Der vergleichende Rückblick auf die Entwicklung von Weltbildern in den unterschiedlichen Epochen lässt erkennen, dass Menschen zu allen Zeiten mit Hilfe der ihnen verfügbaren Erkenntnismittel vor allem die eigene Stellung in dieser Welt zu ergründen suchten. Auch die moderne Naturwissenschaft sieht sich trotz aller bewundernswerter Erkenntnisse im Detail außer Stande, die Beschaffenheit von Welt und Materie losgelöst vom jeweiligen Beobachterstandpunkt zu definieren. Die Natur ist niemals nur Objekt, sie ist tief und untrennbar in die sie erforschenden Subjekte hineinverwoben. Fragen nach Ursachen und Wirkungen, nach Determiniertheiten oder Freiheit, nach Anfang und Ende, sind urmenschliche Fragen. Materie an sich, Zeit an sich, Ordnung, Zufall, Sinn und Ziel: alles reflektiert letztlich auch den Menschen in seiner Sinnsuche. Davon grundsätzlich unterschieden werden muss die totale Abstinenz naturwissenschaftlicher Aussagen über Gott und dessen Schöpfertätigkeit. Gerade der redliche Naturwissenschaftler wird, wäre er persönlich noch so gläubig, jede Aussage darüber verweigern müssen, ob z.B. der Urknall als derjenige Punkt in der Geschichte des Universums gelten könne, an dem Gott schöpferisch ins Geschehen eingegriffen haben könnte. Er wird jedoch unter Umständen neben seinen "gottlosen" Aussagen über den Anfang der Welt ergänzend, d.h. komplementär dazu auch eine andere Betrachtungsweise gelten lassen, in der religiöse oder ästhetische Aussagen über die Wirklichkeit vorkommen.
Ein weiterer Konsens zwischen allen denkbaren Sichtweisen von Wirklichkeit ergibt sich aus der Wahrnehmung gemeinsamer Verantwortlichkeit gegenüber der Welt als Ganzem. So ist es für unser versöhnliches Auskommen mit der Welt, in der wir leben, von vitaler Bedeutung, ob wir sie als einen Ort gemeinsamer Verantwortung begreifen und nachhaltig die Ressourcen bewahren, von denen kommende Generationen leben müssen.
Altes Ägypten/ Alter Orient (2000 v. chr.): Mythistisches Weltbild
Viele verschiedene Götter, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Durch Nut und Schu entstand die Erde und Himmel. Die Welt ist in diesem Weltbild eine Scheibe, welche vom Fluss Nil in zwei Hälften geteilt wird. Im Zentrum stand keine räumliche, sondern eine zeitliche Vorstellung, alles ist in ständiger Bewegung.
Griechen (20. Jhd n. Chr.): Geozentrisches Weltbild
Wohlgeordnetes, harmonisches und endliches Weltbild. Die Erde ist im Mittelpunkt und alles besteht aus einem zyklischen System.
Mittelalter (500-1500 n. Chr.): Geozentrisches Weltbild
Gottbestimmte Ordnung, wird erkannt durch das Studium der Bibel. Die Erde ist im Mittelpunkt, jedoch nicht mehr zyklisch sondern endlich und linear. Gott Istrien Schöpfer und es gibt eine gottgewollte, festgefügte Ordnung für alles. Auch der Mensch hat sich einzufügen.
Kopernikanisches Weltbild: Heliozentrisches Weltbild
Die Welt selbst war nur von göttlicher Schönheit. Menschen als Herren und Eigentümer der Natur.
18. und 19. Jhd: Mechanisches Weltbild
Unaufhaltsames, riesiges Uhrwerk, das aus Atomen besteht welche sich nach den Naturgesetzen richten. Der Mensch ist Teil der Maschine und kann Gesetzmäßigkeiten verstehen und nachvollziehen. Gott ist für das Weltverständnis nicht mehr relevant.
20. und 21. Jhd: Verschiedene Teilweltbilder und deren Zusammenfügung
Kein einheitliches Weltbild mehr. Je nach Anwendung unterschiedlich. Mehrere Teilweltbilder fügen sich zu einem Paradigma zusammen. Alle Theorien beruhen auf wissenschaftlichen Grundlagen. Jeder glaubt je nach Fachgebiet an seine eigene Theorie. Jede dieser Theorien beruht auf gewissen Grundprinzipien. Gott spielt für das Weltbild keine Rolle mehr, da diese fast ausschließlich wissenschaftliche Zwecke verfolgen. Zudem widersprechen sie sich teilweise.