Die Grundlagen der Hypothesentheorie der sozialen Wahrnehmung
Die Hypothesentheorie der sozialen Wahrnehmung wurde von Bruner und Postman entwickelt und ist eine kognitive Theorie, die erklärt, wie Menschen ihre Umwelt wahrnehmen und interpretieren. Sie basiert auf der Idee, dass individuelle Faktoren und soziale Einflüsse bestimmte Erwartungen auslösen, die als Erwartungshypothesen bezeichnet werden.
Definition: Erwartungshypothesen sind Annahmen über die Umwelt, die auf früheren Erfahrungen und sozialen Einflüssen basieren und unsere Wahrnehmung beeinflussen.
Diese Hypothesen bestimmen:
- Was wahrgenommen wird
- Wie das Wahrgenommene interpretiert wird
- Welche Erwartungshypothese herangezogen wird
- Die Menge an Informationen, die zur Bestätigung oder Widerlegung einer Hypothese erforderlich ist
Highlight: Je stärker eine Erwartungshypothese ist, desto größer ist ihr Einfluss auf die Wahrnehmung und desto mehr widersprechende Informationen sind nötig, um sie zu widerlegen.
Die Theorie betont, dass Hypothesen in kognitive Landkarten integriert sind und sich aus Erfahrungen und früheren Wahrnehmungen zusammensetzen. Dies erklärt, warum Menschen oft dazu neigen, nur Reize wahrzunehmen, die ihren Erwartungen entsprechen, während widersprechende Informationen abgewertet oder ignoriert werden.
Vocabulary: Kognitive Landkarten sind mentale Repräsentationen unserer Umwelt und Erfahrungen, die unsere Wahrnehmung und Interpretation der Welt beeinflussen.