Utilitarismus und hedonistisches Kalkül
Das hedonistische Prinzip besagt, dass Menschen grundsätzlich nach Glück streben und Leid vermeiden wollen. Der Utilitarismus baut darauf auf und fordert: "Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück für alle entsteht." Bei jeder Handlung sollst du abwägen, ob sie mehr Glück oder mehr Leid für alle Betroffenen erzeugt.
Das hedonistische Kalkül nach Bentham ist eine praktische Methode, um den Wert einer Handlung zu bestimmen. Vor jeder Entscheidung wägst du ab, ob die Handlung Freude vermehrt und Leid mindert. Der Wert von Freude und Leid bemisst sich nach Intensität, Dauer und der Anzahl der betroffenen Personen. Überwiegt die Summe der Freude, ist die Handlung moralisch richtig.
Die Kritik am hedonistischen Kalkül ist vielfältig: Nicht alle Interessen lassen sich gleichsetzen, die genaue Bestimmung aller Betroffenen ist schwierig, und Freude und Leid sind nicht objektiv messbar. Zudem können emotionale Faktoren die Beurteilung beeinflussen.
Achtung! Der Handlungsutilitarismus (Bentham) ist teleologisch und betrachtet den konkreten Nutzen einer einzelnen Handlung, während der Präferenzutilitarismus (Singer) deontologisch ist und fragt, was passieren würde, wenn diese Handlung zur allgemeinen Regel würde.
Der Präferenzutilitarismus nach Singer unterscheidet sich vom klassischen Utilitarismus dadurch, dass er nicht nur unmittelbare Freude, sondern auch langfristige Präferenzen berücksichtigt. Hierbei geht es um die Frage: Was wären die Konsequenzen, wenn diese Handlung zur allgemeinen Regel würde?