2. Kurshalbjahr - Moralphilosophie
Im zweiten Kurshalbjahr der Qualifikationsphase Abitur Brandenburg steht die Moralphilosophie im Mittelpunkt. Zentrale Figuren sind Aristoteles mit seiner Glücksethik und Immanuel Kant mit seiner deontologischen Ethik.
Aristoteles' Glücksethik, auch als Eudaimonia bekannt, postuliert, dass ein glückliches Leben gleichbedeutend mit einem tugendhaften Leben ist. Er unterscheidet drei Wege zum Glück:
- Materielles und Genuss (von ihm als minderwertig betrachtet)
- Gesellschaftliches Engagement (der Mensch als "zoon politikon")
- Philosophisches Wissen und Kontemplation
Vocabulary: "Eudaimonia" ist der griechische Begriff für Glückseligkeit oder das gute Leben, der in Aristoteles' Ethik eine zentrale Rolle spielt.
Die Mesotes-Lehre oder Lehre der goldenen Mitte ist ein weiteres wichtiges Konzept in Aristoteles' Ethik. Sie besagt, dass Tugend in der Mitte zwischen zwei Extremen liegt.
Die stoische Philosophie wird ebenfalls behandelt, mit ihren Konzepten der Ataraxie (Seelenruhe), Apathie (Leidenschaftslosigkeit), Autarkie (Selbstgenügsamkeit) und Autonomie (Selbstbestimmung).
Kants deontologische Ethik fordert ein moralisches Gesetz als Grundlage für tugendhaftes Handeln. Seine Konzeption der Menschenwürde ist bis heute von großer Bedeutung.
Example: Ein Beispiel für Kants kategorischen Imperativ wäre: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."
Hans Jonas' Verantwortungsethik wird ebenfalls diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die Verantwortung von Forschern und als Kritik an einer rein gegenwartsbezogenen Ethik.
Diese ethischen Theorien sind wichtige Themen für die mündliche Abiturprüfung Ethik in Brandenburg.