Psychosoziale Entwicklung in der Pubertät: Eriksons Theorie und praktische Anwendung
Die psychoanalytische Pädagogik zeigt uns, wie das Ur-Vertrauen, das in der frühen Kindheit aufgebaut wird, eine entscheidende Rolle in der späteren Entwicklung des Selbst bei Kindern spielt. In der Phase der Adoleszenz und Pubertät wird dieses Ur-Vertrauen auf eine besondere Probe gestellt. Jugendliche befinden sich in einem komplexen Prozess der Identitätsfindung, wobei sie einerseits nach Autonomie streben, andererseits aber noch die emotionale Sicherheit der Eltern benötigen.
Definition: Das Ur-Vertrauen nach Erikson ist die grundlegende Überzeugung eines Menschen, dass die Welt gut und verlässlich ist. Es entwickelt sich im ersten Lebensjahr durch die Beziehung zu den primären Bezugspersonen.
Die Pubertät stellt dabei eine besonders herausfordernde Phase dar, in der frühere Entwicklungsaufgaben neu verhandelt werden müssen. Wenn Eltern in dieser Phase zu stark kontrollierend auftreten, kann dies zu einer Pubertät Aggression gegen Mutter oder andere Bezugspersonen führen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn Jugendliche das Gefühl haben, dass ihre wachsende Autonomie nicht respektiert wird.
Das emotionale Selbstkonzept und der Selbstwert werden in dieser Phase maßgeblich geprägt. Eriksons Entwicklungstheorie zeigt uns, dass die erfolgreiche Bewältigung dieser Phase entscheidend für die Ausbildung einer stabilen Identität ist. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass Konflikte und Rebellionen nicht nur normal, sondern auch notwendig für eine gesunde Entwicklung sein können.