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Peter Singer Tierethik: Einfach erklärt mit Unterrichtsmaterial und PDF

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Peter Singer Tierethik: Einfach erklärt mit Unterrichtsmaterial und PDF
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Shirin Keivani

@shirinkeivani

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Der Präferenzutilitarismus nach Peter Singer stellt einen revolutionären Ansatz in der Tierethik dar, der die traditionelle Sonderstellung des Menschen kritisch hinterfragt.

Kernpunkte:

  • Singer definiert den Personenbegriff unabhängig von der Spezieszugehörigkeit
  • Die Fähigkeit zu leiden ist das zentrale Kriterium für moralische Berücksichtigung
  • Kognitive Fähigkeiten bestimmen den moralischen Status eines Wesens
  • Der Ansatz unterscheidet zwischen bewussten, selbstbewussten und nicht-bewussten Wesen
  • Interessenabwägungen erfolgen auf Basis der Präferenzen und Leidensfähigkeit

2.10.2021

3326

Q1.4. Tierethik
→ Sonderstellung des Menschen durch geistige Fähigkeiten wird bei der Tierethik in Frage
gestellt.
→ Hierbei wird in der Sch

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Beispiele zum Präferenzutilitarismus

Singers Präferenzutilitarismus führt zu teils überraschenden Schlussfolgerungen in Konfliktsituationen:

  1. Mensch vs. Tier bei Erdbeben:

    • Der Mensch wird bevorzugt, wenn er dem Personenbegriff entspricht, aufgrund zukunftsorientierter Wünsche und potenzieller Beiträge zum Fortschritt.
  2. Tier vs. Mensch mit geistiger Behinderung:

    • Das Tier kann bevorzugt werden, wenn es besondere kognitive Fähigkeiten aufweist.
  3. Schimpanse vs. Embryonen im Labor:

    • Der Schimpanse hat Priorität, da er dem Personenbegriff entspricht, während Embryonen noch keine Personeneigenschaften besitzen.

Example: Bei einem Feuer im Labor würde nach Singer der Schimpanse gerettet werden, nicht die Embryonen im Reagenzglas.

Die drei Wesenskriterien nach Singer:

  1. Nicht bewusste Wesen (z.B. Pflanzen):

    • Empfinden keinen Schmerz, werden bei Interessenabwägungen nicht berücksichtigt.
  2. Bewusste Wesen (z.B. Fische):

    • Sind empfindungs- und leidensfähig, ihre Interessen müssen berücksichtigt werden.
  3. Selbstbewusste Wesen (Personen, z.B. Menschen, Menschenaffen):

    • Besitzen zusätzlich Eigenschaften, die sie befähigen, zukunftsorientierte Interessen zu haben.

Highlight: Singer vertritt einen Pathozentrismus, der die Leidensfähigkeit als zentrales Kriterium für moralische Berücksichtigung sieht.

Grundpositionen der Bioethik:

  1. Anthropozentrismus:
    • Nur der Mensch hat Eigenwert und ist in moralischen Überlegungen zu berücksichtigen.
    • Naturschutz dient nur menschlichen Interessen.

Vocabulary: Anthropozentrismus stellt den Menschen in den Mittelpunkt ethischer Betrachtungen.

Q1.4. Tierethik
→ Sonderstellung des Menschen durch geistige Fähigkeiten wird bei der Tierethik in Frage
gestellt.
→ Hierbei wird in der Sch

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Seite 3: Bioethische Grundpositionen

Die Darstellung der bioethischen Grundpositionen beginnt mit dem Anthropozentrismus, der den Menschen in den Mittelpunkt der moralischen Betrachtung stellt.

Definition: Der Anthropozentrismus vertritt die Position, dass nur der Mensch einen Eigenwert besitzt und in moralischen Überlegungen berücksichtigt werden muss.

Highlight: Diese Position steht im direkten Gegensatz zu Singers Präferenzutilitarismus, der auch nicht-menschlichen Wesen moralischen Status zuspricht.

Q1.4. Tierethik
→ Sonderstellung des Menschen durch geistige Fähigkeiten wird bei der Tierethik in Frage
gestellt.
→ Hierbei wird in der Sch

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Der Personenbegriff nach Peter Singer

Peter Singer's Tierethik stellt die traditionelle Sonderstellung des Menschen in Frage, indem sie den Fokus auf geistige Fähigkeiten legt. Der Personenbegriff nach Singer basiert auf spezifischen Eigenschaften, unabhängig von der Spezieszugehörigkeit:

  • Interesse am Weiterleben
  • Autonomie (Unabhängigkeit, Selbstständigkeit)
  • Rationalität (auf Einsicht beruhendes Verhalten)
  • Sittlichkeitsgefühl (Norm- und Moralfähigkeit)
  • Selbstbewusstsein (Wissen von der eigenen Existenz)
  • Zukunftsorientierte Wünsche

Definition: Der Personenbegriff nach Singer bezieht sich auf Wesen mit bestimmten kognitiven Fähigkeiten, unabhängig von ihrer Spezieszugehörigkeit.

Singer entkoppelt den Personenbegriff vom Gattungsbegriff Mensch, da auch andere Lebewesen, wie Menschenaffen, besondere kognitive Fähigkeiten besitzen können, die einige Menschen nicht in dieser Komplexität aufweisen.

