Bodenbildung und Bodeneigenschaften
Die Bodenbildung ist ein komplexer Prozess, der durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Der Boden besteht aus festen, flüssigen und gasförmigen Bestandteilen, die in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen.
Definition: Boden ist die oberste, belebte Verwitterungsschicht der Erde, die durch Verlagerungsprozesse und Humusbildung gekennzeichnet ist.
Die Zusammensetzung des Bodens lässt sich wie folgt aufschlüsseln:
- 48% anorganische Bestandteile (Steine, Kies, Sand, Schluff, Ton)
- 2% organische Bestandteile (Humus)
- 30% Wasser
- 20% Luft
Highlight: Die bodenbildenden Prozesse werden von verschiedenen Geofaktoren beeinflusst, darunter Klima, Wasser, Relief, geologischer Bau (Ausgangsgestein), Bios, Zeit und der Mensch.
Die Verwitterung spielt eine zentrale Rolle bei der Bodenbildung und kann in drei Haupttypen unterteilt werden:
- Physikalische Verwitterung: Hierbei zerbricht das Gestein in kleinere Stücke, ohne seine chemische Zusammensetzung zu ändern. Dies geschieht oft in trockenen und kalten Klimazonen.
Beispiele für physikalische Verwitterung: Insolationsverwitterung, Frostsprengung, Salzsprengung
- Chemische Verwitterung: Bei diesem Prozess werden Gesteine chemisch verändert oder vollständig gelöst. Dies tritt häufig in feuchten und warmen Klimaten auf.
Beispiele für chemische Verwitterung: Lösungsverwitterung, Oxidationsverwitterung, Kohlensäureverwitterung, Schwefelsäureverwitterung
- Biologische Verwitterung: Lebewesen wie Pflanzen und Tiere tragen zur Zersetzung des Gesteins bei.
Beispiel für biologische Verwitterung: Wurzelsprengung
Die Böden werden in verschiedene Horizonte unterteilt, die parallel zur Erdoberfläche verlaufen und unterschiedlich gefärbt sind:
- O-Horizont: Streuschicht oder Humusschicht
- A-Horizont: Oberboden, Auswaschungshorizont
- B-Horizont: Unterboden, Anreicherungshorizont, Verwitterungshorizont
- C/G-Horizont: Ausgangsgestein, Grundwasser
Vocabulary: Bodenhorizonte sind die verschiedenen Schichten eines Bodenprofils, die sich durch ihre Eigenschaften und Zusammensetzung unterscheiden.
Böden erfüllen wichtige Funktionen in der Umwelt:
- Nährstoffquelle
- Lebensraum
- Wasserspeicher
- Kohlenstoffspeicher
- Schadstofffilter
- Rohstofflagerstätte
- Natur- und Kulturarchiv
- Nutzfläche
Basierend auf ihren Eigenschaften und Merkmalen werden Böden in verschiedene Bodentypen klassifiziert, wie zum Beispiel:
- Schwarzerde
- Braunerde
- Roterde
- Gley
- Rendzina
Definition: Bodentypen sind Böden mit ähnlichen oder übereinstimmenden Merkmalen und damit gleichem Bodenprofil.
Die Kenntnis über Bodenbildung und Bodeneigenschaften ist essentiell für das Verständnis ökologischer Zusammenhänge und für eine nachhaltige Landnutzung.