Der Roman "Homo faber" von Max Frisch ist ein bedeutendes Werk der Nachkriegsliteratur, das die Geschichte des Ingenieurs Walter Faber erzählt.
Walter Faber, ein rationaler Techniker, der sein Leben nach logischen Prinzipien ausrichtet, wird durch eine Reihe von scheinbaren Zufällen mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Während einer Geschäftsreise lernt er die junge Sabeth kennen, in die er sich verliebt, ohne zu wissen, dass sie seine eigene Tochter ist. Diese tragische Verstrickung führt zu einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit seiner Lebensphilosophie und seiner früheren Beziehung zu Hanna, Sabeths Mutter.
Die Homo Faber Charaktere entwickeln sich in einer komplexen Figurenkonstellation, wobei die Hauptfiguren Walter Faber, Hanna und Sabeth im Zentrum stehen. Die wichtigen Textstellen des Romans zeigen Fabers Wandlung vom technokratischen Menschen zum emotional berührten Individuum. Die Interpretation des Werkes konzentriert sich auf zentrale Themen wie Technikgläubigkeit versus Schicksal, Rationalität versus Gefühl und die Unmöglichkeit, das Leben vollständig zu kontrollieren. Der Roman, der in der Epoche der Nachkriegsmoderne angesiedelt ist, kritisiert den blinden Fortschrittsglauben und die Verdrängung der menschlichen Natur. Die chronologische Zusammenfassung zeigt, wie sich die Handlung von Fabers anfänglicher Selbstsicherheit über die tragische Beziehung zu Sabeth bis hin zu seiner finalen Erkenntnis und seinem körperlichen Verfall entwickelt. Das Werk erschien im Erscheinungsjahr 1957 und gilt seither als einer der wichtigsten deutschsprachigen Romane des 20. Jahrhunderts.