Medizinische Komplikationen und psychosoziale Folgen eines Schwangerschaftsabbruchs
Ein Schwangerschaftsabbruch nach dem Paragraf 218 kann sowohl körperliche als auch seelische Auswirkungen haben. Die medizinischen Risiken sind zwar bei fachgerechter Durchführung relativ gering, sollten aber dennoch ernst genommen werden. Zu den möglichen körperlichen Komplikationen gehören Blutungen, die über das normale Maß hinausgehen, sowie Entzündungen, besonders im Bereich der Eileiter. In selteneren Fällen kann es zu einem Gewebeeinriss am Gebärmutterhals oder zu Fieber kommen.
Hinweis: Bei anhaltenden starken Blutungen oder Fieber nach einem Schwangerschaftsabbruch sollte umgehend ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
Schwerwiegendere Komplikationen wie eine Sepsis oder Thrombose sind selten, können aber auftreten. Langfristig können sich Schwierigkeiten bei späteren Schwangerschaften entwickeln. In einigen Fällen wurde auch von erhöhtem Risiko für Eileiterschwangerschaften oder Fertilitätsproblemen berichtet. Die Wartezeit für einen Termin zur Abtreibung sollte daher auch für eine gründliche medizinische Aufklärung genutzt werden.
Die psychosozialen Folgen eines Schwangerschaftsabbruchs können erheblich sein und werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Fehlende soziale Unterstützung oder Druck vom Partner können die emotionale Verarbeitung erschweren. Besonders belastend ist oft das Geheimhalten des Abbruchs aus Angst vor gesellschaftlicher Stigmatisierung. Die hormonelle Umstellung nach dem Eingriff kann zusätzlich zu Stimmungsschwankungen führen.