Strukturwandel in der deutschen Landwirtschaft seit 1950
Der Strukturwandel Landwirtschaft Deutschland hat seit 1950 die Agrarlandschaft grundlegend verändert. Die Zahl der Bauernhöfe ist drastisch gesunken, während ihre Größe und Effizienz zugenommen haben. Die Intensivierung der Bewirtschaftung führte zu steigenden Erntemengen, wobei die Auswirkungen auf die Umwelt nicht zwangsläufig negativ sein müssen. Ein bemerkenswerter Aspekt ist, dass heute mehr Menschen von einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche ernährt werden können als früher.
Der technische Fortschritt spielte eine Schlüsselrolle in diesem Wandel. Um 1900 arbeiteten noch etwa 5 Millionen Menschen in der Landwirtschaft, hauptsächlich ohne technische Hilfsmittel und mit geringer Produktivität. Mit dem Einzug der Mechanisierung, insbesondere dem Einsatz von Traktoren ab den 1950er Jahren, reduzierte sich die Zahl der Arbeitskräfte drastisch auf etwa 1,3 Millionen im Jahr 1975. Gleichzeitig stieg die Produktivität massiv an.
Highlight: Die Mechanisierung ermöglichte es einem Landwirt, eine Anbaufläche von bis zu 200 Hektar zu bewirtschaften, was die Effizienz enorm steigerte.
Die Spezialisierung der Betriebe ist ein weiteres Merkmal des Strukturwandels. Pflanzenbaubetriebe in geeigneten Lagen konzentrieren sich ausschließlich auf den Anbau von Feldfrüchten, während Betriebe in Gebieten mit ertragsarmen Böden sich auf die Nutzviehhaltung spezialisieren.
Beispiel: Ein Betrieb in der fruchtbaren Magdeburger Börde könnte sich auf den Weizenanbau spezialisieren, während ein Hof im Allgäu sich auf Milchviehhaltung konzentriert.
Die Agrochemie und Züchtung haben ebenfalls zum Strukturwandel beigetragen. Der Einsatz von hochertragreichen Kulturpflanzen und modernen Düngemitteln hat die Ernteergebnisse deutlich gesteigert und die Ertragsschwankungen verringert.
Vokabular: Flurbereinigung - Ein agrarpolitisches Ordnungsinstrument zur Zusammenlegung zersplitterten Grundbesitzes und zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Infrastruktur.
Die Flurbereinigung hat die Effizienz der Landwirtschaft weiter erhöht, indem sie die Bodenstruktur, das Wegenetz und die Wasserwirtschaft verbesserte.