Peter Singers tierrechtliche Position: Präferenzutilitarismus

Der Präferenzutilitarismus nach Singer basiert auf folgenden Prinzipien:

  1. Die Fähigkeit zu leiden ist entscheidend für das Recht auf Interessenbeachtung.
  2. Leidensfähigkeit ist Grundvoraussetzung für Interessenbildung.
  3. Tierische Interessen müssen gleich gewichtet werden wie menschliche.
  4. Speziesismus wird abgelehnt.
  5. Auch nicht-menschliche Tiere können als Personen gelten.
  6. Bei Tierhaltung und -konsum wiegen Tierpräferenzen schwerer.
  7. Tierversuche können zur Leidminimierung gerechtfertigt sein.

Highlight: Singer unterscheidet zwischen Personen und "bloß bewussten Lebewesen", was zu kontroversen Schlussfolgerungen bezüglich des moralischen Status von Menschen mit schweren geistigen Behinderungen führt.

Vocabulary: Speziesismus bezeichnet die moralische Bevorzugung von Lebewesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit.

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  • Singer definiert den Personenbegriff unabhängig von der Spezieszugehörigkeit
  • Die Fähigkeit zu leiden ist das zentrale Kriterium für moralische Berücksichtigung
  • Kognitive Fähigkeiten bestimmen den moralischen Status eines Wesens
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  • Interessenabwägungen erfolgen auf Basis der Präferenzen und Leidensfähigkeit

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Ethik

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Singers Präferenzutilitarismus führt zu teils überraschenden Schlussfolgerungen in Konfliktsituationen:

  1. Mensch vs. Tier bei Erdbeben:

    • Der Mensch wird bevorzugt, wenn er dem Personenbegriff entspricht, aufgrund zukunftsorientierter Wünsche und potenzieller Beiträge zum Fortschritt.
  2. Tier vs. Mensch mit geistiger Behinderung:

    • Das Tier kann bevorzugt werden, wenn es besondere kognitive Fähigkeiten aufweist.
  3. Schimpanse vs. Embryonen im Labor:

    • Der Schimpanse hat Priorität, da er dem Personenbegriff entspricht, während Embryonen noch keine Personeneigenschaften besitzen.

Example: Bei einem Feuer im Labor würde nach Singer der Schimpanse gerettet werden, nicht die Embryonen im Reagenzglas.

Die drei Wesenskriterien nach Singer:

  1. Nicht bewusste Wesen (z.B. Pflanzen):

    • Empfinden keinen Schmerz, werden bei Interessenabwägungen nicht berücksichtigt.
  2. Bewusste Wesen (z.B. Fische):

    • Sind empfindungs- und leidensfähig, ihre Interessen müssen berücksichtigt werden.
  3. Selbstbewusste Wesen (Personen, z.B. Menschen, Menschenaffen):

    • Besitzen zusätzlich Eigenschaften, die sie befähigen, zukunftsorientierte Interessen zu haben.

Highlight: Singer vertritt einen Pathozentrismus, der die Leidensfähigkeit als zentrales Kriterium für moralische Berücksichtigung sieht.

Grundpositionen der Bioethik:

  1. Anthropozentrismus:
    • Nur der Mensch hat Eigenwert und ist in moralischen Überlegungen zu berücksichtigen.
    • Naturschutz dient nur menschlichen Interessen.

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Die Darstellung der bioethischen Grundpositionen beginnt mit dem Anthropozentrismus, der den Menschen in den Mittelpunkt der moralischen Betrachtung stellt.

Definition: Der Anthropozentrismus vertritt die Position, dass nur der Mensch einen Eigenwert besitzt und in moralischen Überlegungen berücksichtigt werden muss.

Highlight: Diese Position steht im direkten Gegensatz zu Singers Präferenzutilitarismus, der auch nicht-menschlichen Wesen moralischen Status zuspricht.

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Der Personenbegriff nach Peter Singer

Peter Singer's Tierethik stellt die traditionelle Sonderstellung des Menschen in Frage, indem sie den Fokus auf geistige Fähigkeiten legt. Der Personenbegriff nach Singer basiert auf spezifischen Eigenschaften, unabhängig von der Spezieszugehörigkeit:

  • Interesse am Weiterleben
  • Autonomie (Unabhängigkeit, Selbstständigkeit)
  • Rationalität (auf Einsicht beruhendes Verhalten)
  • Sittlichkeitsgefühl (Norm- und Moralfähigkeit)
  • Selbstbewusstsein (Wissen von der eigenen Existenz)
  • Zukunftsorientierte Wünsche

Definition: Der Personenbegriff nach Singer bezieht sich auf Wesen mit bestimmten kognitiven Fähigkeiten, unabhängig von ihrer Spezieszugehörigkeit.

Singer entkoppelt den Personenbegriff vom Gattungsbegriff Mensch, da auch andere Lebewesen, wie Menschenaffen, besondere kognitive Fähigkeiten besitzen können, die einige Menschen nicht in dieser Komplexität aufweisen.

Peter Singers tierrechtliche Position: Präferenzutilitarismus

Der Präferenzutilitarismus nach Singer basiert auf folgenden Prinzipien:

  1. Die Fähigkeit zu leiden ist entscheidend für das Recht auf Interessenbeachtung.
  2. Leidensfähigkeit ist Grundvoraussetzung für Interessenbildung.
  3. Tierische Interessen müssen gleich gewichtet werden wie menschliche.
  4. Speziesismus wird abgelehnt.
  5. Auch nicht-menschliche Tiere können als Personen gelten.
  6. Bei Tierhaltung und -konsum wiegen Tierpräferenzen schwerer.
  7. Tierversuche können zur Leidminimierung gerechtfertigt sein.

Highlight: Singer unterscheidet zwischen Personen und "bloß bewussten Lebewesen", was zu kontroversen Schlussfolgerungen bezüglich des moralischen Status von Menschen mit schweren geistigen Behinderungen führt.

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