Michel de Montaigne: Einbildung und Stolz des Menschen
In diesem Abschnitt wird Montaignes kritische Haltung gegenüber der menschlichen Arroganz und dem Anthropozentrismus in Bezug auf Tiere erläutert. Montaigne stellt die weit verbreitete Annahme in Frage, dass Menschen den Tieren überlegen seien, und bietet eine alternative Perspektive auf das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
Zitat: "Wie aber will er durch die Bemühung seines Verstandes die inneren und geheimen Regungen der Tiere erkennen können? Durch welchen Vergleich zwischen ihnen und uns schließt er denn auf den Unverstand, den er ihnen unterstellt?"
Montaigne argumentiert, dass Menschen die Fähigkeiten und das Innenleben von Tieren nicht vollständig verstehen können. Er verwendet das Beispiel des Spielens mit einer Katze, um zu verdeutlichen, dass die Perspektive auf Interaktionen zwischen Mensch und Tier oft einseitig ist.
Highlight: Montaigne betont, dass die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Mensch und Tier beidseitig sind und nicht automatisch auf einen Mangel an Intelligenz bei Tieren hindeuten.
Der Text führt weiter aus, dass Menschen in vielen körperlichen Fähigkeiten den Tieren unterlegen sind. Beispiele wie die Schnelligkeit des Gepards, die Sehkraft des Adlers oder die Schwimmfähigkeit des Delphins werden angeführt, um die Überlegenheit der Tiere in bestimmten Bereichen zu demonstrieren.
Beispiel: Wale können über viele Kilometer hinweg miteinander kommunizieren, was die Komplexität tierischer Kommunikation unterstreicht.
Abschließend wird die Notwendigkeit betont, das Verhältnis zwischen Mensch und Tier zu überdenken und zu harmonisieren. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wäre, Tiere nicht mehr als bloße Nahrungsquelle zu betrachten.
Vocabulary: Anthropozentrismus - Die Auffassung, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und allen anderen Lebewesen überlegen ist.
Diese Betrachtungen Montaignes regen dazu an, die Michel de Montaigne Philosophie in Bezug auf das Mensch-Tier-Verhältnis tiefer zu ergründen und unsere eigenen Vorstellungen kritisch zu hinterfragen.