Brasilien: Ein Land der Kontraste und Herausforderungen
Brasilien, das größte Land Südamerikas, erstreckt sich über eine beeindruckende Fläche von 8.547.404 km² und beherbergt eine Bevölkerung von 202,8 Millionen Menschen (Stand 2014). Die Hauptstadt Brasilia liegt im Herzen dieses vielfältigen Landes, das sich zwischen dem 5° nördlicher und dem 33° südlicher Breite sowie dem 35° und 74° westlicher Länge erstreckt.
Highlight: Brasilien grenzt an fast alle südamerikanischen Länder und hat im Osten Zugang zum Atlantischen Ozean.
Die geografische Lage Brasiliens bietet dem Land eine außergewöhnliche Wirtschaftsentwicklung und ökologische Vielfalt. Im Norden dominiert der Amazonas, der für eine immense Pflanzenvielfalt sorgt und das tropische Klima des Landes prägt.
Definition: Ein Schwellenland ist ein Land, das sich in einem Übergangsstadium zwischen Entwicklungsland und Industrieland befindet.
Brasilien gilt als klassisches Beispiel für ein Schwellenland. Dies zeigt sich in verschiedenen wirtschaftlichen und sozialen Indikatoren:
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Das Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf lag 2014 bei 13.570 USD, was Brasilien in die Kategorie der High-Income-Länder einordnet.
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Die Wirtschaftssektoren Brasiliens sind wie folgt aufgeteilt:
- Dienstleistungssektor: 69% des BNE
- Industriesektor: 25% des BNE
- Landwirtschaftssektor: 6% des BNE
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Das BIP pro Kopf beträgt 8.920,76 USD.
Example: Brasilien gehört zu den 25 größten Exporteuren und Importeuren der Welt, wobei Agrar- und Lebensmittelprodukte zu den wichtigsten Exportgütern zählen.
Die Wirtschaft Brasiliens profitiert von reichen Bodenschätzen. Das Land ist der weltweit größte Eisenlieferant und verfügt über bedeutende Vorkommen an Mangan, Kohle, Nickel, Zinn, Silber, Erdgas und Uran. Zudem wird Erdöl gefördert.
Trotz des wirtschaftlichen Potenzials steht Brasilien vor erheblichen sozialen Herausforderungen:
Highlight: 26% der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze, trotz steigendem Wirtschaftswachstum.
- Die Kriminalitätsrate ist hoch, mit Problemen wie organisiertem Verbrechen und Drogenhandel.
- Unter der Führung des 2018 gewählten Präsidenten Jair Bolsonaro hat sich die ohnehin prekäre Menschenrechtslage weiter verschlechtert.
- Kinderarbeit ist weit verbreitet, was teilweise auf die fehlende Schulpflicht zurückzuführen ist.
Vocabulary: Der Gini-Index misst die Einkommensungleichheit in einem Land. Je näher der Wert an 1 liegt, desto ungleicher ist die Verteilung.
Brasilien weist mit einem Gini-Index von 0,53 eine der größten Einkommensdifferenzen weltweit auf. Die reichsten 10% der Bevölkerung erwirtschaften 50% des Gesamteinkommens, während die ärmsten 30% nur einen Bruchteil davon erhalten.
Der Human Development Index (HDI) von 0,7 bestätigt Brasiliens Status als Schwellenland. Die Lebenserwartung lag 2017 bei 75 Jahren, und die Analphabetenrate betrug 7,2%.
Quote: "Brasilien ist ein Schwellenland, denn auch wenn es ein steigendes Wirtschaftswachstum besitzt, werden immaterielle Grundbedürfnisse nicht berücksichtigt und der Unterschied zwischen arm und reich ist groß."
Diese Zusammenfassung verdeutlicht die komplexe Situation Brasiliens als Schwellenland. Trotz beachtlicher wirtschaftlicher Fortschritte und natürlicher Ressourcen bleibt die Bewältigung sozialer Ungleichheiten und die Verbesserung der Lebensbedingungen für einen großen Teil der Bevölkerung eine zentrale Herausforderung für die Zukunft der brasilianischen Wirtschaft.