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Strukturwandel im Ruhrgebiet und Harte und Weiche Standortfaktoren

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Strukturwandel im Ruhrgebiet und Harte und Weiche Standortfaktoren
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Chrisi

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Der Strukturwandel im Ruhrgebiet ist ein komplexer Prozess, der die Wirtschaftsstruktur der Region grundlegend verändert hat. Diese Zusammenfassung beleuchtet die wichtigsten Aspekte des Wandels, einschließlich der Krisen in der Montanindustrie, der Bedeutung von Standortfaktoren und der Theorie der Kondratieff-Zyklen. Zentrale Themen sind:

  • Die Transformation von einer industriebasierten zu einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft
  • Die Auswirkungen der Kohle- und Stahlkrise auf die Region
  • Die Rolle harter und weicher Standortfaktoren bei der Unternehmensansiedlung
  • Die Bedeutung der Kondratieff-Zyklen für langfristige wirtschaftliche Entwicklungen
  • Der Übergang vom fordistischen zum postfordistischen Produktionsmodell
  • Die Auswirkungen der Globalisierung auf Wirtschaft und Gesellschaft

3.3.2022

2636

Erdkunde Klausur
Strukturwandel:
> die Wirtschaftsstruktur verändert sich
über einem bestimmten Zeitraum
> Veränderungen der Sektoren in der

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Fordismus und Postfordismus im Vergleich

Der Übergang vom fordistischen zum postfordistischen Produktionsmodell markiert einen bedeutenden Wandel in der industriellen Fertigung und Arbeitsorganisation. Dieser Wandel spiegelt die Veränderungen wider, die durch den Strukturwandel im Ruhrgebiet und die fortschreitende Globalisierung ausgelöst wurden.

Das fordistische Modell, benannt nach Henry Ford, zeichnete sich durch folgende Merkmale aus:

  • Große Lagerhaltung
  • Einfache, vorgegebene Arbeitsabläufe
  • Produktion durch ungelernte Arbeitskräfte
  • Geringe Produktdifferenzierung
  • Massenproduktion und Massenkonsum

Beispiel: Ein typisches Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet ist der Übergang von der massenhaften Kohleförderung zur diversifizierten Dienstleistungswirtschaft.

Im Gegensatz dazu steht das postfordistische Modell, das folgende Charakteristika aufweist:

  • Geringe Lagerhaltung
  • Einsatz spezialisierter und qualifizierter Arbeitskräfte
  • Lean Production (Verschlankung der Hierarchie)
  • Team- und Gruppenarbeit
  • Just-in-time-Lieferung
  • Höhere Flexibilität
  • Breites Produktspektrum mit individuellem Kundenservice

Highlight: Der Übergang zum postfordistischen Modell ist ein wesentlicher Aspekt des industriellen Strukturwandels im Ruhrgebiet und zeigt die Anpassung an globale Wirtschaftstrends.

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Modelle unterscheiden sich deutlich:

Fordistisches Modell:

  • Wirtschaftlicher Aufschwung
  • Konzentration auf große Unternehmen
  • Wohlstandsgesellschaft durch höhere Löhne
  • Steigender Lebensstandard

Postfordistisches Modell:

  • Globalisierung und E-Commerce
  • Neue Arbeitsfelder
  • Disparität zwischen Arm und Reich
  • Vielfalt an Berufen und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Verlust von Arbeitsplätzen durch Automatisierung

Vocabulary: Lean Production bezeichnet eine Produktionsphilosophie, die auf die Vermeidung von Verschwendung und die Optimierung von Prozessen abzielt.

Erdkunde Klausur
Strukturwandel:
> die Wirtschaftsstruktur verändert sich
über einem bestimmten Zeitraum
> Veränderungen der Sektoren in der

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Strukturwandel und seine Auswirkungen

Der Strukturwandel bezeichnet die Veränderung der Wirtschaftsstruktur über einen bestimmten Zeitraum. Im Ruhrgebiet manifestierte sich dies besonders durch den sektoralen Wandel, bei dem die Bedeutung der verschiedenen Wirtschaftssektoren sich verschob. Ein zentraler Aspekt dieses Wandels ist die Tertiarisierung, bei der der Dienstleistungssektor an Bedeutung gewinnt.

Definition: Strukturwandel ist die Veränderung der Wirtschaftsstruktur über einen bestimmten Zeitraum, gekennzeichnet durch Verschiebungen zwischen den Wirtschaftssektoren.

