Die Auswirkungen der Gentrifizierung in Berlin zeigen sich in vielen Stadtteilen durch steigende Mieten und soziale Verdrängung.
Die Phasen des Gentrifizierungsprozesses verstehen ist wichtig, um die Veränderungen in der Stadt nachzuvollziehen. Am Anfang ziehen meist Künstler und Studenten in günstige, aber heruntergekommene Viertel. Diese "Pioniere" machen das Viertel durch ihre kreative Energie attraktiv für weitere Zuzügler. Nach und nach entstehen neue Cafés, Galerien und Geschäfte. Die Immobilienpreise steigen, wodurch viele der ursprünglichen Bewohner wegziehen müssen. Am Ende leben in den aufgewerteten Vierteln vor allem wohlhabende Menschen.
Die Gentrifizierungsgebiete in Berlin 2017 konzentrierten sich besonders auf die Bezirke Mitte, Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Kreuzberg. In diesen Gebieten stiegen die Mieten besonders stark an - teilweise um mehr als 100% innerhalb weniger Jahre. Viele alteingesessene Bewohner, kleine Läden und Kultureinrichtungen mussten wegziehen. Neue, teure Wohnungen und Geschäfte entstanden. Die Stadt versucht mit verschiedenen Maßnahmen wie Milieuschutzsatzungen die negativen Folgen der Gentrifizierung einzudämmen. Trotzdem geht die Verdrängung weiter. Inzwischen sind auch Stadtteile wie Wedding, Moabit und Neukölln von Gentrifizierung betroffen. Die steigenden Mieten und der Verlust der gewachsenen Nachbarschaften führen zu Protesten der Anwohner. Viele fordern mehr bezahlbaren Wohnraum und den Erhalt der sozialen Mischung in den Kiezen.