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Grundkurs Ethik Abiturprüfungsinhalte 2023

10.6.2023

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(1) Freiheit.
Typologie der Freiheitsbegriffe.
Determinismus.
Platons Höhlengleichnis..
Libet-Experiment.
Kant vs. Schopenhauer.
Existenzial
(1) Freiheit.
Typologie der Freiheitsbegriffe.
Determinismus.
Platons Höhlengleichnis..
Libet-Experiment.
Kant vs. Schopenhauer.
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(1) Freiheit.
Typologie der Freiheitsbegriffe.
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Platons Höhlengleichnis..
Libet-Experiment.
Kant vs. Schopenhauer.
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(1) Freiheit.
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Platons Höhlengleichnis..
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(1) Freiheit.
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(1) Freiheit.
Typologie der Freiheitsbegriffe.
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Platons Höhlengleichnis..
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(1) Freiheit.
Typologie der Freiheitsbegriffe.
Determinismus.
Platons Höhlengleichnis..
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(1) Freiheit.
Typologie der Freiheitsbegriffe.
Determinismus.
Platons Höhlengleichnis..
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(1) Freiheit.
Typologie der Freiheitsbegriffe.
Determinismus.
Platons Höhlengleichnis..
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(1) Freiheit.
Typologie der Freiheitsbegriffe.
Determinismus.
Platons Höhlengleichnis..
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(1) Freiheit.
Typologie der Freiheitsbegriffe.
Determinismus.
Platons Höhlengleichnis..
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Kant vs. Schopenhauer.
Existenzial

(1) Freiheit. Typologie der Freiheitsbegriffe. Determinismus. Platons Höhlengleichnis.. Libet-Experiment. Kant vs. Schopenhauer. Existenzialismus. (II) Moralphilosophie. Ethik vs. Philosophie. Ethik vs. Moral. Kulturrelativismus und Kulturimperialismus. Moralischer Egoismus. Tugendethik Utilitarismus Deontologie.. Diskursethik Zentrale Moraltheorien. (III) Gerechtigkeit. Gerechtigkeitssinn. Typologie der sozialen Gerechtigkeit.. Rawls vs. Walzer. Rechtsphilosophie.. Rechtspositivismus vs. Naturrecht. Straftheorien.. Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte Inhaltsverzeichnis 5 6 7 7 8 8 9 10 11 12 12 13 13 13 14 15 15 16 Leitfragen Kann ich tun was ich will? Handlungsfreiheit Kann ich wollen, was ich will? → Willensfreiheit Was bestimmt unseren Willen? → Determinanten Freiheit laut Lexikon die Möglichkeit ohne Zwang zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen zu können die Autonomie eines handelnden Subjekts negative Freiheit Abwesenheit von Zwängen oder Einschränkungen frei von Beschränkungen (keiner hält mich ab) positive Freiheit Zustand des Nutzens aller einem offenstehenden Möglichkeiten in alle Richtungen frei, etwas zu tun (ich habe die Fähigkeiten, etwas zu tun) → Möglichkeit zur Selbstverwirklichung negative Freiheit positive Freiheit Lebensphase Kindheit junges Erwachsenenalter fortgeschrittenes Erwachsenenalter Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte (1) Freiheit Typologie der Freiheitsbegriffe volles Erwachsenenalter innere Freiheit äußere Freiheit gering hoch hoch hoch Zustand, in dem der Mensch seine eigenen „inneren" ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Anla- gen nutzt und dabei auch von inneren Zwängen (wie Trieben, Erwartungen, Gewohnheiten, Rollenmustern, Konventionen, Moralvorstellungen u. Ä.) frei ist und stattdessen rational auswählt (Souveränität) Erziehung und Bildung als Schlüssel negative, äußere Freiheit positive, äußere Freiheit negative, innere Freiheit positive, innere Freiheit gering eingeschränkt zunehmend hoch soziale Größe rechtliche, soziale und politische Umstände umfassend Unterdrückung, Zwang Beliebigkeit, Unentschlossenheit Triebhaftigkeit, Instinktsteuerung Pflichtvergessenheit, Unvernunft Handlungsfreiheit betrifft: Handeln negativ: Freiheit wovon? Abwesenheit von Hindernissen Möglichkeit, unabhängig von inneren oder äußeren Handlungsschranken zwischen (un- endlich) vielen Handlungsalternativen aus- wählen zu können → Wahlfreiheit ... Fähigkeit, zwischen verschiedenen Handlungsoptionen auswählen zu können Wahlfreiheit → einzige unmittelbar gegebene Freiheit → als Bedingung der Möglichkeit...

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anderer Freiheiten gegeben Handlungs- und Willensfreiheit → nur als Möglichkeit und Aufgabe bzw. Verpflichtung gegeben Determination → Einschränkung der Willens- und Handelsfreiheit betrifft: Willen positiv: Freiheit wozu? Selbstwahl und Zielverfolgung mentale Fähigkeit, physische, psychische oder situative Gegebenheiten auf selbstgesetzte, vernunftmäßig begründete Ideale oder Wertorientie- rungen hin zu beurteilen und die Verwirklichung seiner Handlungsziele einzuleiten unabhängiger, vollständig losgelöster Wille völlig entfremdeter, unbeeinflussbarer Wille verrückter, wirklichkeitsfremder Wille Willensfreiheit absolute Freiheit: unbedingt/total freier Wille unvernünftiger, unverständlicher Wille - von Körper, Charakter, Gedanken, Empfindungen, Erinnerungen etc. nicht mehr mein Wille keine Beeinflussung durch Wahrnehmung (Erfahrenes) oder Informationen (Gelerntes) → keine Vorgeschichte oder Bedingungen des Wollens -- Erklärung und Verstehen = Unfreiheit -- Frage: Warum?" → einzige Antwort: „Einfach nur so." Determinismus die Auffassung, dass alle - insbesondere auch zukünftige Ereignisse durch Vorbedingungen eindeutig fest- gelegt sind Determinanten Grenzen Bestimmungsfaktoren menschlichen Handelns Indeterminismus Gegenthese des Determinismus die Auffassung, dass es überhaupt oder in einem bestimmten Bereich der Realität Ereignisse gibt, die auch hätten anders eintreten können biologisch physiologisch psychisch kognitiv sozial Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte sozialökonomisch ökonomisch institutionell Der Wille ist... begrenzt durch ... eingeschränkte Sinneswahrnehmung, körperliche Beschränkungen, vegetative Notwendigkeiten, Reizbarkeit, instinkthaftes Verhalten, Nachahmungsverhalten, etc. vorgegebene Abläufe im Gehirn, neuronale Steuerung, somatische Marker, Bereitschaftspotentia- le, die Körperverhalten steuern, etc. triebhaftes Verhalten, Zwangsneurosen, Steuerung durch unbewusste Bedürfnisse, Ängste, Wün- sche etc. Wissensgrenzen (was ich nicht kenne, kann ich nicht frei wählen), begrenzte Aufnahmefähigkeit, geistige Manipulierbarkeit, Vorurteile, ideologische Verblendung Rollenerwartungen, Rollenverhalten, Gruppendruck und -sanktionen, Verpflichtungen, Gemein- schaftsregeln, die sich aus der Lage als Gemeinschaftswesen ergeben Produktions- und Arbeitsverhältnisse, Abhängigkeiten von Konjunkturlagen, Wirtschaftsformen, Klassen- oder Schichtbewusstsein als Bauer, Arbeiter, Angestellter etc. unterschiedlichen Wohlstand, Konsummöglichkeiten, Lebensstandard, Einflussmöglichkeiten, Be- ruf, Sozialprestige etc. Gesetze, Vorschriften, Gemeinde- und Staatsordnung, Kirchen, Gewerkschaften, etc. Sozialisation soziale Rollen Schicht Gruppe soziologisch Übernahme konkreter Werte, Normen, Verhaltens- und Handlungsmuster im Zuge einer lebens- langen und aktiven Auseinandersetzung mit der Gesellschaft Sozialisationsagenten als Vermittler: primäre Sozialisation in der Familie sekundäre Sozialisation durch z. B. Schule, Peer-Group, Medien tertiäre Sozialisation durch Berufswelt Ziel: Möglichkeit, an der Gesellschaft teilhaben zu können Sozialisation determiniert