Beispiele zum Präferenzutilitarismus
Singers Präferenzutilitarismus führt zu teils überraschenden Schlussfolgerungen in Konfliktsituationen:
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Mensch vs. Tier bei Erdbeben:
- Der Mensch wird bevorzugt, wenn er dem Personenbegriff entspricht, aufgrund zukunftsorientierter Wünsche und potenzieller Beiträge zum Fortschritt.
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Tier vs. Mensch mit geistiger Behinderung:
- Das Tier kann bevorzugt werden, wenn es besondere kognitive Fähigkeiten aufweist.
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Schimpanse vs. Embryonen im Labor:
- Der Schimpanse hat Priorität, da er dem Personenbegriff entspricht, während Embryonen noch keine Personeneigenschaften besitzen.
Example: Bei einem Feuer im Labor würde nach Singer der Schimpanse gerettet werden, nicht die Embryonen im Reagenzglas.
Die drei Wesenskriterien nach Singer:
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Nicht bewusste Wesen (z.B. Pflanzen):
- Empfinden keinen Schmerz, werden bei Interessenabwägungen nicht berücksichtigt.
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Bewusste Wesen (z.B. Fische):
- Sind empfindungs- und leidensfähig, ihre Interessen müssen berücksichtigt werden.
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Selbstbewusste Wesen (Personen, z.B. Menschen, Menschenaffen):
- Besitzen zusätzlich Eigenschaften, die sie befähigen, zukunftsorientierte Interessen zu haben.
Highlight: Singer vertritt einen Pathozentrismus, der die Leidensfähigkeit als zentrales Kriterium für moralische Berücksichtigung sieht.
Grundpositionen der Bioethik:
- Anthropozentrismus:
- Nur der Mensch hat Eigenwert und ist in moralischen Überlegungen zu berücksichtigen.
- Naturschutz dient nur menschlichen Interessen.
Vocabulary: Anthropozentrismus stellt den Menschen in den Mittelpunkt ethischer Betrachtungen.