Das Hedonistische Kalkül
Das hedonistische Kalkül ist ein zentrales Konzept im Utilitarismus, insbesondere in der Variante von Jeremy Bentham. Es dient dazu, Handlungen rational zu bewerten und zu bestimmen, welche am besten geeignet sind, das Wohl aller zu fördern.
Definition: Das hedonistische Kalkül ist eine Methode zur Berechnung des Nutzens oder Schadens einer Handlung, basierend auf der Intensität und Dauer von Freude und Leid.
Bentham identifizierte mehrere Faktoren, die bei der Bewertung von Freude oder Leid berücksichtigt werden sollten:
- Intensität
- Dauer
- Wahrscheinlichkeit des Eintretens
- Zeitliche Nähe
Zusätzlich müssen weitere Folgen in Betracht gezogen werden:
- Fruchtbarkeit (wenn weitere Befriedigung oder Schmerz nachgezogen werden)
- Reinheit (Unwahrscheinlichkeit, dass Schmerz oder Befriedigung erzeugt wird)
- Verbreitung (Anzahl der Personen, die Schmerz oder Befriedigung erfahren)
Example: Bei der Entscheidung, ob man eine Party besuchen soll, würde man nach dem hedonistischen Kalkül die Intensität und Dauer des erwarteten Vergnügens gegen mögliche negative Folgen (z.B. Müdigkeit am nächsten Tag) abwägen und auch berücksichtigen, wie viele Personen davon betroffen wären.
Bentham hoffte, mit diesem Kalkül eine objektive Berechnungsmethode für den allgemeinen Nutzen zu entwickeln, die zu einheitlichen Ergebnissen führen würde. Diese Idee eines "Hedonistisches Kalkül nach Bentham" war ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung des quantitativen Utilitarismus.