Offenmarktgeschäfte und Mindestreserve
Neben dem Leitzins nutzt die EZB weitere geldpolitische Instrumente, um die Geldmenge und Preisstabilität zu steuern.
Offenmarktgeschäfte
Offenmarktgeschäfte sind ein wichtiges Instrument der EZB zur Steuerung der Geldmenge.
Definition: Offenmarktgeschäfte sind Transaktionen, bei denen die Zentralbank Wertpapiere kauft oder verkauft, um die Geldmenge zu beeinflussen.
- Wenn die EZB Wertpapiere kauft:
Sie injiziert Geld in den Markt
Die Geldmenge steigt
- Wenn die EZB Wertpapiere verkauft:
Sie zieht Geld aus dem Markt
Die Geldmenge sinkt
Beispiel: Durch den Kauf von Staatsanleihen kann die EZB die Geldmenge erhöhen und so die Wirtschaft stimulieren.
Mindestreserve
Die Mindestreserve ist ein weiteres wichtiges Instrument der EZB zur Kontrolle der Geldmenge.
Definition: Die Mindestreserve ist der Anteil der Einlagen, den Banken bei der Zentralbank hinterlegen müssen und nicht verleihen dürfen.
- Eine höhere Mindestreserve bedeutet:
Banken können weniger Geld verleihen
Die Geldmenge sinkt
- Eine niedrigere Mindestreserve bedeutet:
Banken können mehr Geld verleihen
Die Geldmenge steigt
Beispiel: Bei einer Mindestreserve von 2% muss eine Bank für 100€ Kundeneinlagen 2€ bei der EZB hinterlegen und darf nur 98€ verleihen.
Highlight: Die Anpassung der Mindestreserve ist ein mächtiges Instrument zur Feinsteuerung der Geldmenge im Bankensystem.
Durch die kombinierte Nutzung dieser Instrumente kann die EZB flexibel auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren und ihre Ziele der Preisstabilität und wirtschaftlichen Stabilität verfolgen.