nicht nur, sondern schafft auch Freiheit, z. B. Verhaltenssicherheit und damit Reduktion von Konflikten Notwendigkeit der Eigenentscheidung bei widersprüchlichen Erwartungen verschiedener Sozia- lisationsinstanzen bzw. bei gesellschaftlichem Wandel Rolle als Bündel von Verhaltenserwartungen der Umwelt an ein Individuum jeder Mensch als Träger verschiedener sozialer Rollen (Rollenensemble) eine Rolle besteht aus Rollensegmenten, die sich aus den verschiedenen Bezugsgruppen er- geben Differenzierung der Erwartungen nach Muss-, Soll- und Kann-Erwartungen Kontrolle und Sanktionierung der Rollenausübung durch die Gesellschaft Rollenkonflikte aufgrund Ausübung mehrerer Rollen und Rollenwechsel (Inter- und Intra-Rollen- konflikte) Rollen determinieren nicht nur, sondern schaffen auch Reduktion von Konflikten Sicherheit im gesellschaftlichen Umgang Möglichkeit der individuellen Rollendefinition in pluralen Gesellschaften (bis hin zur Rol- lenverweigerung) Teilgruppe einer Gesellschaft nach bestimmten sozialen Merkmalen (Ausbildung, Einkommen, Wohn- und Arbeitsbedingungen, Verfügung über gesellschaftliche Machtmittel usw.) sehr starker Einfluss der Schichtzugehörigkeit auf z. B. Gesundheit oder Bildungschancen jede Schicht hat einen gewissen Status Begriff „Schicht" →→ Betonung der soziologischen Merkmale Begriff „Status" →→ Betonung der Bewertung und derjenigen Merkmale, an denen die Be- wertung ablesbar ist Sozialverband von drei bis ca. zehn Personen mit bestimmten Zielen, Normen und Ritualen, in- tensiver Kommunikation, starkem Gemeinschaftsgefühl bei gleichzeitiger Abgrenzung nach au- Ben, spezifischer Rollenstruktur anthropologische Verankerung: Mensch als Mängelwesen, der in einem Sozialverband höhere Überlebenschancen hat Sonne Fever 104 www Schatten Gegen stände Idee Idealismus Platons Höhlengleichnis des Materialismus Ideen Gegenstände Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte Sonne Verdeutlichung des Sinns und der Notwendigkeit des philo- sophischen Bildungswegs→ Darstellung des philosophi- schen Bildungswegs als Befreiungsprozess Ziel: Aufstieg aus der sinnlich wahrnehmbaren Welt der ver- gänglichen Dinge (unterirdische Höhle) in die rein geistige Welt des unwandelbaren Seins der Weg des Philosophen zu echter Einsicht hin zum Licht der Erkenntnis von den unklaren Vorstellungen der Welt hin zu den wirklichen Ideen hinter der Existenz Ziel: Erkennen des Unterschieds zwischen Schein und wahrer Wirklichkeit zwischen dem Einen, Reinen und Unveränderlichen und dem Vielfältigen, Unreinen und Veränderlichen Ansporn, sich von den eigenen Fesseln zu befreien, um ein freiheitlicher, eigenständig denkender, geistig bewusst leben- der Mensch zu werden > das Wesen aller Dinge das, was wir vor unserem Leben in einer Idealwelt gesehen haben und an das wir uns wieder erinnern von den Schattenbildern in der dunklen Höhle Platon: Unsere Wirklichkeit basiert auf Ideen." Ursprung der Wirklichkeit in der Idee die Dinge, wie wir sie erfahren, sind nur die Abbilder ihrer Ideen die philosophische Gegenbewegung zum Idealismus das Material ausschlaggebend die Wirklichkeit entsteht durch das Wirken der Umwelt und nicht durch die Art, wie wir sie wahrnehmen. „Was ist?"→→→ „Nur Materie." die Welt existiert so, wie sie ist und wir müssen uns ihren Gesetzen unterwerfen Libet-Experiment (1) das Auftreten von sogenannten Bereitschaftspotentialen in bestimmten Hirnarealen (2) das Bewusstwerden eines Willensaktes (3) den Beginn einer (einfachen, reproduzierbaren) willentlich beschlossenen Handlung ➤ Standarddeutung: methodische Kritik harter Determinismus: keine Willensfreiheit weicher Determinismus: Wahlfreiheit kein ausreichender Beleg für Nichtvorhandensein von Willensfreiheit Einwände gegen die Standarddeutung keine wirkliche Entscheidung bzw. bewusster Entschluss zur Handlung → nur Akt der Auslösung der Bewe- gung Ausschluss von Handlungsalternativen → offene Frage nach Möglichkeit, ob die Versuchspersonen nicht auch nach Auftreten des Bereitschaftspotentials eine andere als die ursprünglich geplante Handlung hätten ausfüh- ren können Naturalismus: Realisieren von Überlegungen und Überzeugungen durch neuronale Prozesse und Zustände → von Prozessen in meinem Gehirn ausgelöste Handlungen = meine Handlungen → Hirnprozesse selbst weit- gehend unterbewusst, nur Ergebnis der Hirnprozesse gelangen in Bewusstsein Methodisch lassen sich die Bereitschaftspoten- ziale von zum Anlass genommenen unwillkürli- chen Zuckungen kaum von denen absichtlicher unterscheiden. Durch das Fehlen von Handlungsalternativen ist der Versuch an sich ungeeignet zur Klärung der Frage nach der Willensfreiheit. Die Ergebnisse verfeinerte Folgeexperimente widersprechen zum Teil der Standarddeutung. →-550 ms - 200 ms 0 ms alternative Kritik 111 Es handelt sich im Versuch nicht um Entschei- dungen, sondern nur um Auslösungen von Be- wegungen. Die Prämisse, dass ein Wille bzw. eine Ent- scheidung eine direkte Handlung zur Folge hat, und nicht gegebenenfalls langfristig umgesetzt wird, ist kritisch. Die Tatsache, dass Handlungen unbewusst ver- ursacht bzw. ausgelöst werden, ändert nichts daran, dass es meine Handlungen sind. Gege- benenfalls ist die Entscheidungsfindung teilwei- se unbewusst. Noumena: Welt der Dinge an sich Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte Kant vs. Schopenhauer Kants transzendentale Willensfreiheit in dualer Realität Gibt es nur Ereigniskausalität in der Welt, oder auch Kausalität durch Freiheit?" Kausalität durch Freiheit = das Vermögen, eine Kette von Ereignissen „schlechthin anzufangen" nie vollständige Kette der Ursachen = unmöglich empirisch → Anfang: ein unbewegter Beweger als erste Ursache von allem → nur möglich bei Kausalität durch Freiheit (neben Ereigniskausalität) → Widerspruch zum Kausalgesetz, da keine Ursache für Anfang Erfahrungswelt: Welt der Erscheinungen Gelten des Kausalgesetzes Kausalität durch Freiheit nicht möglich durchgängiger Determinismus → keine Willensfreiheit intelligible keine Entscheidung durch theoretische Vernunft über ersten Anfang der Welt oder unendliche Ereigniskausali- tät →→ Idee des ersten Anfangs- und deshalb Idee von Kausalität durch Freiheit - nicht in sich widersprüchlich Freiheit im transzendentalen Sinne → Willensfreiheit Vereinbarung der Annahme des Determinismus mit der Annahme der Freiheit durch Zuordnung verschiedener Welten jedes handelnde Subjekt als Erscheinung . Gegenstand der Erfahrung Teil der Erscheinungswelt → empirischer Charakter" vollständig den Naturgesetzen unterlegen O jede seiner Handlungen durch zeitlich frühere Bedingungen eindeutig determiniert jedes handelnde Subjekt als Ding an sich" O Teil der Welt „Noumena" →→ intelligibler Charakter" Handlungen (auch als Noumena verstanden) frei hervorbringend „Dinge an sich" nicht zeitlich → intelligible Charakter des Subjekts nicht durch zeitlich frühere Ursachen determiniert →→ „Vermögen [des Menschen], eine Reihe von Begebenheiten von selbst anzufangen" → Freiheit des Menschen im transzendentalen Sinne https://www.grin.com/document/32464 „So würde denn Freiheit und Natur [...] bei eben denselben Handlungen, nachdem man sie mit ihrer intelli- giblen oder sensiblen Ursache vergleicht, zugleich und ohne allen Widerstreit angetroffen werden." ~ Kant Freiheit und Naturkausalität als ,,notwendig vereinigt in demselben Subjekt" ~ Kant Für Kant ist der Mensch nur dann als frei und moralisch verantwortlich einzusehen, wenn sein Handeln und Denken spontan der Vernunft entspringen kann, also nicht auf eine vorhergehende, bedingte Ursache zurück- zuführen ist. Denkbar ist ein von Naturkausalität unabhängiges Handeln nur