Die Aquakultur bezeichnet die Aufzucht von Meereslebewesen wie Fischen und Garnelen. Es gibt sowohl Zuchtbetriebe auf dem Festland als auch in Gewässern. Die Entwicklung der Aquakultur weltweit zeigt, dass sie in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen hat. Während sie in den 1950er Jahren noch wenig verbreitet war, dominiert sie mittlerweile vielfach den Fischfang. Im Jahr 2012 stammte fast die Hälfte der Fischproduktion aus Aquakulturen.
Aquakulturproduzenten weltweit
China ist der größte Produzent von Aquakulturerzeugnissen, gefolgt von Indien. Norwegen ist ebenfalls ein wichtiger Produzent, insbesondere von Lachsen. Die Aquakultur hat für Norwegen eine hohe wirtschaftliche Bedeutung, da rund 90% der im Land verkauften Lachse aus Aquakulturen stammen. Die hohe Nachfrage und das Ziel, die Lachsproduktion bis 2050 zu verfünffachen, zeigen die Wichtigkeit der Aquakultur für Norwegen.
Aquakultur in Norwegen: Vor- und Nachteile
Obwohl die Aquakultur in Norwegen wirtschaftliche Vorteile bringt, gibt es auch Probleme. Ein eng begrenzter Raum und hohe Tierbestände führen zu Parasiten und Krankheiten, die mit Antibiotika und Pestiziden behandelt werden. Dies belastet das Ökosystem des Meeres. Zudem führt die Produktion von Lachs dazu, dass große Mengen Wildfische für das Futter benötigt werden, was einzelne Fischarten gefährdet. Die Verwendung von Sojabohnen als Futter führt darüber hinaus zu Regenwaldrodungen in Südamerika.
Nachhaltige Fischzucht als Lösung?
Es gibt jedoch Lösungsansätze, um die Aquakultur nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehören der Verzicht auf Wildfische als Futter, Impfungen statt Antibiotika, die regelmäßige Verlegung von Käfigen im Meer und die Begrenzung der Fischbestände. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die ökologischen Probleme der Aquakultur zu verringern.
Aquakultur als Beitrag zur Ernährungssicherung
Trotz der genannten Probleme bietet die Aquakultur viele Vorteile. Sie benötigt weniger Futter als die Viehzucht, erzielt hohe Erträge auf geringer Fläche und trägt zur Schonung der Wildfischbestände bei. Auch aus klimatischer Sicht ist die Aquakultur oft vorteilhafter als die Rindproduktion.
Fazit
Die Aquakultur hat weltweit stark an Bedeutung gewonnen und trägt sowohl zur Ernährungssicherung als auch zu wirtschaftlichem Wachstum bei. Jedoch sind ethische und ökologische Aspekte zu berücksichtigen, um die Nachhaltigkeit der Aquakultur zu gewährleisten. Mit den richtigen Maßnahmen und Technologien kann die Aquakultur eine wichtige Rolle in der zukünftigen Ernährungssicherung spielen.
