Beschreibung des Problems: Die globale Schuhproduktion und ihre Folgen
Die Schuhbranche verzeichnet ein stetiges Wachstum, angetrieben durch steigende Nachfrage und saisonale Modetrends. Da die Produktion sehr arbeitsintensiv ist, wird sie meist in Länder mit niedrigen Löhnen und Arbeitsstandards verlagert. Etwa 90% der in Deutschland verkauften Bekleidung stammt aus Importen aus China, Asien und Bangladesch.
Beispiel: Ein in Indonesien hergestellter Laufschuh für 120€ enthält nur etwa 2,5€ Lohnkosten in der Produktion.
Die Wertschöpfung findet größtenteils in den Industrieländern statt, wo immaterielle Aktivitäten wie Werbung und Design durchgeführt werden. Dies führt zu einer ungleichen Verteilung der Gewinne.
Highlight: Nur etwa 2,5% des Endpreises eines Schuhs fließen in die Löhne der Arbeiter/-innen, die den Schuh physisch herstellen.
Neben den sozialen Problemen verursacht die Textilindustrie Umweltverschmutzung in erheblichem Ausmaß:
- Hoher Ressourcenverbrauch: Für ein Paar Lederschuhe werden schätzungsweise bis zu 25.000 Liter Wasser und 50m² Land benötigt.
- Transportemissionen: Durch globale Lieferketten entstehen erhebliche Treibhausgasemissionen.
- Chemikalieneinsatz: Bei der Baumwollproduktion werden große Mengen an Pestiziden und Düngemitteln eingesetzt.
- Bodenerosion und Artensterben: Der industrielle Baumwollanbau führt zu Monokulturen und Biodiversitätsverlust.
Vocabulary: Treibhausgase - Gase wie Kohlenstoffdioxid, Methan und andere, die den Treibhauseffekt und damit die globale Erwärmung verstärken.
Die Auswirkungen der Fast Fashion auf die Umwelt sind vielfältig und reichen von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung der Produkte. Eine nachhaltigere Produktion und ein bewussterer Konsum sind dringend erforderlich, um diese Probleme anzugehen.