durch die methodische Trennung der Erkenntnisperspektiven. auf Erfahrung basierend, sinnlich verinnerlicht erfahrbar Erkenntnisse, die auf Sinneserfahrungen beruhen und die ihre Quellen in der Erfahrung haben geistig erfassbar, erkennbar Gegenstände, die nur über den Verstand oder Intellekt erfasst werden können, weil sie der Sinneswahrneh- mung nicht zugänglich sind Schopenhauers determinierter Wille Freiheit ... Abwesenheit aller Notwendigkeit, also das, was aus einem gegebenen zureichenden Grund folgt Notwendigkeit und Folge aus einem gegebenen Grund gleichbedeutend „der Satz vom zureichenden Grund": alles hat einen Grund bzw. eine Ursache Abwesenheit der Notwendigkeit = Abwesenheit eines bestimmenden zureichenden Grundes → was keine Fol- ge ist, hat auch keinen Grund „Ein freier Wille [...] wäre ein solcher, der nicht durch Gründe - und da jedes ein anderes Bestimmende ein Grund [...] sein muß - ein solcher, der durch gar nichts bestimmt würde; dessen einzelne Äußerungen (Wil- lensakte) also schlechthin und ganz ursprünglich aus ihm selbst hervorgingen, ohne durch vorhergängige Bedingungen notwendig herbeigeführt, also auch ohne durch irgend etwas, einer Regel gemäß bestimmt zu sein." https://www.philoclopedia.de/2017/10/23/arthur-schopenhauer-%C3%BCber-willensfreiheit/ „Freiheit muss als Eigenschaft des Willens aller vernünftigen Wesen vorausgesetzt werden." Kant In der Welt der Phänomene gilt das Kausalgesetz zwar oh- ne Zweifel, aber in der Welt der Noumena (Ideenwelt) ist ein Neuanfang möglich, da sie nicht den physikalischen Naturgesetzen unterliegt. Willensfreiheit ist möglich (und nötig). Indeterminismus Determinismus logisch widersinnige Position Beziehungen zwischen Willensfreiheit und Verantwortung Kompatibilismus Obwohl Menschen keinen freien Willen haben, sind sie doch verantwortlich für ihr Handeln. Die Freiheit des Handelns ist vereinbar mit der Un- freiheit des Willens. Gelobt und bestraft werden Handlungen, nicht Motive. Schopenhauer Freiheit des Willens würde bedeuten, in einer Welt der Kausalketten einen unverursachten" Neuanfang einer Kausalkette auszulösen. Dies ist nach den bestehenden Naturgesetzen unmöglich. Es besteht nur der Anschein von Willensfreiheit. Handlungsfreiheit trotz keiner Willensfreiheit → Schuld für Handlung Hobbes, Hume, Bieri weicher Determinismus „Man kann nicht wollen, was man will." Inkompatibilismus Verantwortlichkeit setzt Willensfreiheit voraus. Wenn Menschen keinen freien Willen hätten, wä- re das unvereinbar damit, sie strafen oder loben zu wollen. Willensfreiheit → Verantwortlichkeit Kant, Sartre, Habermas Weil Menschen keinen freien Willen haben, sind sie im moralischen Sinne nicht verantwortlich für ihr Handeln. Ihr Verhalten ist determiniert, und das ist unvereinbar damit, sie für schuldfähig im moralischen Sinne zu halten. keine Willensfreiheit → keine Verantwortung für Handeln → keine Schuld Nietzsche, Singer, Dennett harter Determinismus Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte Existenzialismus nach Jean-Paul Sartre Die Existenz geht der Essenz voraus. Essenz: Konzept eines Werkzeugs Umsetzten der Idee des Handwerks durch sein Handeln → Herstellung des GEGENSTANDES Existenz: reales Werkzeug Existenz „Es ist dem Menschen auferlegt, sich selbst auf seine Zukunft hin zu entwerfen. Er muss seine Wahl treffen, was seinen Lebensweg angeht." „Er muss entscheiden, wer er sein und wie er leben will." „Er ist für das, was er ist, verantwortlich." Existenz: Mensch keine feste Wesensbestimmung unbeantwortete Frage: Was ist der MENSCH?" Essenz: eigener Entwurf des Menschen und seines Lebens erst im Nachhinein das An-Sich-Sein das von einem Bewusstsein unabhängige Sein der Dinge das Dasein, das in die Welt geworfen Sein z. B. Schere Essenz das Für-Sich-Sein das durch ein Bewusstsein bestimmtes Sein des Menschen Wesen mit Wesensmerkmalen z. B. Mensch Der Mensch existiert zuerst → begegnet sich → taucht in der Welt auf → definiert sich danach. Der Mensch ist etwas Werdendes, sich selbst Schaffendes. „Der Mensch ist dazu verurteilt, frei zu sein. Verurteilt, weil er sich selbst nicht erschaffen hat, und dennoch frei, weil er, einmal in die Welt geworfen, für all das verantwortlich ist, was er tut." ~ Sartre Der für-sich-seiende Mensch... ist frei, seine eigene Essenz zu definieren, aber auch dazu gezwungen. ist nicht durch die Vergangenheit determiniert und kann die Zukunft verändern. → Verantwortung Sartres Prinzip des Existenzialismus (auch Subjektivität) aus „Der Existenzialismus ist ein Humanismus" (1946) die Existenz des jeweils einzigartigen Individuums Existenz immer konkret kein Universalisierungsprinzip (kein utilitaristische oder deontologische Entscheidungshilfe bei moralischen Dilemmata) atheistischer Existenzialismus: Gott existiert nicht. Wenn Gott nicht existiert, kann niemand die Essenz des Menschen vor dessen Geburt festlegen. Die Existenz kommt beim Menschen vor der Essenz. Der Mensch findet sich in das Dasein in vorgegebenen natürlichen, kulturellen, historischen Bedingungen, die er nicht selbst geschaffen hat, ... ... aber er entscheidet über sich selbst, was er darin sein will, ... → „fraglose Geborgenheit" = Normalität ... darum ... heißt es, seine Freiheit zu ergreifen, immer auch Grenzen zu akzeptieren. ... bedarf es eines besonderen Anstoßes, sich in sein eigene Existenz zurück zu werfen. → Grenzsituationen als Kontingenzerfahrungen „,,tabula rasa" = individueller Selbstentwurf des Menschen → erst richtig Mensch durch Kontakt mit anderen Menschen und Gesellschaft → ansonsten Tier Nida-Rümelin über Freiheit Man kann Freiheit nicht ohne Verantwortung haben. Trias: Freiheit - Rationalität - Verantwortung Freiheit ist die nicht Reduzierbarkeit von Gründen auf naturalistische Beschreibungen. Wir würden etwas anderes getan haben, wenn unsere Präferenzen anders gewesen wären. Der Mensch erhält seine Würde erst durch Freiheit. Konzept: bedingte Freiheit Sisyphos Camus vergleicht uns Menschen mit der mythologischen Figur des Sisyphos. Unser Leben gleicht also einer „Sisyphusaufgabe", einem sinnlosen Unterfangen, ohne Zweck und ohne Erfolg. „Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen." ~ Camus Sisyphos erkenne, dass der Fels allein seine Sache ist: „Sein Schicksal gehört ihm." Darin bestehe sein Glück. Dasselbe gelte für uns Menschen: In einem gottlosen Universum gibt es keinen Plan, außer wir Men- schen schmieden ihn. Der bewusste Mensch ist „Herr seiner Tage" und seines Schicksals Schmied. Bei Camus besteht die Absurdität darin, dass es keinen Sinn des Lebens gibt, obwohl der Mensch an einen Sinn glauben will. Ethik Bereich der Philosophie, der sich mit ... auseinandersetzt dem sittlichen Verhalten dem moralischen Handeln des Menschen (insb. hins. seiner Begründbarkeit und Reflexion) Denksystem, welches definiert, ... was gut und böse ist was man tun sollte und was nicht wie man sich beim tagtäglichen Handeln zu ent- scheiden hat ... → Behandlung der Fragen nach dem guten Handeln Beschäftigung mit den Grundlagen DAS WAHRE Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte (II) Moralphilosophie Ethik vs. Philosophie menschlicher Werte und Normen des Sittlichen der allgemeinen Moral DAS GUTE DAS SCHÖNE Platon (427-347 v. Chr.) WISSEN HOFFEN DER MENSCH HANDELN Kant (1724-1804) Philosophie das Streben nach Erkenntnis über... den Sinn des Lebens das Wesen der Welt die Stellung des Menschen in der Welt Versuch des Einordnens der fachbezogenen Arbeit . der Einzelwissenschaften in ein fachübergreifendes . System, einen Wissenszusammenhang oder eine ... Weltanschauung Beschäftigung mit der ... HE Logik (Lehre vom richtigen