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Schule. Endlich einfach.
Hypothesentheorie
Jessy‘s Lernzettel
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11/12/13
Ausarbeitung
-Fehler der sozialen Wahrnehmung
HYPOTHESENTHEORIE individuelle Faktoren lösen aus Erwartungs- bestimmen • was wahrgenommen wie bisherige Erfah- hypothesen wird rungen, Einstellung- en, Gefühle, Stim- Triebe, mungen, Be-dürfnisse und der-gleichen soziale Einflüsse Wert- und Norm- vorstellungen oder andere Personen (gruppen) ● das Wahrge- nommene interpre- tiert wird Erwartungs- hypothesen • wie Stärke der bestimmt • den Grad des Ein- flusses auf die Wahrnehmung • welche Erwartungs- hypothese herange- zogen wird • die Menge an Infor- mationen, die zur Bestätigung oder Widerlegung einer Erwartungshypothe- se erforderlich ist ● von Bruner und Postman ist eine kognitive Theorie der sozialen Wahrnehmung (setzt Denken, Erinnern und Wahrnehmen in Bezug) • Hypothesen sind in kognitive Landkarten integriert und setzen sich aus Erfahrungen und früheren Wahrnehmungen zusammen • Persönlichkeitsmerkmale (individuelle Faktoren) und soziale Einflüsse lösen beim Menschen bestimmte Erwartungen aus = Erwartungshypothesen (EH) • jeder Wahrnehmungsvorgang beginnt mit einer oder mehrere solcher EH ➤ haben Einfluss darauf WAS wahrgenommen wird und WIE es interpretiert wird ➤ z. B. werden nur Reize wahrgenommen, die der EH entsprechen ➤ Reize, die EH widerlegen, werden abgewertet oder als nicht bedeutend gewertet ➤ je stärker die EH, desto höher der Grad an Einfluss auf die Wahrnehmung und umso mehr widersprechende Informationen müssen vorhanden sein, um sie zu widerlegen ➤ je stärker eine Hypothese, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie aktiviert wird/ desto geringer die Menge der zur Bestätigung not- wendigen Reizinformationen / desto größer muss Menge widersprechender Reizinformationen sein, damit sie widerlegt werden kann Beispiel: Herr Müller hat bei seiner Frau und seiner Mutter beobachtet, dass die beiden Probleme haben,...
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ihr Auto einzuparken (=individuelle Faktoren). Auch sein Arbeitskollege berichtet ihm, dass seine Tochter das neue Auto beim Einparken beschädigt habe (soziale Einflüsse). So hat Herr Müller die Erwartungshypothese ,,Frauen können nicht einparken." Immer wieder beobachtet er auf dem Parkplatz des Supermarktes Frauen, die lange Zeit zum Einparken benötigen Männer, die ebensolche Probleme haben, bewertet er als die Ausnahme von der Regel. Die Hypothese bestimmt somit, was er wahrnimmt. Die Stärke der Hypothese ist in diesem Fall sehr hoch und beeinflusst die Wahrnehmung von Herrn Müller sehr stark Man müsste ihm zahlreiche gegenteilige Beispiele zeigen, damit er seine Erwartungshypothese widerlegt. fehler der sozialen wahrnehmung Die bedeutendsten Fehler in der Wahrnehmung von anderen Personen und Perso- nengruppen sind: ● verstärkt Verhaltensweisen wahrnehmen, die man erwartet ➤ Mitarbeiter, die Erwartungen des Vorgesetzten am meisten entsprechen, werden besser beurteilt unabhängig von tatsächlichen Leistungen werden nicht beobachtbare Verhaltensweisen gesehen, sondern man macht sich ein Bild ➤ Otto wippt mit Bein nervös / Georg löst Problem intelligent • Wahrnehmung wird von sozialen Zusammenhang bestimmt ► sehen Person, die Lehrer ist nehmen Merkmale wahr, die wir mit ,,Lehrer" verbinden ● - - • Menschen, die in Hierarchie oder sozialen Schicht höher stehen, tendenziell positiver wahrgenommen / beurteilt als solche it niedrigem Rang / Status ► ausländischer Arzt anders angesehen als ausländischer Zuarbeiter • Mensch