Hedonistisches Kalkül und Utilitarismus
Das hedonistische Kalkül ist ein zentrales Konzept im Utilitarismus, einer ethischen Theorie, die das größtmögliche Glück für alle als oberstes Ziel setzt. Der Utilitarismus basiert auf dem hedonistischen Prinzip, wonach Menschen nach Glück streben und Leid vermeiden wollen.
Definition: Der Utilitarismus fordert: "Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück für alle entsteht."
Bei der Bewertung einer Handlung wird im hedonistischen Kalkül abgewogen, ob sie bei allen Betroffenen mehr Glück oder mehr Leid auslöst. Je mehr Glück eine Handlung erzeugt, desto besser wird sie bewertet.
Beispiel: Beim hedonistischen Kalkül wird vor jeder Handlung die Tendenz, Freude zu vermehren und Leid zu mindern, abgewogen. Man fragt sich: Lohnt sich die Handlung in Bezug auf das Gesamtglück?
Der Wert von Freude und Leid wird nach verschiedenen Kriterien wie Intensität und Dauer bemessen. Dabei wird angenommen, dass diese Werte summierbar sind, also für alle betroffenen Personen zusammengerechnet werden können.
Kritik: Das hedonistische Kalkül wird kritisiert, weil es nicht alle Interessen gleichsetzen kann, die Bestimmung der Betroffenen schwierig ist und Emotionen die Interessen beeinflussen können. Zudem lassen sich Freude und Leid nicht einfach messen.
Es gibt zwei Hauptformen des Utilitarismus:
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Der Handlungsutilitarismus nach Bentham, der teleologisch ausgerichtet ist und die Handlung mit dem größten Nutzen für alle Betroffenen fordert.
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Der Präferenzutilitarismus nach Singer, der deontologisch orientiert ist und die Konsequenzen betrachtet, wenn eine Handlung zur allgemeinen Regel würde.
Highlight: Der Präferenzutilitarismus unterscheidet sich vom klassischen Utilitarismus dadurch, dass er nicht nur auf Glück und Leid, sondern auf die Erfüllung von Präferenzen abzielt.