Denken) Ethik (Lehre vom richtigen Handeln) Erkenntnistheorie (Grenzen und Quellen der Erkenntnis) Ästhetik (Lehre vom Schönen) Gesellschafts-, Religions-, Staats-, Rechts-, Wirtschafts- und Naturphilosophie Platon: Was ist das Gute? Kant: Was soll ich tun? → Fragen nach dem richtigen bzw. guten Handeln Werte ...... Vorstellungen, welche in einer Gesellschaft allgemein als wünschenswert anerkannt sind und den Menschen Orientierung verleihen (z. B. Loyalität, Gerechtigkeit) Normen ... konkrete Verhaltensvorschriften, die von den Mitgliedern einer Gesellschaft akzeptiert werden (z. B. man soll etwas Geliehenes auch wieder zurück geben) Sitten...... der durch moralische Werte, Regeln und Normen bedingte, in einer bestimmten sozialen Gruppe oder Ge- meinschaft übliche und für den Einzelnen dann als verbindlich geltende Wertekanon - meist beruhend auf Tradition und Gewohnheit (z. B. Tischmanieren, Umgangsformen) Ethik die Theorie der Moral bietet eine wissenschaftliche Betrachtung ein Teilbereich der Philosophie enthält ein Nachdenken (= Reflexion und Diskussion über das gute Leben und das sittlich richtige Handeln) systematisiert, sucht nach Begründungen und entwickelt Kriterien für das richtige bzw.gute Handeln deskriptiv Welche Moralen gibt es? Wie haben sie sich verän- dert? Welche Funktionen erfüllten sie? normativ Welches sind die richtigen Moralvorstellungen und wie lassen sie sich be- gründen? Realismus moralisches Wissen wird gefunden Ethik vs. Moral Mehrheitsposition Generalismus Partikularismus Generalismus: JA Moral ist eine Frage allgemeiner Prinzipien. Welchen grundsätzlichen Status haben moralische Begriffe, Aussagen und Argumente? z. B. Kann es überhaupt ein moralisches Wissen geben? Kann es eine universelle immer gültige Moral geben? Können moralische Aussagen objektive Gültigkeit beanspruchen? Gibt es so etwas wie ein moralisches Wissen? Kognitivismus: JA (Objektivismus) Nonkognitivismus: NEIN (Skeptizismus) Mehrheitsposition Moral die Gesamtheit der in einer Gruppe geltenden bzw. von einer Person verinnerlichten Verhaltensregeln Subjektivismus → Moral ist eine Frage der persönlichen Einstellung Relativismus Konstruktivismus → moralisches Wissen wird (gesellschaftlich) konstruiert → Moral ist eine Frage der kulturellen Ausprägung (absolute) Minderheitsposition deskriptiv ... gibt an, welche Verhaltenswei-... besteht aus Vorschriften, sen gelebt werden und welche wie gehandelt werden soll Erwartungen über ein gutes Han- deln vorhanden sind Moral ist eine Sache der praktischen Vernunft. Mehrheitsposition → umfasst die vorhandenen Ein- stellungen, wie etwas sein soll + Rationalismus + Rationalismus Kann es eine allgemeingültige (ewige) Moral für alle Menschen und jede Situation geben? ➜ontologische Ebene / Seinsebene normativ eine Praxis des Sollens Mensch = „moralbegabtes" Tier angeborene Fähigkeit zur Moral → keine Einigkeit über Ausmaß Gebrauch moralischen Handelns = Frage der Erziehung und Sozialisation Meta-Ethik ➜billigt etwas, was als gut anerkannt wird, oder miss- billigt es und fordert dann eine Verhaltensänderung Wie wird das moralisch Richtige erkannt? → epistemologische Ebene / erkenntnistheoretische Ebene Rationalismus Partikularismus: NEIN Moral ist eine Frage konkreter Einzelfallurteile. Minderheitsposition = Kant, Bentham, Mill, Habermas, Rawls = Platon (?), Aristoteles (?) Sensualismus Moral ist eine Sache eines moralischen Sinnes. Minderheitsposition Kulturrelativismus und Kulturimperialismus Frage: Können moralische Aussagen objektive Gültigkeit Antwort des Nonkognitivismus: NEIN → Relativismus: ethischer Absolutismus Es gibt universelle Moralvorstellungen. → Diese sollten überall gelten. Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte Gegenargument: Es gibt einen harten Kern von des moralisch Richtigen, was in nahezu jeder Kultur auftaucht. beanspruchen? Gibt es so etwas wie ein moralisches Wissen? Moral ist eine Frage der kulturellen Ausprägung moralischer Relativismus Jede Kultur hat ganz verschiedene gleichberechtigte Mo- ralvorstellungen entwickelt. → Keine ist der anderen grundsätzlich überlegen. Kulturrelativismus anthropologische Herangehensweise an die Betrachtung verschiedener Kulturen Gegenargument: Die kultureigenen moralischen Maßstäbe auf andere Kultu- ren anzulegen ist Anmaßung. Vorstellung: Denkweisen und Handlungen einer Person oder Gruppe können nur aus einer Innenperspektive heraus verstanden werden eigene, unabhängig von einander zu bewertenden Gesetzmäßigkeiten jeder Kultur pauschale, übergeordnete Verallgemeinerung bei Betrachtung nicht sinnvoll eine Kultur sollte nicht anhand einer anderen Kultur beschrieben oder bewertet werden die Kultur der lokal Mächtigen Kulturimperialismus ... eine spezielle Herrschaftsbeziehung, welche durch Zerstörung, Unterbindung und Umformung der ursprünglichen Kultur der Beherrschten bei gleichzeitiger Dominanz der Kultur der allgemein imperialistisch Herrschenden praktiziert wird. Kritik an der Menschenrechtskritik Kulturimperialismus-Vorwurf: routinemäßiges Missbrauchen von Menschenrechtsthemen durch westliche Staaten für Durchsetzung eigener Machtinteressen immer wieder Verwendung des Verweises auf eigene Kultur" durch Konservative aller Länder zum Abblocken legitimer menschenrechtlicher Forderungen Menschenrechte = Machtbeschränkungen blinde Flecken und interne Konflikte kulturelle Flexibilität in der Umsetzung der Menschenrechte Formulierung der Menschenrechte als abstrakte Prinzipien unterschiedliches Interpretieren und Handhaben der Menschenrechte in unterschiedlichen Länderkontexten innerhalb gewisser Grenzen Problem: Ausmaß der Rücksichtnahme auf kulturelle Traditionen Bedingung: öffentlicher politischer Raum zum Diskutieren von Fragen und Aushandeln von Veränderungen in jedem Staat →→→ nicht erfüllt keine Einordnung eines Zustandes als Menschenrechtsproblem oder enorme Widerstände in Teilen des Staatsapparats und der Bevölkerung aufgrund Durchsetzung gewisser Menschenrechte Faustregel: immer gesellschaftsinterne Konflikte bei Ausspielung einer lokalen Kultur gegen „westliche" Men- schenrechte → menschenrechtliche Forderungen von übermächtigeren Seite Moralischer Egoismus nach Max Stirner Jeder Mensch soll nicht einer Moral gehorchen, sondern nur seinem Willen. Man soll stets das tun, was für einen selbst am besten ist. Wer der Natur gemäß egoistisch lebt, ist dadurch automatisch gut, weil das Leiden der anderen dem eigenen Glück im Weg ist. Ein ethischer Egoist muss im Alltag nicht egoistisch oder egozentrisch handeln. Seine Ziele sind mit selbstlosem Verhalten in der Praxis durchaus vereinbar. Maßstab eines jeden Verhaltens ist für den ethischen Egoisten, ob es ihm nützen wird - entweder unmittelbar oder auf lange Sicht. oftmals egoistischer Kern eines scheinbar altruistischen, selbstlosen Verhaltens z. B. egoistisches Handeln engagierter Christen: sozial gegenüber Mitmenschen → Hoffnung, als Christen in den Himmel zukommen → Egoismus nur negativ konnotiert Menschen von Natur aus Egoisten → Bestimmen alles Handelns durch Eigeninteresse →→ Problem: Menschen als Einzelne → dennoch Wunsch nach Zusammenleben mit anderen Menschen → Bedingung: moralische Übereinkunft →→ Moral des Egoismus? kleinster gemeinsamer Nenner der Menschen: das Streben nach Glück → Grund für Befolgung bestimmter moralischer Regeln Verlassen auf Naturstimme" → Prinzip der Erziehung zum Freimut, zur Wahrhaftigkeit, zu einer Haltung → Entwicklung eines Gespürs für sich selbst durch guten Egoist Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte Fokus der Tugendethik auf Charakter einer Person weniger auf Handlungen (wie Deontologie) oder Folgen