Wachstumspole in Indien und China
Die Theorie der Wachstumspole basiert auf der gezielten staatlichen Förderung bestimmter Orte und Schlüsselindustrien. Das Ziel ist es, Entwicklungsimpulse für die umliegenden Regionen und somit für das ganze Land zu schaffen. Zwei herausragende Beispiele für diese Strategie sind Bangalore in Indien und Shenzhen in China.
Bangalore - Das indische Silicon Valley
Bangalore, oft als das indische Silicon Valley bezeichnet, hat sich zu einem globalen Hightech-Zentrum entwickelt. Die Stadt profitiert von mehreren wichtigen Standortfaktoren:
- Bildungsinfrastruktur: 3 Universitäten und 20 technische Hochschulen
- Forschungseinrichtungen, insbesondere im Bereich Luft- und Raumfahrt
- Fokus auf IT, Telekommunikation und Elektronik
- Englischsprachigkeit der Bevölkerung
- Demokratisches System und politische Stabilität
- Verfügbarkeit hochqualifizierter Arbeitskräfte
Highlight: Bangalore hat sich als Wachstumspol etabliert und zieht globale Aufmerksamkeit im Hightech-Sektor auf sich.
Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs gibt es auch negative Begleiterscheinungen:
- Zunehmende Umweltbelastung
- Verdrängung einheimischer Unternehmen
- Einseitige Konzentration auf einen Wirtschaftssektor
- Verwestlichung und Verlust traditioneller Werte
- Verschärfung sozialer und wirtschaftlicher Disparitäten
Shenzhen - Chinas Sonderwirtschaftszone
Shenzhen ist ein Paradebeispiel für Chinas Strategie der Sonderwirtschaftszonen. Die Stadt bietet attraktive Bedingungen für Unternehmen und Investoren:
- Niedriges Lohnniveau und günstige Grundstückspreise
- Nähe zu Hongkong als wirtschaftsstarkem Partner
- Austragungsort einer bedeutenden Hightech-Messe
- Produktion von Hightech-Produkten für den Export
- Größter Containerhafen der Welt
- Steuererleichterungen für Unternehmen und zollfreie Exporte
Highlight: Shenzhen erwirtschaftet etwa 5% des chinesischen Bruttoinlandsprodukts und ist ein Magnet für ausländische Investoren.
Die Sonderwirtschaftszone Shenzhen zielt darauf ab, ausländische Unternehmer anzuziehen, die durch ihre Firmenniederlassungen Arbeitsplätze schaffen und zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen.
Vocabulary: Sonderwirtschaftszonen sind speziell ausgewiesene Gebiete mit besonderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Investitionen und Wirtschaftswachstum fördern sollen.
Beide Beispiele, Bangalore und Shenzhen, zeigen, wie die gezielte Förderung von Wachstumspolen zu beeindruckender wirtschaftlicher Entwicklung führen kann. Gleichzeitig verdeutlichen sie die Herausforderungen, die mit einem so rasanten Wachstum einhergehen können.