wird als ,,Rollenträger" wahrgenommen ➤ Mann in blauer Uniform Polizist, Mann in Kittel Arzt • bestimmter Persönlichkeitseigenschaft wird andere Eigenschaft zugeordnet (= logischer Fehler) ,starker" Junge gleichzeitig aktiv“, ,, ehrliches" Mädchen gleichzeitig „brav“ und „aufrichtig“ und „fleißig" • Verhalten eine bestimmte Ursache“ zuschreiben, um Verhalten erklären zu können ➤ Lehrer merkt Max schreibt schlechte Noten Grund ist,, Max ist faul" bei Schätzung an vorgegebenen Wert orientieren (= Ankereffekt) ➤ Richter lehnt Urteilsmaß häufig an genannte Forderungen der Staatsanwaltschaft an man sieht Persönlichkeitseigenschaften, die man bei sich selbst nicht wahrhaben kann oder will (= Projektion) ➤ Schüler, der schlecht ist und das nicht wahrhaben will, neigt dazu, Lehrer auch für schlecht zu halten • Personen, die wir mögen / uns nahestehen werden „großzügiger“ behandelt (=Sympathieeffekt) ➤ Richard und Phillip machen gleichen Fehler - Richard wird verziehen (Phillip mag ihn), Phillip wird nicht verziehen (Richard mag ihn nicht) Persönlichkeitseigenschaften wahrgenommen, die man nicht hat (= Kontrast- fehler) / einem sehr vertraut sind (= Ähnlichkeitsfehler) ➤ Frank mag Mirjam - sie ist spontan, er nicht / Frank mag Mirjam - sie ist witzig, er auch • Wahrnehmung richtet sich nach erstem Eindruck (= Primacyeffekt) ➤ erster Eindruck positiv, späteres Verhalten der Person gegenüber meist auch positiv wie Erlebnis / bestimmtes Tun bewertet wird, hängt von Endlichkeit ab (= Endlichkeitseffekt) ● ● ● ● 99 ➤ Schulzeit umso schöner empfunden, je näher ihr Ende rückt • Wahrnehmung orientiert sich an Eigenschaft, die als charakteristisch betrachtet (= Halo-Effekt) ➤ Schüler ist in einem Fach schlecht - Vermutung, dass er überall schlecht ist
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HYPOTHESENTHEORIE individuelle Faktoren lösen aus Erwartungs- bestimmen • was wahrgenommen wie bisherige Erfah- hypothesen wird rungen, Einstellung- en, Gefühle, Stim- Triebe, mungen, Be-dürfnisse und der-gleichen soziale Einflüsse Wert- und Norm- vorstellungen oder andere Personen (gruppen) ● das Wahrge- nommene interpre- tiert wird Erwartungs- hypothesen • wie Stärke der bestimmt • den Grad des Ein- flusses auf die Wahrnehmung • welche Erwartungs- hypothese herange- zogen wird • die Menge an Infor- mationen, die zur Bestätigung oder Widerlegung einer Erwartungshypothe- se erforderlich ist ● von Bruner und Postman ist eine kognitive Theorie der sozialen Wahrnehmung (setzt Denken, Erinnern und Wahrnehmen in Bezug) • Hypothesen sind in kognitive Landkarten integriert und setzen sich aus Erfahrungen und früheren Wahrnehmungen zusammen • Persönlichkeitsmerkmale (individuelle Faktoren) und soziale Einflüsse lösen beim Menschen bestimmte Erwartungen aus = Erwartungshypothesen (EH) • jeder Wahrnehmungsvorgang beginnt mit einer oder mehrere solcher EH ➤ haben Einfluss darauf WAS wahrgenommen wird und WIE es interpretiert wird ➤ z. B. werden nur Reize wahrgenommen, die der EH entsprechen ➤ Reize, die EH widerlegen, werden abgewertet oder als nicht bedeutend gewertet ➤ je stärker die EH, desto höher der Grad an Einfluss auf die Wahrnehmung und umso mehr widersprechende Informationen müssen vorhanden sein, um sie zu widerlegen ➤ je stärker eine Hypothese, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie aktiviert wird/ desto geringer die Menge der zur Bestätigung not- wendigen Reizinformationen / desto größer muss Menge widersprechender Reizinformationen sein, damit sie widerlegt werden kann Beispiel: Herr Müller hat bei seiner Frau und seiner Mutter beobachtet, dass die beiden Probleme haben,...