einer Handlung (wie Utilitarismus) versucht, ethische Fragen zu beantworten, indem sie fragt, was eine tugendhafte Person in einer bestimmten Situation tun würde Tugendethik Die Christlichen Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung Übermaß Tollkühnheit Wollust Verschwendung nach Aristoteles Tugend ... eine vorzügliche und nachhaltige Haltung, die durch die Vernunft bestimmt wird VS. VS. VS. VS. die man durch Einübung bzw. Erziehung erwerben muss Befassung der ethischen Tugend mit Leidenschaften und Handlungen Mangel Feigheit Stumpfheit Geiz Die Sieben Todsünden Neid, Völlerei, Habgier, Wollust, Hochmut, Trägheit, Zorn ethische Tugend als Mitte zwischen zwei Extremen/Schlechtigkeiten (Übermaß und Mangel) finden und wählen → Tugend bezüglich ihres Wesens und der Bestimmung ihres Was-Seins Tugend nach der Vorzüglichkeit und Vollkommenheit nicht bei jeder Handlung oder Leidenschaft Raum für eine Mitte → weder eine Mitte von Übermaß und Mangel ➜ noch ein Übermaß und einen Mangel von der Mitte → Mitte das Beste, die Tugend → Tapferkeit → Mäßigung → Großzügigkeit → Einzelne schon in ihrem Namen mit Schlechtigkeit verbunden → z. B. Schadenfreude, Schamlosigkeit, Neid oder Ehebruch, Diebstahl, Mord → kein Richtig oder Unrichtig → nur schlechthin falsch ABER Orientierung zur eigenen Verbesserung im Leben → das Aneignen von guten Charaktereigenschaften → das Abgewöhnen von schlechten Charaktereigenschaften Kritik an der Tugendethik keine konkrete Anleitung dazu, was eine Handlung gut oder falsch macht → keine Regeln oder Prinzipien zur „mechanischen Anwendung auf ethische Probleme → nicht in der Lage, konkrete Antworten zu liefern = eine Mitte = das Höchste nicht entscheidend, ob eine Person bereits etwas Schlechtes oder Gutes getan hat SONDERN, ob eine Person geeignet wäre, in der jeweiligen Situation das Richtige oder das Falsche zu tun → Menschen mit schlechten Charaktereigenschaften sind dazu geneigt, schlechte Dinge zu tun → Menschen mit guten Charaktereigenschaften sind dazu geneigt, gute Dinge zu tun keine Eignung der Tugendethik für Dilemmata (wie Trolley-Gedankenexperiment) ABER Hilfe für Entscheidungen im Alltag, wo deontologische oder utilitaristische Überlegungen weniger hilfreich sind Treffen gute Menschen immer/öfter die richtige Entscheidung bzw. handeln gute Menschen automatisch gut? christlicher Glaubensgrundsatz: Tugend der Klugheit als „Gebärerin" und Formgrund aller übrigen Kardinaltugenden (Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung) →nur, wer klug ist, kann auch gerecht, tapfer und maßvoll sein → der gute Mensch ist kraft seiner Klugheit gut laut Sokrates: jeder, der um das sittlich Gute weiß, tut es dann auch mit Notwendigkeit allen Menschen, die das sittlich Gute nicht tun, fehlt es nur am Wissen darum nach Sokrates: Fähigkeit des Menschen zur Erkenntnis und zum Erkennen des sittlich Guten → allerdings nur Verfügen des Menschen über partielles und vorläufiges Wissen → stets nur teilweise, aber niemals vollständiges Erkennen des sittlich Guten → vollständige Erkenntnis des sittlich Guten allein einem Gott vorbehalten → Gott als Einziger alleiniges Verfügen über das dazu notwendige allgemeine (unfehlbare) Wissen Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte das Prinzip der Nützlichkeit" das Interesse der Gemeinschaft" Utilitarismus Klassischer (quantitativer) Utilitarismus nach Jeremy Bentham natürliche Herrschaft von Leid und Freude über Menschheit → Maßstab für Richtig und Falsch → Kette der Ursachen und Wirkungen →natürliche Beschaffenheit der menschlichen Verfasstheit → meist und vor allem unbewusstes Nutzen dieses Prinzips durch Menschen → Diejenige Handlung ist moralisch richtig, deren Folgen für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind. → „Führe diejenige Handlung aus, durch die die größtmögliche Summe an Nutzen für alle Betroffenen erreicht wird." → Je mehr Glück, desto besser ist die Handlung. → Freude > Leid = Glück → Utilitarismus (lat. utilitas" dt. „Nutzen") = ethische Kosten-Nutzen-Rechnung → Utilitarismus = Folgenethik → teleologisch Messung des Nutzen von Handlungen in Form von Glück nach ... ... Intensität, Dauer, Gewissenheit/Wahrscheinlichkeit, zeitlicher Nähe, Folgeträchtigkeit, Reinheit, Ausmaß/Verbreitung → Quantität Qualitativer Utilitarismus nach John Stuart Mill berücksichtigt neben Quantität von Glück auch dessen Qualität einige Arten der Freude wünschenswerter und wertvoller als andere → vereinbar mit „Prinzip der Nützlichkeit" allgemein geistige Lüste höherwertiger kein Ausgleich intellektueller Freuden durch körperliche möglich (z. B. Grundbedürfnisse) Präferenzutilitarismus nach Peter Singer „Handle so, dass du die Präferenzen aller Betroffenen bestmöglichst erfüllst/beachtest." Erweiterung der Nutzenmaximierung auf alle Lebewesen (also auch Tiere) Beachtung und Abwägen der Interessen aller Beteiligten (auch Tiere haben z. B. Schmerzempfinden) Vorteile objektive und dafür für alle nachvollziehba- re Berechnun- gen und Bewer- tungen einer Handlung unabhängig von anderen Instan- zen ( B. Gott, Gewissen) rein rationale Entscheidung Handlungsutilitarismus Kritik am Utilitarismus sehr kompliziert, viele Variablen, ungenau →nur Vermutungen, grobe Abwägung von Leid und Freude rein auf der Vernunft basierend → konsequenzialistisch oder teleologisch Nachteile → Auflösung von Emotionen und Menschlichkeit bei objektiven Berechnungen Möglichkeit der Rechtfertigung von Verbrechen (z. B. Verletzungen der Men- schenrechte, Diktatur der Mehrheit über eine stark leidende Minderheit) → kein Gerechtigkeitsprinzip → kein Minderheitenschutz → kein genereller Schutz der Menschenwürde Was wären die Folgen, wenn ... ... ich in diesem konkreten Fall so handle? Verallgemeinerung von tatsächlichen Handlungsfolgen Primat der Handlung Glück verschiedener Individuen nicht vergleichbar → das größte Glück aller Beteiligten" kein Maßstab für Verhalten nicht nur positive oder negative Folgen einer Handlung oft verschiedenartige, miteinander vergleichbare Folgen → Abhängigkeit wichtigerer Konsequenzen vom persönlichen Werteurteil Regelutilitarismus vs. Handlungsutilitarismus Universalisierung von Handlungen und Regeln Was sind die Folgen der konkreten HANDLUNG? ... jeder in derartigen Fällen Verallgemeinerung von Handlungsregeln Primat der Regel Regelutilitarismus handelte? Folgt die Handlung einer - über die Handlung hinausgehen- de, übergeordnete - REGEL, die vermutlich den größten Nutzen für alle hervorbringt? = Nützlichkeit der Regel → deontologische Theorie auf teleologischer Grundlage Mittelpunkt: Methode zur Ermittlung einer Pflicht: → Deontologie (lat. „deon" dt. „Pflicht") → Deontologie moralisches Handeln aus Pflichtgefühl (nicht aus Neigung oder Lust) ... Menschen als rationale Wesen Imperative A Du musst jetzt gehen, wenn du den letzten Bus erreichen möchtest. „theoretische Vernunft" bspw. zum Lösen komplexer Denkaufgaben guter Wille"→→ Entschluss, gute Menschen zu sein →→ Verwirklichung durch praktische Vernunft™ B Wenn du beweglich bleiben möchtest, solltest du mehr Sport treiben. C Man darf Menschen nicht miss- Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte ... Pflichterfüllung = Gehorchen strikter Moralgesetze („Imperative") ... Handlungen aus Neigung und Pflicht zugleich → Handlungen aus Pflicht immer höherwertiger Deontologie Pflicht des Einzelnen zum guten Handeln (nicht persönliche Neigung) Verallgemeinerbarkeit des Handeln ... zentrale Unterscheidungsmerkmale einer moralischen Handlung: Entscheidung für Pflichten (nicht für Gelüste) und für Motive (nicht für Konsequenzen) ... Moral = seiner Natur widerstehen (nicht ihr