Die Zwei-Säulen-Strategie der EZB
Die Geldpolitische Strategie der EZB basiert auf einer Doppelstrategie, auch bekannt als Zwei-Säulen-Strategie. Das vorrangige Ziel dieser Strategie ist die Sicherung der Preisniveaustabilität, wobei eine maximale Inflationsrate von 2% angestrebt wird. Andere wirtschaftspolitische Ziele sind zwar nicht unbedeutend, werden aber als nachrangig betrachtet.
Definition: Die Zwei-Säulen-Strategie der EZB besteht aus einer wirtschaftlichen Analyse für kurz- bis mittelfristige Perspektiven und einer monetären Analyse für langfristige Betrachtungen.
Die erste Säule, die wirtschaftliche Analyse, konzentriert sich auf kurz- bis mittelfristige Faktoren:
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Beobachtung der realen Volkswirtschaft: Hier wird untersucht, ob ein wirtschaftlicher Boom oder ein gesamtwirtschaftlicher Nachfragedruck eine inflationssteigernde Wirkung haben könnte.
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Kostenentwicklungen: Die EZB beobachtet die gesamtwirtschaftliche Kostenstruktur, einschließlich der Entwicklung von Löhnen, Rohstoffpreisen und Wechselkursen.
Die zweite Säule, die monetäre Analyse, fokussiert sich auf langfristige Aspekte:
Example: Die monetäre Analyse der EZB basiert auf der Quantitätsgleichung: p⋅y = M⋅v, wobei p für das Preisniveau, y für das reale Bruttoinlandsprodukt, M für die Geldmenge und v für die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes steht.
Diese Analyse untersucht die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Geldmenge (M3) und den Zusammenhang zwischen Geldmengen- und Preisentwicklung. Die EZB nutzt diese umfassende Strategie, um potenzielle Inflationsrisiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen.