Entwicklungsindikatoren und Klassifizierungen
Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Indikatoren und Klassifizierungssystemen, die verwendet werden, um den Entwicklungsstand von Ländern zu messen und zu vergleichen. Es werden sowohl wirtschaftliche als auch soziale Indikatoren vorgestellt und ihre Bedeutung für die Analyse globaler Entwicklungsunterschiede erläutert.
Definition: Unterentwicklung wird als Zustand eines Landes beschrieben, in dem die vorhandenen Natur- und Humanressourcen zur Befriedigung der Grundbedürfnisse nur unzureichend erschlossen sind und in dem gesellschaftliche und kulturelle Entfaltung mangels rechtlicher Sicherheit, politischer Souveränität und demokratischer Staatsführung nicht oder nur unzureichend möglich ist.
Entwicklungsindikatoren werden als ausgewählte ökonomische oder soziale Merkmale definiert, auf deren Basis Ranglisten von Gebieten der Erde erstellt werden können. Diese Indikatoren ermöglichen es, ähnliche Regionen durch die Festlegung von Grenzwerten in Klassen zusammenzufassen.
Highlight: Für die Klassifizierung von Ländern nach Entwicklungsstand sind Daten nötig, die weltweit verfügbar sind.
Das Kapitel unterteilt die Indikatoren in drei Hauptkategorien:
A) Wirtschaftliche Indikatoren:
Hier wird das Bruttosozialprodukt (BSP) als wichtigster Indikator vorgestellt, teilweise auch als Bruttonationaleinkommen (BNE) oder Bruttoinlandsprodukt (BIP) bezeichnet. Diese Werte werden durch die Zahl der Einwohner dividiert, um sie zu relativieren.
B) Weitere Indikatoren:
Diese bewerten, inwieweit die Grundbedürfnisse des Menschen erfüllt werden können. Dazu gehören die "Basic Needs" wie Versorgung mit Nahrung, Trinkwasser, Wohnraum und gesundheitliche Fürsorge, aber auch immaterielle Grundbedürfnisse wie Bildung, Arbeit und Selbstbestimmung.
Example: Der Human Development Index (HDI) ist ein Beispiel für einen komplexen Indikator, der aus drei Komponenten berechnet wird: Lebenserwartung bei der Geburt, Bildungsniveau und BIP pro Einwohner.
C) "Alternative" Indikatoren:
Hier werden unkonventionelle Indikatoren wie der Big-Mac-Index vorgestellt, der als Indikator dafür dient, wie lange Menschen in verschiedenen Ländern arbeiten müssen, um sich das Standardprodukt einer globalen Fast-Food-Kette leisten zu können.
Vocabulary: Die Entwicklungsindikatoren Liste umfasst sowohl traditionelle wirtschaftliche Kennzahlen als auch innovative Ansätze zur Messung von Lebensqualität und Kaufkraft.
Diese vielfältigen Indikatoren ermöglichen eine differenzierte Betrachtung der globalen Entwicklungsunterschiede und bilden die Grundlage für die Klassifizierung von Ländern nach Entwicklungsstand, wie beispielsweise die Einteilung in Industrieland, Schwellenland und Entwicklungsland.