zu folgen) Erste Formel nach Immanuel Kant = moralisches Gegenkonzept zum Lustprinzip = Pflichtethik → deontologisch ... Finden der pflichtbasierten Moralregeln mithilfe unserer Vernunft (nicht durch unsere Wünsche) . Prüfung der Verallgemeinerbarkeit →→ Behandlung von Menschen immer als Zweck und nie als Mittel ... Gebrauch der Vernunft + Prüfung der Verallgemeinerbarkeit" =,,kategorischer Imperativ" Zweite Formel Dritte Formel brauchen. D Du sollst dein Versprechen nicht keine brechen. keine Bedingung Erreichen eines Zieles Erhalten des Wohlergehens Kant hypothetischer Imperativ hypothetischer Imperativ kategorischer Imperativ kategorischer Imperativ - „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." autonome Entscheidungsfreiheit des Einzelnen → Prüfung, ob man sich das beabsichtigte eigene Handeln als davon Betroffener wünschen würde Prüfung, ob man sich das eigene Wollen als Gesetz für alle vernünftig vorstellen könne → Methode der Verallgemeinerung → Absehen von zufälligen Umständen/individuellen Interessen bei moralischen Entscheidungen → Einordnen in rational einsichtigen allgemeingültigen Gesetzten - „Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst." -.[E]in jedes vernünftiges Wesen [muss] so handeln, als ob es durch seine Maximen jederzeit ein gesetzgebendes Glied im allgemeinen Reich der Zweck wäre." Vorteile strenger Schutz der Moral ernstes Beachten von ver- gangenheitsbezogenen Pflichten Ausgangspunkt Moralisch gerechtfertigt ist, ... Die Quelle des moralischen Handelns ist... Lehre bzw. Theorie Kritik Kritik an der Deontologie Nachteile starres und unglaubwürdiges System aus verpflichtenden, unflexiblen Regeln → kein Erlauben von Ausnahmen ... keine Methode bei Entscheidung zwischen Regeln → z. B. Versprechen halten (Geheimnis) und Wahrheit sagen Utilitarismus vs. Deontologie Glück ist gut, Leiden ist schlecht. ... was das Glück aller an der Ent- scheidung beteiligten mehrt bzw. Schmerzen und Unglück vermeidet. ... das Lust-Prinzip. teleologisch (ergebnis- und zielori- entiert, Folgenethik, Verantwor- tungsethik) oft flexibel Gut ist allein ein guter Wille. ... wenn die Absicht der Handlung zugleich ver- nünftigerweise als allgemeingültiges Gesetz ge- wollt werden kann. ein innerer Abwägungsprozess zwischen Pflichtgefühl und persönlicher Neigung. deontologisch (Pflichtethik, Gesinnungsethik) oft unbehagliche Ergebnisse durch reines Aufrechnen von Menschenle- manchmal unauflösbare moralische Dilemmata ben Einführung der Idee der Menschenwürde (Mensch nie Mittel zum Zweck, sondern Selbst- zweck) Eine Tat ist im moralischen Sinne richtig bzw. gut, wenn... nach Jürgen Habermas Diskurs... die durch Argumentation gekennzeichnete Form der Kommunikation, in der problematisch gewordene Geltungsansprüche zum Thema gemacht und auf ihre Berechtigung hin untersucht werden Grenzszenario Kritik Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte Diskursethik Utilitarismus die Folgen für das Wohlergehen aller Beteiligten optimal sind. Die schwangere Frau mit der Wander- gruppe verstopft den Höhlenausgang, die Flut kommt, die Frau wegsprengen? Diskursregeln: Unbehaglichkeit einiger utilitaristischer Lösungsansätze → Diskursethik als dritter Weg zwischen Utilitarismus und Deontologie Deontologie die Maxime deines Willens jederzeit zu- gleich als Prinzip einer allgemeinen Ge- setzgebung gelten könne. Das überfüllte Rettungsboot, Rettung kann lange auf sich warten lassen, wer wird zu erst gegessen? gegebenenfalls Handlungsunfähigkei bei moralischen Dilemma-Situationen für Deontologen deontologisches Moralprinzip = konsensermöglichendes Brückenprinzip: nur die Normen sind gültig, die einen allgemeinen Willen ausdrücken Jede gültige Norm muss der Bedingung genügen, dass die Folgen und Nebenwirkungen, ... die sich jeweils aus ihrer allgemeinen Befolgung .... für die Befriedigung der Interessen eines jeden Einzelnen (voraussichtlich) ergeben, ... von allen Betroffen akzeptiert (und den Auswirkungen der bekannten alternativen Regelungsmöglichkei- ten vorgezogen) werden können. Umformulierung des kategorischen Imperativs: „Statt allen anderen eine Maxime, von der ich will, dass sie ein allgemeines Gesetz sei, als gültig vorzuschreiben, muss ich meine Maxime zum Zweck der diskursiven Prü- fung ihres Universalitätsanspruchs allen anderen vorlegen." die Begründung von Normen und Geboten verlangt die Durchführung eines realen Diskurses und ist letztlich nicht monologisch, in der Form einer im Geiste hypothetisch durchgespielten Argumentation möglich Jedes artikulationsfähige Individuum darf an solchen Diskursen teilnehmen. Jeder darf alle (zuvor) aufgestellten Behauptungen problematisieren und gegebenenfalls eigene Behauptun- gen aufstellen. Niemand darf durch innerhalb oder außerhalb des Diskurses herrschenden Zwang an der Äußerung seiner Sicht der Dinge gehindert werden. herrschaftsfreier Diskurs Tugendethik Motivation Platon, Aristoteles, Thomas v. Aquin ... Zentrale Moraltheorien Deontologie Handlung Kant Teleologie Konsequenz Bentham, Mill, Sidgwick, ... Diskursethik Weg zur Entscheidung Habermas, ... Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte (III) Gerechtigkeit Der Mensch hat Freiheitspotenziale. Der Mensch kann moralische Entscheidungen treffen. Der Mensch kann das Richtige tun wollen. → Frage nach der Umsetzung Mensch = soziales Wesen → Gelingen des guten Lebens nur in guter Gesellschaft Bedingung: soziales Werkzeug bzw. Instrumentarium = Staat Verwendung und Ausgestaltung des Staats zur guten bzw. gerechten Ordnung = unzureichend gelöste Aufgabe Recht ➡ tatsächlicher Rechtsbestand an Gesetzen Legalität → Gesetzmäßigkeit → Ein Handeln ist legal, wenn es der aktuell gültigen Gesetzeslage entspricht. Gerechtigkeit → abstraktes gesellschaftliches Ideal, wie die Gesetze ausgestaltet sein müssten, unter liegt stetiger öffentlicher Diskussion → Legitimität → Anerkennungswürdigkeit → Ein Staat oder Herrscher ist dann legitim, wenn er auch unabhängig von geltenden Rechtsnormen als rechtmäßig anerkannt wird. legal illegal legitim Notwehr Herunterladen von Musik als MP3 über eine P2P-Plattform illegitim Ehebruch Mord, Diebstahl, Quälen von Tieren Gerechtigkeitssinn angeborenes oder erlerntes Gerechtigkeitsempfinden? → Wahrnehmung von „gerecht" und ungerecht" = Abhängigkeit von gesellschaftlichen Werten → Bedürfnis nach Herstellung von Gerechtigkeit = Veranlagung in menschlichen Genen (oder auch bei Affen) Grundbedürfnis nach Ausgeglichenheit → Menschen glücklich, wenn sie bekommen, was sie verdient haben → Menschen unglücklich, wenn sie nicht bekommen, was sie verdient haben (sowohl benachteiligt als auch bevorteilt) → Bedürfnis nach Bestrafung bevorteilter Menschen, auch bei Erleiden von eigenen Nachteilen → evolutionspsychologische Erklärung: -- Mensch als kooperatives Wesen -- Gefahr der Ausbeutung durch Einzelne für gesamtes System -- Sanktionierung von Ausbeutung → Widerspruch zum Menschen als Nutzenmaximierer Leistungsprinzip → Basis: Annahme, dass alle zur Verfügung stehenden Güter gemeinsam erarbeitet wurden und daher durch Verteilung allen gleichermaßen zugute kommen sollten Gleichheitsprinzip → Pflicht der Begründung und Rechtfertigung jeglicher Ungleichheit mit guten Gründen → nur Tolerieren von Ungleichheit bei nachweislicher Rechtfertigung → Ergebnisgleichheit schwer vorstellbar → Chancengleichheit als anerkanntes Gefühl → z. B. bei Habermas: Möglichkeit gleicher Beteiligung am Diskurs Bedarfsprinzip Anrechtsprinzip Typologie der sozialen Gerechtigkeit Gleichbehandlung Ungleichbehandlung Alle bekommen das Gleiche. Alle bekommen nach ihrer Leistungsfähigkeit. → klassische Forderung