Die Wirkungsweise der Geldpolitischen Instrumente der EZB
Die Europäische Zentralbank EZB verfügt über verschiedene Geldpolitische Instrumente, um die Preisniveaustabilität in der Eurozone zu gewährleisten. Der wichtigste Mechanismus ist die Steuerung des Leitzinses, der direkten Einfluss auf das Verhalten von Geschäftsbanken und indirekt auf die gesamte Wirtschaft hat.
Definition: Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der EZB Geld leihen können. Er ist das wichtigste Instrument zur Steuerung der Geldpolitik.
Bei einer drohenden Inflation kann die EZB durch eine Erhöhung des Leitzinses und eine Verknappung der Geldmengenbegriffe gegensteuern. Dies führt dazu, dass Geschäftsbanken höhere Zinsen für Kredite verlangen müssen, was wiederum Haushalte und Unternehmen dazu veranlasst, weniger zu investieren und zu konsumieren. Die sinkende Nachfrage nach Gütern führt letztendlich zu einer Stabilisierung oder Senkung des Preisniveaus.
Beispiel: Wenn die EZB den Leitzins von 2% auf 3% erhöht, steigen die Kreditzinsen bei Geschäftsbanken beispielsweise von 4% auf 5%. Ein Hauskredit wird dadurch teurer, was die Nachfrage nach Immobilien und damit die Preise dämpft.
Im umgekehrten Fall kann die EZB bei schwacher Wirtschaftsleistung den Leitzins senken und die Geldmenge ausweiten. Niedrigere Zinsen machen Kredite attraktiver, was zu erhöhten Investitionen und Konsum führt. Die steigende Nachfrage kann dann das Wirtschaftswachstum ankurbeln und moderate Preissteigerungen bewirken.