(Neo-)Funktionalismus: Ein pragmatischer Weg zur europäischen Integration
Der (Neo-)Funktionalismus bietet einen pragmatischen Ansatz zur europäischen Integration, der sich auf schrittweise Zusammenarbeit in spezifischen Bereichen konzentriert. Dieses Modell basiert auf der Idee, dass funktionale Kooperation in einem Bereich zu weiterer Integration in anderen Bereichen führen kann.
Definition: Der Neofunktionalismus ist eine Theorie der europäischen Integration, die davon ausgeht, dass Zusammenarbeit in einem Bereich automatisch zu Kooperation in anderen Bereichen führt.
Das Kernkonzept des (Neo-)Funktionalismus ist der sogenannte "Spill-over-Effekt". Dieser beschreibt, wie die Integration in einem Politikbereich zu einer Ausweitung der Zusammenarbeit in andere Bereiche führen kann.
Example: Ein Beispiel für den Neofunktionalismus ist die Entwicklung des europäischen Binnenmarktes. Die ursprüngliche Zusammenarbeit im Bereich des Freihandels führte schrittweise zur Schaffung einer Zollunion, eines gemeinsamen Marktes und schließlich zur Wirtschafts- und Währungsunion.
Der (Neo-)Funktionalismus sieht verschiedene Akteure als treibende Kräfte der Integration, darunter nicht nur nationale Regierungen, sondern auch unabhängige politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Akteure auf europäischer und nationaler Ebene.
Highlight: Der Neofunktionalismus betont den "Spill-over-Effekt" als zentralen Mechanismus der europäischen Integration.
Ein wichtiges Prinzip des (Neo-)Funktionalismus ist "form follows function". Dies bedeutet, dass sich die institutionelle Struktur der EU aus den zu erfüllenden Funktionen ergibt, anstatt vorab festgelegt zu werden.
Vocabulary: "Spill-over" bezeichnet in der Integrationstheorie den Prozess, bei dem Integration in einem Bereich automatisch zu Integration in anderen Bereichen führt.