Aristoteles' Unterscheidung der Seelenteile
Aristoteles differenziert zwischen zwei Teilen der Seele, was seine Vorstellung vom Aufbau der Seele nach Aristoteles verdeutlicht:
- Der tätige Geist der Seele (nus poietikos)
- Der rezeptive Geist der Seele (nus pathetikos)
Der tätige Geist ist laut Aristoteles für das Nachdenken zuständig und kann möglicherweise auch getrennt vom Körper existieren. Dieser Teil der Seele wird als ewig und unsterblich betrachtet.
Highlight: Aristoteles' Konzept des tätigen Geistes deutet auf eine mögliche Unabhängigkeit des Denkens vom Körper hin.
Im Gegensatz dazu ist der rezeptive Geist, wie alle anderen Seelenvermögen, auf den Körper angewiesen und wird als vergänglich und sterblich angesehen.
Example: Das Denken, als Funktion des tätigen Geistes, wäre der Seele auch ohne Leib oder körperliche Anwesenheit möglich.
Descartes' dualistischer Ansatz
René Descartes, ein bedeutender Vertreter des Dualismus, präsentiert eine klare Trennung zwischen Körper und Seele. Seine Theorie wird als Substanzdualismus bezeichnet.
Descartes teilt die Welt in zwei Substanztypen ein:
- Die Seele (res cogitans)
- Der Körper (res extensa)
Definition: Res cogitans ist eine Sache, für die es wesentlich ist, zu denken. Res extensa ist ein Ding, für das es wesentlich ist, ausgedehnt zu sein.
Die Seele wird von Descartes als immateriell, denkend und unsterblich charakterisiert. Sie kann unabhängig vom Körper existieren. Der Körper hingegen wird als ausgedehnt, nicht-denkend und vergänglich beschrieben.
Quote: "Seele und Körper sind für ihn zwei völlig verschiedene / unterschiedliche Substanzen."
Descartes argumentiert, dass Seele und Körper nur während des menschlichen Lebens miteinander verbunden sind. Beim Tod löst sich die Seele vom Körper.
Vocabulary: "Immateriell" bedeutet in diesem Kontext nicht greifbar oder unkörperlich.
Diese Sichtweise von Descartes stellt eine Lösung des Leib-Seele-Problems dar, indem sie eine klare Trennung zwischen den beiden Entitäten vornimmt. Sie steht im Kontrast zu Aristoteles' differenzierterem Ansatz und hat die philosophische Debatte über das Verhältnis von Körper und Geist maßgeblich beeinflusst.