Die Kosten- und Leistungsrechnung ist ein fundamentales Werkzeug des betrieblichen Rechnungswesens, das die systematische Erfassung und Zuordnung aller anfallenden Kosten ermöglicht.
Die drei Hauptsäulen der Kostenrechnung sind Kostenarten, Kostenstellen und Kostenträger. Die Kostenarten zeigen, welche Kosten in welcher Höhe angefallen sind - von Materialkosten über Personalkosten bis hin zu Abschreibungen. In der Kostenstellenrechnung werden diese Kosten den verschiedenen Unternehmensbereichen zugeordnet, wodurch eine genaue Kostenkontrolle pro Abteilung möglich wird. Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) spielt hierbei eine zentrale Rolle als Instrument zur systematischen Verteilung der Gemeinkosten. Die Kostenträgerrechnung ordnet schließlich alle Kosten den einzelnen Produkten oder Dienstleistungen zu.
Für die praktische Anwendung sind die Vorwärts- und Rückwärtskalkulation von besonderer Bedeutung. Bei der Vorwärtskalkulation werden ausgehend von den Einzelkosten die Verkaufspreise ermittelt, während die Rückwärtskalkulation vom Marktpreis ausgeht und rückwärts die maximal erlaubten Kosten berechnet. Diese Kalkulationsmethoden ermöglichen eine präzise Preisgestaltung und Kostenkontrolle. Der Betriebsabrechnungsbogen wird dabei in zwei Stufen erstellt: Der BAB 1 verteilt die primären Gemeinkosten, während der BAB 2 die innerbetriebliche Leistungsverrechnung abbildet. Durch diese systematische Kostenerfassung und -verteilung können Unternehmen ihre Wirtschaftlichkeit optimieren und fundierte Entscheidungen über Preisgestaltung und Produktionsmengen treffen.