Die Krisen der Montanindustrie, insbesondere die Kohle- und Stahlkrise, waren Auslöser für tiefgreifende Veränderungen im Ruhrgebiet. Die Kohlekrise wurde durch die Öffnung internationaler Märkte, billige Importkohle und neue Energiequellen wie Erdöl und Erdgas ausgelöst. Die Stahlkrise hingegen resultierte aus der Verwendung neuer Materialien und weltweiter Überkapazität.

Beispiel: Die Kohlekrise führte zu sinkender Nachfrage und hohen Förderkosten, während die Stahlkrise durch Konkurrenz aus Drittländern und einen Bedarfsrückgang im Inland gekennzeichnet war.

Die Folgen dieser Krisen waren weitreichend und betrafen alle Wirtschaftssektoren:

  1. Primärer Sektor (Urproduktion)
  2. Sekundärer Sektor (Industrie)
  3. Tertiärer Sektor (Dienstleistungen)

Highlight: Die Freisetzung von Arbeitskräften führte zu hoher Arbeitslosigkeit, Existenzkrisen, Wanderungsverlusten, sinkenden Steuereinnahmen und steigenden Soziallasten im Ruhrgebiet.

Erdkunde Klausur
Strukturwandel:
> die Wirtschaftsstruktur verändert sich
über einem bestimmten Zeitraum
> Veränderungen der Sektoren in der

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Kondratieff-Zyklen und wirtschaftliche Entwicklung

Die Kondratieff-Zyklen bieten ein Modell zur Erklärung langfristiger wirtschaftlicher Entwicklungen. Jeder Zyklus wird durch eine Basisinnovation eingeleitet und durchläuft verschiedene Phasen der wirtschaftlichen Aktivität.

Definition: Kondratieff-Zyklen sind langfristige Wirtschaftszyklen, die durch technologische Innovationen ausgelöst werden und typischerweise 40-60 Jahre dauern.

Die bisher identifizierten Kondratieff-Zyklen sind:

  1. Kondratieff (ab 1800): Dampfmaschine, Baumwolle
  2. Kondratieff (ab 1850): Eisenbahn, Stahl
  3. Kondratieff (ab 1900): Elektrotechnik, Chemie
  4. Kondratieff (ab 1950): Petrochemie, Automobil
  5. Kondratieff (ab 1990): Informationstechnik

Beispiel: Der vierte Kondratieff-Zyklus, geprägt durch die Automobilindustrie, führte zur Entwicklung des Fließbands und der Massenproduktion.

Parallel zu den Kondratieff-Zyklen lässt sich der Produktlebenszyklus betrachten, der die Entwicklung eines Produkts von der Einführung bis zur Schrumpfung beschreibt. Dieser Zyklus umfasst folgende Phasen:

  1. Entwicklung und Einführung: Kein Gewinn, Verluste
  2. Wachstum: Steigende Nachfrage, Gewinnerzielung
  3. Reife: Höhepunkt von Produkt und Gewinn
  4. Schrumpfung: Fallende Nachfrage und Gewinn, Produktionsstopp

Highlight: Der Übergang vom fordistischen zum postfordistischen Modell markiert einen wichtigen Wendepunkt in der industriellen Produktion und spiegelt die Veränderungen in den Kondratieff-Zyklen wider.

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> die Wirtschaftsstruktur verändert sich
über einem bestimmten Zeitraum
> Veränderungen der Sektoren in der

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Globalisierung und ihre Dimensionen

Die Globalisierung ist ein zentraler Aspekt des Strukturwandels im Ruhrgebiet und hat weitreichende Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Sie beschreibt die Entstehung eines Weltbinnenmarkts und die zunehmende Vernetzung der globalen Wirtschaft.

Definition: Globalisierung bezeichnet die weltweite Verflechtung von Wirtschaft, Politik, Kultur und Umwelt, die zu einer zunehmenden Interdependenz zwischen Ländern und Regionen führt.

