Syndrome des globalen Wandels: Komplexe Mensch-Umwelt-Beziehungen
Das Konzept der Syndrome des globalen Wandels beschreibt problematische Entwicklungen in der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt. Diese Syndrome stellen typische Ursache-Wirkungs-Muster dar, die weitreichende Auswirkungen auf Umwelt und gesellschaftliche Entwicklungen haben.
Definition: Ein Syndrom im geographischen Sinne bezeichnet eine problematische Entwicklung in der Mensch-Umwelt-Beziehung mit typischen Ursache-Wirkungs-Mustern des globalen Wandels.
Das Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) identifizierte 1996 in einem Jahresgutachten 16 verschiedene "Krankheitsbilder", die in drei Syndromgruppen eingeteilt wurden.
Highlight: Die Syndrome des globalen Wandels bieten einen systematischen Ansatz, um komplexe globale Umwelt- und Entwicklungsprobleme zu verstehen und anzugehen.
Das Aralsee-Syndrom gehört zur Syndromgruppe "Entwicklung" und beschreibt die Problematik von zentral geplanten, großtechnischen Wasserbauprojekten. Es zeigt exemplarisch die negativen Folgen menschlicher Eingriffe in natürliche Wassersysteme auf.
Beispiel: Der Aralsee und der Itaipú-Staudamm in Brasilien sind bekannte Beispiele für die Auswirkungen des Aralsee-Syndroms.
Die Folgen des Aralsee-Syndroms sind gravierend und umfassen:
- Versalzung und Vertrocknung von Gewässern
- Aussterben von Tierarten
- Verlust von Bodendiversität und -degradation
- Behinderung der Fischwanderung durch Staudämme
Um diesen Problemen entgegenzuwirken, wurden verschiedene Aralsee-Syndrom Lösungen vorgeschlagen, darunter:
- Reduzierung des Wasserverbrauchs
- Einführung effizienter Bewässerungssysteme
- Ersetzung wasserintensiver Kulturen durch wassersparende Pflanzen