Bestellpunktverfahren und Bestellrhythmusverfahren
Das Bestellpunktverfahren ist eine Methode zur Lagerverwaltung, bei der der Lagerbestand nach jeder Entnahme überprüft wird. Ein Bestellvorgang wird ausgelöst, sobald der Meldebestand erreicht ist. Dieses Verfahren basiert auf wichtigen Kennzahlen wie dem Mindestbestand und dem Meldebestand.
Der Mindestbestand, auch als eiserner Bestand bekannt, ist der Bestand, der auf keinen Fall unterschritten werden darf. Er wird berechnet, indem der Tagesverbrauch mit der Lieferzeit multipliziert wird.
Formel: Mindestbestand = Tagesverbrauch * Lieferzeit
Der Meldebestand ist eine festgelegte Lagerkennzahl, bei deren Erreichen ein Bestellvorgang ausgelöst wird. Seine Berechnung erfolgt durch die Addition des Mindestbestands zum Produkt aus Tagesverbrauch und Lieferzeit.
Formel: Meldebestand = Tagesverbrauch * Lieferzeit + Mindestbestand
Das Bestellpunktverfahren eignet sich besonders für Materialien mit unregelmäßigem Verbrauch in der Produktion und hohem Einkaufswert, wie beispielsweise Gasfedern.
Beispiel: Bei Gasfedern, die einen hohen Einkaufswert haben, wird der Lagerbestand nach jeder Entnahme überprüft. Sobald der Meldebestand erreicht ist, wird eine neue Bestellung ausgelöst.
Die Vorteile des Bestellpunktverfahrens umfassen die schnelle Reaktion auf kurzfristige Bedarfsveränderungen und niedrige Mindestbestände aufgrund ständiger Kontrollen, was zu niedrigen Lagerkosten führt.
Highlight: Die Bestellpunktverfahren Vorteile liegen in der Flexibilität und Kosteneffizienz.
Zu den Nachteilen des Bestellpunktverfahrens zählen der zeitliche Aufwand für kontinuierliche Bestandskontrollen und die eingeschränkte Möglichkeit, bei niedrigen Marktpreisen einzukaufen.
Das Bestellrhythmusverfahren hingegen wird hauptsächlich bei Materialien mit niedrigem Einkaufswert, wie zum Beispiel Schrauben, angewendet.
Beispiel: Bei Schrauben, die einen niedrigen Einkaufswert haben, wird in regelmäßigen Abständen eine feste Menge bestellt, unabhängig vom aktuellen Lagerbestand.
Die Vorteile des Bestellrhythmusverfahrens liegen im niedrigen Kontroll- und Planungsaufwand.
Highlight: Die Bestellrhythmusverfahren Vorteile bestehen in der Einfachheit und dem geringen administrativen Aufwand.
Zu den Nachteilen des Bestellrhythmusverfahrens gehören die geringen oder fehlenden Lagerbestandskontrollen und die hohen Lagerhaltungskosten, da ein ausreichender Mindestbestand im Lager festgelegt wird, um das Risiko eines Produktionsstopps zu minimieren.
Vocabulary: Bestellrhythmusverfahren Nachteile beziehen sich auf die potenziell höheren Lagerkosten und das Risiko von Überbeständen oder Engpässen.