Der Aralsee, einst der viertgrößte Binnensee der Welt, ist ein dramatisches Beispiel für menschengemachte Umweltkatastrophen und das Aralsee-Syndrom.
Die aktuelle Situation des Aralsees ist alarmierend. Durch massive Bewässerungsprojekte für den Baumwollanbau in der Sowjetzeit wurden die Zuflüsse Amudarja und Syrdarja so stark angezapft, dass der See seit den 1960er Jahren drastisch schrumpfte. Die Ursachen des Aralsee-Syndroms sind vielschichtig: Neben der übermäßigen Wasserentnahme spielen auch Klimawandel und ineffiziente Bewässerungssysteme eine wichtige Rolle. In der kontinentalen Klimazone gelegen, mit heißen Sommern und kalten Wintern, war der See besonders anfällig für Verdunstung.
Die Aralsee Wiederherstellung ist eine große Herausforderung. Während der nördliche Teil durch den Bau des Kokaral-Damms teilweise regeneriert werden konnte, ist der südliche Teil weitgehend ausgetrocknet. Die Vegetation hat sich dramatisch verändert - wo einst Wasser war, erstreckt sich heute die Aralkum-Wüste. Für die Zukunft des Aralsees wurden verschiedene Maßnahmen entwickelt: Modernisierung der Bewässerungssysteme, nachhaltigerer Wasserverbrauch und internationale Kooperationen zur Wasserwirtschaft. Die Lösungen für das Aralsee-Syndrom müssen dabei ganzheitlich sein und sowohl ökologische als auch sozioökonomische Aspekte berücksichtigen. Aktuelle Karten des Aralsees zeigen deutlich die dramatische Veränderung der Wasserfläche, die als warnendes Beispiel für ähnliche Umweltkatastrophen weltweit dient.