Soziale Milieus als moderne Analysemethode
Die sozialen Milieus, die ebenfalls in den 1980er Jahren entwickelt wurden, erweitern das Verständnis von Sozialer Ungleichheit um eine kulturelle Dimension. Sie gruppieren Menschen mit ähnlichen Lebensauffassungen und Wertorientierungen in Subkulturen.
Highlight: Die Milieu-Forschung berücksichtigt neben der vertikalen sozialen Schichtung auch horizontale Unterschiede in den Grundorientierungen und Lebensstilen der Menschen.
Die Folgen sozialer Ungleichheit in Deutschland werden durch die Milieu-Perspektive besonders deutlich: Trotz zunehmender individueller Freiräume und größerer sozialer Vielfalt bleiben grundlegende Ungleichheitsstrukturen bestehen. Die Sinus-Milieus als bekanntestes Beispiel zeigen, wie sich wirtschaftliche Folgen sozialer Ungleichheit mit kulturellen Faktoren verbinden.
Fachbegriff: Die Sinus-Milieus kombinieren die soziale Lage (vertikal) mit Wertorientierungen und Lebensstilen (horizontal) und ermöglichen so eine zeitgemäße Analyse gesellschaftlicher Strukturen.
Diese moderne Betrachtungsweise hilft, die Gründe für Einkommensungleichheit und deren Auswirkungen besser zu verstehen. Sie zeigt, dass soziale Ungleichheit nicht nur eine Frage des Einkommens ist, sondern auch durch kulturelle und lebensweltliche Faktoren geprägt wird.