Thomas Hobbes' Vertragstheorie und der Leviathan
Thomas Hobbes entwickelte eine einflussreiche Vertragstheorie, die den Übergang vom Naturzustand zur staatlichen Ordnung erklärt. Seine Theorie basiert auf einem pessimistischen Menschenbild und der Notwendigkeit eines starken Staates.
Definition: Der Naturzustand nach Hobbes ist ein Zustand ohne Regierung oder Gesetze, in dem jeder Mensch unbegrenzte Freiheit hat.
Im Naturzustand herrscht nach Hobbes das Naturrecht, das jedem Menschen erlaubt, alles zu tun, was ihm beliebt. Dies führt zum "Krieg aller gegen alle" (bellum omnium contra omnes), da keine moralischen Prinzipien existieren.
Highlight: Hobbes' berühmter Ausspruch beschreibt den Naturzustand als "einsam, armselig, ekelhaft, tierisch und kurz".
Hobbes argumentiert, dass die Menschen durch Vernunft einsehen, dass dieser Zustand beendet werden muss. Dies führt zu den Naturgesetzen:
- Streben nach Frieden
- Verzicht auf das absolute Naturrecht
- Einhaltung von Verträgen
Der Gesellschaftsvertrag nach Hobbes sieht vor, dass alle Menschen ihre Rechte auf eine zentrale Autorität übertragen – den Leviathan. Dieser absolutistische Herrscher soll Frieden und Sicherheit garantieren.
Vocabulary: Der Leviathan ist in Hobbes' Theorie der allmächtige Staat, der als "sterblicher Gott" Ordnung schafft.
Der Leviathan hat umfassende Rechte und Pflichten:
- Legitimes Herrschaftsrecht
- Gesetzgebung und Rechtsprechung
- Gewaltmonopol
- Verpflichtung zum Schutz der Untertanen
Hobbes' Theorie des Kontraktualismus hatte großen Einfluss auf die politische Philosophie und rechtfertigt einen starken Staat zur Überwindung des anarchischen Naturzustands.