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ihr Auto einzuparken (=individuelle Faktoren). Auch sein Arbeitskollege berichtet ihm, dass seine Tochter das neue Auto beim Einparken beschädigt habe (soziale Einflüsse). So hat Herr Müller die Erwartungshypothese ,,Frauen können nicht einparken." Immer wieder beobachtet er auf dem Parkplatz des Supermarktes Frauen, die lange Zeit zum Einparken benötigen Männer, die ebensolche Probleme haben, bewertet er als die Ausnahme von der Regel. Die Hypothese bestimmt somit, was er wahrnimmt. Die Stärke der Hypothese ist in diesem Fall sehr hoch und beeinflusst die Wahrnehmung von Herrn Müller sehr stark Man müsste ihm zahlreiche gegenteilige Beispiele zeigen, damit er seine Erwartungshypothese widerlegt. fehler der sozialen wahrnehmung Die bedeutendsten Fehler in der Wahrnehmung von anderen Personen und Perso- nengruppen sind: ● verstärkt Verhaltensweisen wahrnehmen, die man erwartet ➤ Mitarbeiter, die Erwartungen des Vorgesetzten am meisten entsprechen, werden besser beurteilt unabhängig von tatsächlichen Leistungen werden nicht beobachtbare Verhaltensweisen gesehen, sondern man macht sich ein Bild ➤ Otto wippt mit Bein nervös / Georg löst Problem intelligent • Wahrnehmung wird von sozialen Zusammenhang bestimmt ► sehen Person, die Lehrer ist nehmen Merkmale wahr, die wir mit ,,Lehrer" verbinden ● - - • Menschen, die in Hierarchie oder sozialen Schicht höher stehen, tendenziell positiver wahrgenommen / beurteilt als solche it niedrigem Rang / Status ► ausländischer Arzt anders angesehen als ausländischer Zuarbeiter • Mensch wird als ,,Rollenträger" wahrgenommen ➤ Mann in blauer Uniform Polizist, Mann in Kittel Arzt • bestimmter Persönlichkeitseigenschaft wird andere Eigenschaft zugeordnet (= logischer Fehler) ,starker" Junge gleichzeitig aktiv“, ,, ehrliches" Mädchen gleichzeitig „brav“ und „aufrichtig“ und „fleißig" • Verhalten eine bestimmte Ursache“ zuschreiben, um Verhalten erklären zu können ➤ Lehrer merkt Max schreibt schlechte Noten Grund ist,, Max ist faul" bei Schätzung an vorgegebenen Wert orientieren (= Ankereffekt) ➤ Richter lehnt Urteilsmaß häufig an genannte Forderungen der Staatsanwaltschaft an man sieht Persönlichkeitseigenschaften, die man bei sich selbst nicht wahrhaben kann oder will (= Projektion) ➤ Schüler, der schlecht ist und das nicht wahrhaben will, neigt dazu, Lehrer auch für schlecht zu halten • Personen, die wir mögen / uns nahestehen werden „großzügiger“ behandelt (=Sympathieeffekt) ➤ Richard und Phillip machen gleichen Fehler - Richard wird verziehen (Phillip mag ihn), Phillip wird nicht verziehen (Richard mag ihn nicht) Persönlichkeitseigenschaften wahrgenommen, die man nicht hat (= Kontrast- fehler) / einem sehr vertraut sind (= Ähnlichkeitsfehler) ➤ Frank mag Mirjam - sie ist spontan, er nicht / Frank mag Mirjam - sie ist witzig, er auch • Wahrnehmung richtet sich nach erstem Eindruck (= Primacyeffekt) ➤ erster Eindruck positiv, späteres Verhalten der Person gegenüber meist auch positiv wie Erlebnis / bestimmtes Tun bewertet wird, hängt von Endlichkeit ab (= Endlichkeitseffekt) ● ● ● ● 99 ➤ Schulzeit umso schöner empfunden, je näher ihr Ende rückt • Wahrnehmung orientiert sich an Eigenschaft, die als charakteristisch betrachtet (= Halo-Effekt) ➤ Schüler ist in einem Fach schlecht - Vermutung, dass er überall schlecht ist