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Präferenzutilitarismus von Peter Singer einfach erklärt - Abtreibung und Tierethik

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Präferenzutilitarismus von Peter Singer einfach erklärt - Abtreibung und Tierethik

Präferenzutilitarismus von Peter Singer: Eine ethische Perspektive auf Leben und Tod

Peter Singers Präferenzutilitarismus stellt traditionelle ethische Konzepte in Frage und bietet eine kontroverse Sichtweise auf den Wert des Lebens. Kernpunkte seiner Theorie:

  • Bewusstsein und Selbstwahrnehmung als entscheidende Faktoren für das Recht auf Leben
  • Unterscheidung zwischen Personen und Lebewesen basierend auf Selbstbewusstsein
  • Kritische Betrachtung des Lebensrechts von Neugeborenen
  • Beurteilung ethischer Handlungen anhand ihrer Konsequenzen und Interessenerfüllung
  • Differenzierung zwischen nicht bewussten, bewussten und selbstbewussten Wesen
  • Kontroverse Ansichten zu Abtreibung, Sterbehilfe und dem Umgang mit Behinderungen

23.3.2021

6992

PETER SINGER-Präferenzutilitarismus
→ „beste Konsequenz" fördert Interessen der Betroffenen
Grundgedanken Peter Singers
LB S. 153-154
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Peter Singers Präferenzutilitarismus: Grundlagen und Kontroversen

Peter Singer entwickelt in seinem Präferenzutilitarismus eine ethische Theorie, die traditionelle Vorstellungen vom Wert des menschlichen Lebens grundlegend in Frage stellt. Zentral für seine Argumentation ist die Unterscheidung zwischen Personen und bloßen Lebewesen, wobei das Selbstbewusstsein als entscheidendes Kriterium gilt. Singer argumentiert, dass nicht alle Menschen automatisch Personen sind und nicht alle Personen zwangsläufig Menschen sein müssen.

Definition: Der Präferenzutilitarismus nach Singer bewertet die ethische Richtigkeit einer Handlung anhand der Menge an Freude oder Leid sowie der Erfüllung von Interessen der Betroffenen.

Singer unterscheidet drei Arten von Lebewesen:

  1. Nicht bewusste Wesen (z.B. Pflanzen)
  2. Bewusste Wesen (z.B. Fische)
  3. Selbstbewusste Wesen (z.B. erwachsene Menschen, Menschenaffen)

Diese Kategorisierung hat weitreichende Konsequenzen für ethische Fragestellungen wie Abtreibung und Sterbehilfe. Singer argumentiert beispielsweise, dass ein Embryo in den ersten 24 Wochen nicht empfindungsfähig und somit kein bewusstes Wesen sei, wodurch eine Abtreibung ethisch vertretbar wäre.

Highlight: "Je mehr Freude und je weniger Leid, je mehr Interessen, denen entsprochen wird, je weniger Interessen, denen nicht entsprochen wird, desto besser."

Singers Ansichten zum Lebensrecht von Neugeborenen sind besonders kontrovers. Er argumentiert, dass Neugeborene kein unmittelbares Recht auf Leben haben, da sie sich ihres Selbst noch nicht bewusst sind. Diese Entwicklung erfolge erst innerhalb der ersten sechs Monate nach der Geburt.

Example: Singer schlägt vor, dass innerhalb des ersten Monats nach der Geburt Entscheidungen über das Leben des Kindes getroffen werden könnten, insbesondere wenn schwere Krankheiten oder ein qualvolles Leben prognostiziert werden.

Diese Thesen haben heftige Kritik und Diskussionen ausgelöst, insbesondere im Kontext von Behinderungen und dem Wert menschlichen Lebens.

PETER SINGER-Präferenzutilitarismus
→ „beste Konsequenz" fördert Interessen der Betroffenen
Grundgedanken Peter Singers
LB S. 153-154
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Kontroverse Thesen und gesellschaftliche Implikationen

Peter Singers Präferenzutilitarismus führt zu äußerst kontroversen Schlussfolgerungen, insbesondere im Bereich der Medizinethik und des Umgangs mit schwerkranken Neugeborenen. Seine Argumentation stellt die traditionelle Ethik der Unantastbarkeit des Lebens grundlegend in Frage und fordert eine Neubetrachtung moralischer Prinzipien.

Quote: "Die Tötung eines behinderten Säuglings ist nicht moralisch gleichbedeutend mit der Tötung einer Person. Sehr oft ist sie überhaupt kein Unrecht."

