Der Personenbegriff nach Peter Singer
Peter Singer's Tierethik stellt die traditionelle Sonderstellung des Menschen in Frage, indem sie den Fokus auf geistige Fähigkeiten legt. Der Personenbegriff nach Singer basiert auf spezifischen Eigenschaften, unabhängig von der Spezieszugehörigkeit:
- Interesse am Weiterleben
- Autonomie Unabha¨ngigkeit,Selbststa¨ndigkeit
- Rationalität aufEinsichtberuhendesVerhalten
- Sittlichkeitsgefühl Norm−undMoralfa¨higkeit
- Selbstbewusstsein WissenvondereigenenExistenz
- Zukunftsorientierte Wünsche
Definition: Der Personenbegriff nach Singer bezieht sich auf Wesen mit bestimmten kognitiven Fähigkeiten, unabhängig von ihrer Spezieszugehörigkeit.
Singer entkoppelt den Personenbegriff vom Gattungsbegriff Mensch, da auch andere Lebewesen, wie Menschenaffen, besondere kognitive Fähigkeiten besitzen können, die einige Menschen nicht in dieser Komplexität aufweisen.
Peter Singers tierrechtliche Position: Präferenzutilitarismus
Der Präferenzutilitarismus nach Singer basiert auf folgenden Prinzipien:
- Die Fähigkeit zu leiden ist entscheidend für das Recht auf Interessenbeachtung.
- Leidensfähigkeit ist Grundvoraussetzung für Interessenbildung.
- Tierische Interessen müssen gleich gewichtet werden wie menschliche.
- Speziesismus wird abgelehnt.
- Auch nicht-menschliche Tiere können als Personen gelten.
- Bei Tierhaltung und -konsum wiegen Tierpräferenzen schwerer.
- Tierversuche können zur Leidminimierung gerechtfertigt sein.
Highlight: Singer unterscheidet zwischen Personen und "bloß bewussten Lebewesen", was zu kontroversen Schlussfolgerungen bezüglich des moralischen Status von Menschen mit schweren geistigen Behinderungen führt.
Vocabulary: Speziesismus bezeichnet die moralische Bevorzugung von Lebewesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit.