Die Kardinaltugenden nach Platon einfach erklärt
Platon wendet sich gegen den Relativismus der Sophisten und betont, dass es ein richtiges, vernünftiges Leben gibt. Die Tugend ist für ihn die vollkommen entwickelte Fähigkeit des Menschen auf geistigem Gebiet und bildet die Grundlage für ein gutes Leben.
Die 4 Kardinaltugenden Platons sind eng mit seiner Vorstellung der dreiteiligen Seele verbunden. Jedem Seelenteil ordnet er eine spezifische Tugend zu: Dem vernünftigen Teil entspricht die Weisheit, dem energischen Teil die Tapferkeit (oder Tatkraft), und dem triebhaften Teil die Mäßigung.
Als übergeordnete vierte Tugend fungiert die Gerechtigkeit. Sie herrscht dann, wenn alle drei Seelenteile ihre jeweilige Aufgabe im richtigen Maß erfüllen. Nur wenn Vernunft, Energie und Triebe in einem harmonischen Gleichgewicht stehen, kann der Mensch nach Platon ein tugendhaftes Leben führen.
💡 Merke dir: Die vier Kardinaltugenden nach Platon bilden nicht nur die Grundlage seiner Ethik, sondern wurden später auch von der katholischen Kirche übernommen und erweitert zu den sieben Kardinaltugenden.