Diese provokante These Singers basiert auf seiner Unterscheidung zwischen Personen und Nicht-Personen, wobei er argumentiert, dass Neugeborene noch keine Personen im ethischen Sinne sind. Er geht sogar so weit zu fragen, ob nicht auch Säuglinge mit schweren Krankheiten und ohne Therapieaussicht unter Einwilligung der Eltern medizinisch aktiv getötet werden dürfen sollten.

Singer sieht keinen moralisch relevanten Unterschied zwischen dem Unterlassen von Hilfeleistungen (passive Sterbehilfe) und einer schmerzlosen aktiven Sterbehilfe. Für ihn sind nur die Konsequenzen einer Handlung moralisch relevant, was seinem konsequentialistischen Ansatz entspricht.

Highlight: Singer berücksichtigt die Auswirkungen einer Abtreibung auf alle Betroffenen und argumentiert, dass sein Ansatz wahrscheinlich zu deutlich weniger Schwangerschaftsabbrüchen als heute führen würde.

Seine Thesen haben heftige Kritik hervorgerufen. Gegner argumentieren, dass Singers Ansichten an die Nazi-Ideologie von "unwertem" Leben erinnern und das Lebensrecht von Menschen absprechen, die nicht den Leistungsnormen der Gesellschaft entsprechen.

Quote: "Wer bestimmten Gruppen von Menschen die Menschenwürde und das Lebensrecht bestreitet, stellt sich außerhalb der demokratischen Kultur, die allen Menschen Meinungsfreiheit garantiert." - Hubert Hüppe, MdB, CDU/CSU

Andererseits gibt es auch Stimmen, die Singers Argumente als rational und diskussionswürdig betrachten:

Quote: "Peter Singers Argumente im Rahmen der sogenannten Euthanasie-Debatte sind ausgesprochen rational. Die Reaktionen darauf sind aber ausgesprochen emotional, oft sogar irrational." - Helmut F. Kapl

Die Debatte um Singers Präferenzutilitarismus zeigt die tiefgreifenden ethischen Herausforderungen, die durch moderne medizinische Möglichkeiten und sich wandelnde gesellschaftliche Werte entstehen. Sie fordert uns heraus, grundlegende Konzepte wie Menschenwürde, Lebensrecht und den Wert des Lebens neu zu überdenken und zu diskutieren.

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  • Bewusstsein und Selbstwahrnehmung als entscheidende Faktoren für das Recht auf Leben
  • Unterscheidung zwischen Personen und Lebewesen basierend auf Selbstbewusstsein
  • Kritische Betrachtung des Lebensrechts von Neugeborenen
  • Beurteilung ethischer Handlungen anhand ihrer Konsequenzen und Interessenerfüllung
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Peter Singer entwickelt in seinem Präferenzutilitarismus eine ethische Theorie, die traditionelle Vorstellungen vom Wert des menschlichen Lebens grundlegend in Frage stellt. Zentral für seine Argumentation ist die Unterscheidung zwischen Personen und bloßen Lebewesen, wobei das Selbstbewusstsein als entscheidendes Kriterium gilt. Singer argumentiert, dass nicht alle Menschen automatisch Personen sind und nicht alle Personen zwangsläufig Menschen sein müssen.

Definition: Der Präferenzutilitarismus nach Singer bewertet die ethische Richtigkeit einer Handlung anhand der Menge an Freude oder Leid sowie der Erfüllung von Interessen der Betroffenen.

Singer unterscheidet drei Arten von Lebewesen:

  1. Nicht bewusste Wesen (z.B. Pflanzen)
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Highlight: "Je mehr Freude und je weniger Leid, je mehr Interessen, denen entsprochen wird, je weniger Interessen, denen nicht entsprochen wird, desto besser."

Singers Ansichten zum Lebensrecht von Neugeborenen sind besonders kontrovers. Er argumentiert, dass Neugeborene kein unmittelbares Recht auf Leben haben, da sie sich ihres Selbst noch nicht bewusst sind. Diese Entwicklung erfolge erst innerhalb der ersten sechs Monate nach der Geburt.

Example: Singer schlägt vor, dass innerhalb des ersten Monats nach der Geburt Entscheidungen über das Leben des Kindes getroffen werden könnten, insbesondere wenn schwere Krankheiten oder ein qualvolles Leben prognostiziert werden.

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