des Liberalismus → Basis: Annahme, dass die zur Verfügung stehenden Güter und Leistungen nicht gemeinsam, sondern von mehr oder weniger engagierten Individuen erbracht werden → Umkehr der Beweislast: Umverteilung als Ausnahme und nur mit guter Begründung Alle bekommen, was sie mindestens zum Leben brauchen. → paradigmatische Erscheinung im Neuen Testament → Vermeidung von Elend → Garantie der Sicherung elementarer Grundbedürfnisse → Implizieren einer Skepsis gegenüber Luxus aller Art. → in extremer Form: Ablehnung aller über den Grundbedarf hinausgehender Güter (z. B. franziskanisches Armutsideal) → v. a. Verteidigung durch kirchliche Gruppen für die Sphäre der diakonischen Arbeit, aber auch durch Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens Einige haben sich für die Gemeinschaft verdient gemacht und ihnen steht deshalb etwas zu. → Verweis auf erworbene oder ererbte Anrechte (z. B. Anspruchsrechte beim Status des Beamten) → Bestimmung der Verteilung durch sozialen Status → historischer Ursprung im Feudalsystem → auch Argumentation mancher Vertreter des Mindesteinkommens, dass man bereits als Bürger eines Staates ein Anrecht auf eine Grundversorgung hat → auch bei Debatte um globale Gerechtigkeit: Gleichheit respektiver Ungleichheit zwischen Staatsbürgern und Nicht-Staatsbürgern Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht das Selbe. Chancengleichheit oder substanzielle Chancengleichheit oder Ergebnisgleichheit Bedarfsprinzip Rawls vs. Walzer John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit - Unter dem Schleier des Nichtwissens fiktiver Urzustand Befinden aller Menschen einer Gesellschaft im transzendentalem Vorzimmer vor konkreter Existenz auf Erden Verhandlung über Grundregeln, nach denen später gelebt werden soll, unter Schleier des Nichtwissens (bzgl. ihrer späterer konkreten Position in Gesellschaft) Rolle des Schleiers des Nicht-Wissens folgenreiche Abwägungsprozesse darüber, wie die Gesellschaft ausgestaltet werden muss, damit auch ich - sollte ich in eine stark benachteiligte Position rutschen - noch vernünftig leben kann Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte keine idealistische Annahme über das Wesen des Menschen Bestrebungen des homo oeconomicus nach Maximin-Regel, das Maximum an Lebensqualität für den Fall der ungünstigsten Lebensumstände herauszuschlagen gewisses Minimum in Form von Gütern für jeden: Rechte, Freiheiten, Chancen, Einkommen, Vermögen zwei Gerechtigkeitsgrundsätze hinter Schleier des Nicht-Wissens 1. „Jedermann hat gleiches Recht auf das umfangreichste Gesamtsystem gleicher Grundfreiheiten, das für alle möglich ist." 2. „Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen folgendermaßen beschaffen sein: a) sie müssen unter der Einschränkung des gerechten Spargrundsatzes den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bringen, und b) sie müssen mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen gemäß fairer Chancengleichheit offen- stehen." Rechtfertigung der Ungleichverteilung von Gütern Bedingung: Hilfe der Schwächsten Konzept der substanziellen Chancengleichheit teilweise Ausgleich natürlicher Benachteiligungen und Bevorteiligungen durch umverteilende Maßnahmen Ausgangssituation: fiktiver Urzustand (-original position) Vertragspartner (gesellschaftliche Schleier des Nichtwissens (-veil of ignorance") urspri gliche Übereinkunft 1. Gerechtigkeits- grundsätze 2. Vorrangregeln Modell der künftigen Gesellschaft %C3%BCrfnisse%20hin%20zuschneiden%20k%C3%B6nnten. Millionär Verkäuferin Arbeitsloser Wissenschaftler https://www.deutschlandfunk.de/50-jahre-theorie-der-gerechtigkeit-verlorener-begriff-und-100.html#:~:text=Feministische %20Kritik%20an%20Rawls&text=Denn%20Rawls%20zufolge%20spricht%20f%C3%BCr.partikul%C3%A4ren%20Bed Michael Walzer: Sphären der Gerechtigkeit - Komplexe Gleichheit Wert von Gütern = soziales und damit kulturelles Konstrukt → Zuschreiben bestimmter Güter einen bestimmten Wert durch jede Gesellschaft → starke Variation von Gesellschaft zu Gesellschaft Sphären Güter in ihrer institutionellen Einordnung → bspw. 11 Sphären für westliche Gesellschaft Verteilungsmechanismen der Güter nach jeweiliger intuitiver Gerechtigkeitsempfindung der Bevölkerung reale Geltungskraft aller drei Kriterien (freier Tausch, Verdienst, Bedürfnis) → aber NICHT über alle Sphären hinweg → z. B. politische Macht nach Verdienst, Geld und Waren nach Tausch, Bildung nach Bedürfnis quantitative Ungleichverteilung von Gütern innerhalb einer Sphäre (entlang der intuitiv als korrekt empfundenen Verteilungskriterien) nicht ungerecht Problem: Konvertieren von dominanten Gütern (Geld, politische Ämter, Bildung) in andere Güter → z. B. Bildung und Gesundheit (eigentlicher Verteilungsmechanismus: Bedürfnis) durch Tausch (eigentliche Sphäre: Geld und Waren) → Zuwiderlaufen der gängigen Verteilungsmechanismen in den Sphären Prinzip der komplexen Gleichheit als Gegenteil von Tyrannei Erzeugung eines Netzes von Beziehungen zur Verhinderung von Dominanz und Vorherrschaft komplexe Gleichheit = Position Bürgers einer bestimmten Sphäre (o. hins. eines bestimmten Gutes) keine Vorteile für Position seiner Stellung in einer anderen Sphäre (o. hins. and. Gutes) → z. B. Erkaufen des Studienspatzes (Bildung) eines Sohnes durch reichen Vater (Geld und Waren) Verwandtschaft und Liebe Anerken- nung Freizeit Erziehung Bildung Verdiens politische Macht göttliche Gnade Tausch mögliche Verteilungsmodi Bedürfnis harte Arbeit die 11 S Sphären des gesellschaftlichen Zusammenlebens Sicherheit Wohlfahrt Mitgliedschaft und Zugehörigkeit das Amt Geld Waren Kritik an Rawls durch Walzer zu abstrakter Charakter der Grundregeln im fiktiven Urzustand → stattdessen Forderung nach konkreten und realistischen Konzepten keine Unabhängigkeit sozialer Gerechtigkeit von Geschichte und Kultur → Ausblendung genau dieser Faktoren durch Schleier des Nichtwissens → Hinwegsehen als Ursprung für Ungerechtigkeit keine universalen Güter Zuschreibung eines Wertes für zuverteilende Güter erst durch gesellschaftlichen Kontext → keine soziale Gerechtigkeit unabhängig dieser Güter nicht nur eine Auffassung von Gerechtigkeit sondern immer unterschiedliche → „komplexe Gerechtigkeit" durch Vielfalt von Gerechtigkeitsverständnissen Rechtspflichten = Pflichten mit korrespondierenden Rechten →gut, geboten, einklagbar → z. B. nicht morden, nicht stehlen, Kinder versorgen, Unfallopfern helfen Tugendpflichten = Pflichten ohne korrespondierende Rechte →gut, geboten, nicht einklagbar → z. B. nicht beleidigen, nicht hintergehen, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme D Supererogatorisches = Gutes ohne Pflicht →gut, nicht geboten, nicht einklagbar → z. B. keine Selbstverteidigung gegen Angreifer, Selbstopfer für Mitmenschen → Regel: im Konfliktfall Befolgen von Rechtspflichten vor Tugendpflichten, Tugendpflichten vor Supererogatorischem Gegenstand von Zwangsgesetzen genau und nur Rechtspflichten mögliche Pflichtinhaber → liberal Individuen, aber auch Kollektive kollektiv → nichtindividualistisch → translegalistisch →nichttotalitär mögliche Rechtsinhaber D D verfahrensorientierter Rechtspositivismus ▷ Norm Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte ,,Fünf Minuten Rechtsphilosophie" von Gustav Radbruch Erste Minute Rechtsphilosophie Recht (Norm Norm Rechtspflichten, aber auch Tugendpflichten nur Individuen, nicht Kollektive Rechtspositivismus vs. Naturrecht anerkennungsorientierter auf soziale Wirksamkeit hin Rechtspositivismus orientierter Rechtspositivismus Norm (Moral) strenge Trennung von Recht und Moral Recht das, was der Gesetzgeber im vorgeschriebenen Verfahren als solches