Berufsbildungssysteme im internationalen Vergleich
Das Berufsbildungssystem lässt sich in drei grundlegende Modelle unterteilen, die sich in ihrer Organisation und Durchführung deutlich unterscheiden. Diese Systeme haben jeweils spezifische Vor- und Nachteile für die Ausbildung junger Menschen.
Definition: Das Marktmodell ist ein System, bei dem die berufliche Bildung hauptsächlich durch private Anbieter und Unternehmen gesteuert wird. Die Qualifizierung erfolgt meist erst im Alter von 23-25 Jahren über berufliche Weiterbildung.
Das Schulmodell zeichnet sich durch seine stark staatliche Prägung aus. Hier übernimmt der Staat die vollständige Kontrolle über Planung, Organisation und Durchführung der Berufsausbildung. Die Ausbildung findet in Vollzeitschulen statt, wobei die Qualitätsstandards staatlich festgelegt werden. Eine Besonderheit ist die enge Verknüpfung mit dem allgemeinen Schulwesen, insbesondere der Sekundarstufe II. Bestimmte Schulabschlüsse berechtigen zum Eintritt in berufliche Vollzeitschulen, wobei diese Abschlüsse häufig tariffähig sind.
Das duale System, auch als staatlich kontrolliertes Marktmodell bekannt, vereint die Vorteile beider Systeme. Es basiert auf dem BBiG Berufsbildungsgesetz und stellt eine Kombination aus betrieblicher und schulischer Ausbildung dar. Dieses System ist besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgreich etabliert.