Messung und Probleme der Inflation
Die Berechnung des Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Schritte umfasst. Zunächst werden die Güter in 600 Arten eingeteilt und jede Güterart wird mit ihrem Ausgabenanteil gewichtet. Das Ergebnis ist ein gewichteter Mittelwert für die Preisentwicklung in Deutschland.
Example: Wenn der Ausgabenanteil für Lebensmittel 15% beträgt, wird eine Preissteigerung in dieser Kategorie entsprechend stärker in den VPI einfließen als eine gleich hohe Preissteigerung bei einer Kategorie mit geringerem Ausgabenanteil.
Das Wägungsschema, das die Gewichtungsinformationen enthält, wird alle fünf Jahre aktualisiert. Dies geschieht, um die reine Preisentwicklung darzustellen, ohne von Änderungen der Ausgabengewichte beeinflusst zu werden.
Die Messung der Preisentwicklung erfolgt durch Preiserheber in ganz Deutschland, die die Preise für die gleichen Produkte in den gleichen Geschäften notieren. Dabei werden auch Anschaffungspreise inklusive Umsatz- und Verbrauchsteuer beobachtet.
Highlight: Bei der Preiserhebung werden auch Mengenänderungen berücksichtigt. Eine Veränderung der Verpackungsgröße bei gleichbleibendem Preis wird in der Preisstatistik als Preiserhöhung gebucht.
Die Inflationsrate, die die prozentuale Preisänderung zum Vorjahr angibt, wird durch den Vergleich der Güterkorbwerte oder Indexwerte des Vorjahres und des aktuellen Jahres berechnet.
Trotz sorgfältiger Methodik gibt es bei der Inflationsmessung einige Probleme. Ein Hauptproblem ist die Schwierigkeit, qualitätskonstante Güter einzusetzen. Wenn die Qualität eines Gutes sinkt, reagiert darauf die Nachfrage und der Konsum sinkt, aber das Gut befindet sich weiterhin im Warenkorb.
Vocabulary: Die gefühlte Inflation bezeichnet die Teuerungsrate, die der einzelne Verbraucher subjektiv empfindet und die oft von der gemessenen Inflationsrate abweicht.