Subsistenzwirtschaft und nachhaltige Anbaumethoden im tropischen Regenwald
Die Subsistenzwirtschaft im tropischen Regenwald hat sich als Anpassung an den Lebensraum entwickelt. Ursprünglich diente sie ausschließlich der Selbstversorgung, später kam auch die Belieferung des Weltmarkts hinzu. Eine traditionelle Form der Subsistenzwirtschaft ist der Wanderfeldbau, der zwar wenig produktiv, aber nachhaltig ist.
Definition: Wanderfeldbau ist eine Form der Landwirtschaft, bei der ein Stück Land vorübergehend bewirtschaftet und dann für eine längere Zeit brach liegen gelassen wird, um sich zu regenerieren.
Der Prozess des Wanderfeldbaus beginnt mit der Rodung und Verbrennung eines kleinen Waldstücks (Brandrodung). Die Asche dient als Dünger, jedoch werden die Nährstoffe schnell durch intensive Niederschläge ausgewaschen. Dies führt zu einem Rückgang der Erträge und macht eine neue Rodung nötig. Der Vorgang wird wiederholt, bis der Weg zu lang wird und eine Verlagerung des Wohnorts erforderlich ist.
Highlight: Die Biomasse auf einem alten Feld regeneriert sich erst nach etwa 10 Jahren vollständig.
Mit wachsenden Bevölkerungszahlen steigt der Flächenbedarf, was dazu führt, dass Brachezeiten nicht eingehalten werden und die Erträge sinken. Der Wanderfeldbau ist daher nur in dünn besiedelten Gebieten nachhaltig, mit einer Tragfähigkeit von etwa 30 Personen pro Quadratkilometer.
Als Alternative hat sich das Ecofarming entwickelt, eine ökologisch und sozioökonomisch weiterentwickelte Anbauform. Hierbei wird der Wald in die landwirtschaftliche Nutzung integriert, ohne das ökologische Wirkungsgefüge zu unterbrechen oder zu zerstören. Ein Beispiel dafür ist der Stockwerkanbau, bei dem das Blätterdach vor intensiver Sonneneinstrahlung und Starkregen schützt, während Bäume und Anbaufrüchte verschiedene Stockwerke bilden.
Example: Beim Stockwerkanbau werden Kompost und Gülle als Dünger verwendet, und das Laub bildet natürlichen Humus.