Tertiärisierung als finale Phase des Strukturwandels
Die Tertiärisierung stellt die letzte und aktuelle Phase des Strukturwandels im Ruhrgebiet dar. Sie beschreibt die Verschiebung der wirtschaftlichen Aktivitäten hin zum tertiären Sektor, also dem Dienstleistungssektor.
Definition: Tertiärisierung bezeichnet den Prozess der zunehmenden Bedeutung des Dienstleistungssektors in einer Volkswirtschaft.
Dieser Trend betrifft nicht nur das Ruhrgebiet, sondern ist in den meisten Ballungsräumen der Industrieländer zu beobachten. Es markiert den Übergang zur postindustriellen Dienstleistungsgesellschaft.
Im Ruhrgebiet lässt sich diese Entwicklung besonders deutlich an der Umkehrung der Verhältnisse zwischen sekundärem und tertiärem Sektor ablesen:
- Von 1970 bis 2010 sank der Anteil des sekundären Sektors von 58% auf 27%.
- Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil des tertiären Sektors von 39% auf 72%.
Highlight: Diese drastische Verschiebung innerhalb von nur 40 Jahren verdeutlicht die Geschwindigkeit und Intensität des Strukturwandels im Ruhrgebiet.
Für den Strukturwandel Ruhrgebiet Unterricht und entsprechende Arbeitsblätter bietet diese Entwicklung zahlreiche Ansatzpunkte zur Diskussion über die Folgen und Herausforderungen dieses Wandels für die Region und ihre Bewohner.
Example: Ein konkretes Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet ist die Umnutzung ehemaliger Industriestandorte zu Dienstleistungszentren oder Kultureinrichtungen, wie etwa der Landschaftspark Duisburg-Nord.
Die Tertiärisierung bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Einerseits entstehen neue Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor, andererseits erfordert dies oft eine Umschulung oder Weiterbildung der Arbeitskräfte. Dies macht den Strukturwandel im Ruhrgebiet zu einem fortlaufenden Prozess, der auch heute noch aktiv gestaltet wird.