verabschiedet hat Verbot der Beurteilung des Rechts an moralischen Maßstä- ben in modernen Gesellschaften → Begründung: keine ein- heitlichen oder homogenen Moralvorstellungen Verbindlichkeit des Rechts aus Legitimität seines Ursprungs (also regelmäßig aus demokratischen Verfahren und aus Garantie von Rechtssicherheit) Rechtspositivismus Nur positives Recht ist Recht. Daraus folgt: Es gibt kein Na- turrecht. D Positives Recht ist Recht auch ohne Gerechtigkeit. klassisches Naturrecht. D Norm Recht Moral religiöses Naturrecht Norm Vernunftrecht unrecht (Norm keine Trennung von Recht und Moral Recht etwas, der Natur des Menschen bzw. der natürlichen Vernunft entsprechenden →→→ Vernunft- recht" auch Recht, welches, ohne dass es in einem Ge- setz enthalten sein muss, gilt (z. B. Menschen- rechte) Messung des positiven, in Gesetzen enthaltene Recht an der Moral → nur Anspruch des Befol- gens/Legitimität derjenigen Gesetze, welche mo- ralischen Ansprüchen genügen im Mittelalter: göttliche Ordnung als Maßstab des Rechts Nichtpositivismus starke Naturrechtsversion: Es gibt ein nichtpositives Recht, das Naturrecht. schwache Nichtnaturrechtsversion: Positives Recht bedarf als Recht der Gerechtig- keit. > keine Ausnahmen von Geltung des Gesetzes und vom Gehorsam der Untertanen des Gesetzes ,,Das Gesetz gilt, weil es Gesetz ist, und es ist Gesetz, wenn es in der Regel der Fälle die Macht hat, sich durchzusetzen." Wehrlosigkeit der Juristen und des Volkes gegen willkürliche, grausa- me, verbrecherische Gesetze Gleichsetzten des Rechts mit Macht → nur wo die Macht ist, ist das Gesetz Zweite Minute > ,,Recht ist, was dem Volk nützt." → alles, was dem Inhaber der Staatsgewalt nützlich erscheint (z. B. auch Willkür, Vertragsbruch, Gesetzwidrigkeit) → Ansehen des Eigennutzes der Herrschenden als Gemeinnutz Gleichsetzung von Recht und vermeintlichem oder angeblichem Volksnutzen → Verwandlung eines Rechtsstaates in einen Unrechtss- taat → ,,Nur was Recht ist, nützt dem Volk." Dritte Minute Naturrechtslehre Rechtspositivismus 17./18. Jahrhundert Naturrechtslehre Es gibt ein übergeord- netes, immer gelten- des Naturrecht, das den positivierten Nor- men vorgelagert ist. Gefahr Rechtsun- sicherheit, O ,,Recht ist Wille zur Gerechtigkeit." Gerechtigkeit = ohne Ansehen der Person richten, alle an gleichem Maße messen It 19. Jahrhundert Rechtspositivismus Das Recht ergibt sich aus den positivierten Normen, unabhängig von deren Inhalt. 20. Jahrhundert Faschismus und Totalitarismus; Zweiter Weltkrieg "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" durch die Vereinten Nationen 1948 Synthese: Naturrecht wird in Form der Menschenrechte positiviert. Gefahr perverse Gesetze eines Diktators bei bewusster Verleugnung des Willens zur Gerechtigkeit durch Gesetze → fehlender Geltungsanspruch dieser Ge- setze →→ kein Schulden von Gehorsam durch Volk→→ Mut der Juristen zum Absprechen des Rechtscharakters „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." ~ Bertolt Brecht Vierte Minute ,,Neben der Gerechtigkeit ist auch der Gemeinnutz ein Ziel des Rechts." Wert eines jeden Gesetztes, das Recht Zweifeln gegenüber sicherzustellen drei Werte des Rechts: Gemeinnutz, Rechtssicherheit und Gerechtigkeit aufgrund menschlicher Unvollkommenheit nicht immer harmonische Vereinigung aller drei Werte im Gesetz → Abwä- gung: Zusprechen der Geltung des schlechten/schädlichen/ungerechten Gesetztes um der Rechtssicherheit willen oder aber Versagen der Geltung dieses Gesetztes um seiner Ungerechtigkeit/Geneinschädlichkeit willen Fünfte Minute > ,,Es gibt Rechtsgrundsätze, die stärker sind als jede rechtliche Satzung, sodass ein Gesetz, das ihnen wider- spricht, der Geltung bar ist."→ Grundsätze = Naturrecht oder Vernunftrecht Sammlung der Erklärungen der Menschen- und Bürgerrechte in weitreichender Übereinstimmung Die Radbruchsche Formel - Gerechtigkeit vs. Rechtssicherheit Fall 1: Vorrecht des positiven Rechts, auch wenn es inhaltlich ungerecht und unzweckmäßig ist → Ausnahme: unerträgliches Maß des Widerspruchs des positiven Gesetzes zur Gerechtigkeit → Weichen des Gesetztes als „unrichtiges Recht" der Gerechtigkeit Fall 2: kein Erstreben von Gerechtigkeit oder Verleugnen von Gleichheit →Gesetz nicht nur unrichtiges Recht", sondern vielmehr keine Rechtsnatur → (positives) Recht = eine Ordnung/Satzung, die ihrem Sinne nach bestimmt ist, der Gerechtigkeit zu dienen Strafe . eine Sanktion gegenüber einem bestimmten Verhalten, das in der Regel als Unrecht qualifiziert wird ein aggressiver Akt gegenüber dem zu Strafenden, der als Folge eines normenverletzenden Verhaltens durch den zu Strafenden vollzogen wird und deshalb im Gegensatz zu anderen Formen von Aggression als legitim angesehen wird Strafen in der Geschichte Schuld und Sühne Grundkurs Ethik – Abiturprüfungsinhalte Ehrstrafen, z. B. Pranger, Schandbühne, Käfige Körperstrafen, z. B. Verstümmelung (Abschneiden bspw. von Ohr, Hand oder Zunge), Straftheorien „Schuld sind immer die anderen." Folter und Tötung (Erhängen, Steinigen, Verbrennen, Enthaupten, Ertränken, Sieden, Vierteilen) Gewissen und Bewertungsprozesse: „Schuldgefühle wurzeln nicht in bösen Taten, sondern in dem, wie wir unsere Taten beurteilen." existenzielle Schuld: „Schuld hat immer etwas mit Handeln zu tun, mit der Freiheit meines Handelns und Entschei- dens. Ich entscheide mich für das, und nicht für das andere, und deswegen bin ich immer in der Schwierigkeit, und in dem inneren Vorwurf, ich hätte das, wogegen ich mich entschieden habe, vernachlässigt." kriminelle Schuld: Konsequenz und Folgen meines Handelns moralische Schuld: Angst vor der vernichtenden Beschämung durch die Anderen Vergeltungstheorie → Vergeltung bzw. Rache Entwicklung des Gefühls der eigenen Schuld → Bereitschaft des Schuldigen zur Akzeptanz der Konsequenzen aus seinem Handeln Entwicklung eines Bewusstseins für die begangenen Taten Schuldgefühle als innere Repräsentanz dieser Konsequenzen Generalprävention Abschreckung bzw. Abhalten des Begehens von Straftaten durch Angst vor Strafe Spezialprävention → Erziehung zum Nicht-Wieder-Begehen von Straftaten durch positives Einwirken auf einzelnen Straftäter → Resozialisierung (allmähliche Eingliederung des Gefangenen in normales gesellschaftliches Leben) Vereinigungstheorie → allgemeine Aufgabe des Strafrechts = Schutz der elementaren Werte des Gemeinschaftslebens → Aspekte einer angemessenen Strafsanktion: Schuldausgleich, Prävention, Resozialisierung des Täters, Sühne und Vergeltung für begangenes Unrecht VEREINIGUNG Absolute Straftheorien Ursachen- und Vergangenheitsorientierung: Strafe nötig, weil Verstoß vorlag Vergeltung Ausgleichende Gerechtigkeit Sühne individuelle Abschreckung/ ,,Denkzettel" die Strafe ist zweckfrei; der Grund des Strafens liegt allein in der Straftat, die auszugleichen ist. Strafe ist Schuldausgleich, Vergeltung, Sühne des Täters durch Einwirkung auf den Täter Straftheorien Resozialisierung/ Wiedereingliederung in die Gesellschaft STHEORIE Relative Straftheorien Ziel- und Zukunftsorientierung: Strafe nötig, damit nicht wieder ein Verstoß erfolgt negative positive (Denkzettel, (Resoziali- Unschädlich- sierung) machung) Spezial- prävention Sicherung des Täters auf Zeit (Freiheitsentziehung) Wirkung auf Täter durch Einwirkung auf Täter und Opfer mit dem Ziel des Ausgleichs (Täter-Opfer-Ausgleich) General- prävention die Strafe dient dem Zweck, eine Wiederholung der Straftat zu verhindern negative (Ab- schreckung) kräftigung) positive (Normbe- Abschreckung anderer Wirkung auf Gesellschaft durch Einwirkung auf die Allgemeinheit Bestätigung des Rechtsbe- wusstseins und Verarbeitung von Rachegelüsten