Wahlkampfstrategien und Medienkonzentration
Parteien und ihre Strategien
Parteien sind Bürgervereinigungen mit spezifischen Merkmalen:
- Vereinigung von Bürgern keineVerba¨nde
- Mindestens landesweit präsent
- Ständige und dauerhafte Organisation
- Regelmäßige Teilnahme an Wahlen
In der modernen Mediendemokratie nutzen Parteien verschiedene Wahlkampfstrategien:
- Emotionalisieren: Ansprechen und Nutzen von Gefühlen der Wähler
- Mobilisieren: Einsatz von Info-Apps zur Aktivierung der eigenen Anhänger
- Personalisieren: Fokus auf Spitzenkandidaten als Verkörperung der Partei
- Negative Campaigning: Diskreditierung der politischen Konkurrenz
- Spin Doctoring: Umdeuten negativer Sachverhalte ins Positive
Wichtige Erkenntnis: Soziale Medien und Politik stehen in einer komplexen Beziehung. Soziale Medien können durch Fake News, Filterblasen und anonyme Propaganda den demokratischen Prozess sowohl fördern als auch gefährden.
Verhältnis zwischen Politik und Medien
Die Beziehung zwischen Politik und Medien ist vielschichtig:
- Gewaltenteilung: Medien als informelle Kontrollinstanz der staatlichen Gewalten
- Instrumentalisierung: Politische Institutionen nutzen Medien für ihre Kommunikationspolitik
- Interdependenz: Komplexe Wechselbeziehung und gegenseitige Abhängigkeit
- Tauschbeziehung: Informationen gegen Öffentlichkeit
Wir leben nicht in einer reinen Mediendemokratie, weil:
- Politik und Medien voneinander abhängig sind
- Medien keinen direkten Einfluss auf Gesetzgebung haben
- In politischen Ämtern sitzen Parteienvertreter, keine Medienvertreter
Medienkonzentration und ihre Folgen
Die Medienkonzentration zeigt sich in verschiedenen Formen:
- Auflagenkonzentration: Steigende Gesamtauflagen bei weniger Zeitungsredaktionen
- Verlagskonzentration: Rückgang selbständiger Tageszeitungen mit eigener Vollredaktion
- Lokalkonzentration: In vielen Kreisen erscheint nur noch eine Lokalzeitung
- Publizistische Konzentration: Gleiche Anzahl Medien in immer weniger Verlagen
Diese Konzentration hat problematische Folgen für die Demokratie:
- Erschwerter Markteintritt für neue Medienunternehmen
- Gefährdung des demokratischen Pluralismus
- Verlust der Kritikfunktion durch Verharmlosung von Problemen
- Westliche und US-amerikanische Dominanz bei Medienkonzernen
Handlungsmöglichkeiten für mündige Bürger
Als demokratisch denkende Bürger können wir:
- Informationen aus verschiedenen Quellen Multiperspektivita¨t beziehen
- Informationen kritisch hinterfragen
- Subjektive Wertungen erkennen und einordnen
- Uns bewusst machen, dass Medien nie 100% objektiv sind
- Medienkonzentration und -verflechtung beobachten
- Unabhängige Medien unterstützen
Diese Kompetenzen sind entscheidend, um den Einfluss der Medien auf die Gesellschaft kritisch zu reflektieren und die Pressefreiheit als Grundpfeiler unserer Demokratie zu schützen.