Der Utilitarismus ist eine ethische Theorie, die das größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen anstrebt.
Utilitarismus einfach erklärt: Diese philosophische Denkrichtung bewertet moralische Handlungen nach ihren Konsequenzen und Folgen. Die wichtigsten Vertreter sind Jeremy Bentham und John Stuart Mill. Nach dem Utilitarismus nach Mill sollen Handlungen danach beurteilt werden, wie viel Glück oder Leid sie für alle Betroffenen erzeugen. Dabei unterscheidet man zwischen dem Handlungsutilitarismus, der jede einzelne Handlung nach ihren Folgen bewertet, und dem Regelutilitarismus, der allgemeine Regeln aufstellt, die das größte Glück für alle gewährleisten sollen.
Ein modernerer Ansatz ist der Präferenzutilitarismus nach Peter Singer, der nicht nur das Glück, sondern auch die Interessen und Vorlieben aller empfindungsfähigen Wesen berücksichtigt. Singer wendet diese Theorie besonders auf Fragen der Tierethik und bioethische Themen wie Abtreibung an. Die vier Prinzipien des klassischen Utilitarismus sind: Konsequentialismus (Folgenorientierung), Hedonismus (Glücksstreben), Universalismus (alle Betroffenen zählen gleich) und Aggregationsprinzip (Maximierung des Gesamtnutzens). Als Beispiel für utilitaristisches Denken kann die Entscheidung dienen, ob man Geld für Luxusgüter ausgibt oder es spendet, um mehreren Menschen in Not zu helfen. Die Vor- und Nachteile des Utilitarismus liegen in seiner praktischen Anwendbarkeit einerseits und der schwierigen Messbarkeit von Glück andererseits. Kritiker bemängeln auch, dass individuelle Rechte zugunsten des Gemeinwohls vernachlässigt werden könnten.