Die Dimensionen der Globalisierung umfassen:

  1. Technik und Kommunikation:

    • Entwicklung der Mikroelektronik und Computertechnologie
    • Beschleunigung des Warenaustauschs
    • "Schrumpfen der Entfernungen" durch verbesserte Kommunikation
    • Neue Möglichkeiten der internationalen Arbeitsteilung
  2. Ökonomie:

    • Entstehung globaler Märkte
    • Zunehmende Bedeutung multinationaler Unternehmen
    • Intensivierung des internationalen Handels

Highlight: Die technologischen Fortschritte, insbesondere in der Informations- und Kommunikationstechnologie, sind Treiber der Globalisierung und haben den Strukturwandel im Ruhrgebiet maßgeblich beeinflusst.

Die Auswirkungen der Globalisierung sind vielfältig und betreffen sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft:

  • Entstehung neuer Arbeitsfelder, insbesondere im Dienstleistungssektor
  • Zunehmende Bedeutung von E-Commerce und digitalen Geschäftsmodellen
  • Verstärkte Konkurrenz auf globalen Märkten
  • Verlagerung von Produktionsstandorten
  • Veränderung der Qualifikationsanforderungen an Arbeitskräfte

Beispiel: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet im Kontext der Globalisierung ist die Umwandlung ehemaliger Industriestandorte in moderne Technologie- und Dienstleistungszentren.

Die Globalisierung stellt Regionen wie das Ruhrgebiet vor große Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für die Entwicklung neuer Wirtschaftszweige und die Anpassung an globale Trends. Der erfolgreiche Umgang mit diesen Veränderungen ist entscheidend für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand der Region.

Quote: "Die Globalisierung beschleunigt den Strukturwandel und erfordert eine kontinuierliche Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen."

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> die Wirtschaftsstruktur verändert sich
über einem bestimmten Zeitraum
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Standortfaktoren und ihre Bedeutung

Standortfaktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Unternehmensstandorts und beeinflussen maßgeblich den Erfolg eines Unternehmens. Sie können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben und werden in harte und weiche Standortfaktoren unterteilt.

Definition: Standortfaktoren sind Kriterien, die die Wahl des Unternehmensstandorts beeinflussen und sich positiv oder negativ auf ein Unternehmen auswirken können.

Harte Standortfaktoren sind messbare Strukturdaten eines Ortes, wie beispielsweise die Infrastruktur, Steuern und Kosten. Sie sind Teil der Mikrostandortanalyse und umfassen Aspekte wie die Nähe zu Zulieferern, das physische Klima und die Verkehrsanbindungen.

Weiche Standortfaktoren hingegen sind schwerer messbar und beziehen sich auf unternehmens- oder personenbezogene Aspekte. Sie sind Teil der Makrostandortanalyse und beinhalten Faktoren wie die Lebensqualität, das Kulturangebot und das Image des Standorts.

Beispiel: Zu den harten Standortfaktoren gehören Steuern, Abgaben und Subventionen, während weiche Standortfaktoren das Stadtbild, die Mentalität der Bevölkerung und die Unternehmensfreundlichkeit der Verwaltung umfassen.

Die Theorie der langen Wellen nach Kondratieff beschreibt langfristige räumliche und wirtschaftliche Verschiebungen der Wirtschaftsdynamik. Diese Zyklen werden durch Basisinnovationen ausgelöst und durchlaufen vier Stufen:

  1. Aufschwung: Investition in eine Basisinnovation
  2. Abschwung: Erschöpfung der Innovationskraft
  3. Depression: Zurücksetzung der Innovation
  4. Erholung: Neue Basisinnovation eröffnet den Markt

Highlight: Die Kondratieff-Zyklen zeigen, wie technologische Innovationen langfristige wirtschaftliche Entwicklungen beeinflussen und neue Märkte schaffen.

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Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

Strukturwandel im Ruhrgebiet und Harte und Weiche Standortfaktoren

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Der Strukturwandel im Ruhrgebiet ist ein komplexer Prozess, der die Wirtschaftsstruktur der Region grundlegend verändert hat. Diese Zusammenfassung beleuchtet die wichtigsten Aspekte des Wandels, einschließlich der Krisen in der Montanindustrie, der Bedeutung von Standortfaktoren und der Theorie der Kondratieff-Zyklen. Zentrale Themen sind:

  • Die Transformation von einer industriebasierten zu einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft
  • Die Auswirkungen der Kohle- und Stahlkrise auf die Region
  • Die Rolle harter und weicher Standortfaktoren bei der Unternehmensansiedlung
  • Die Bedeutung der Kondratieff-Zyklen für langfristige wirtschaftliche Entwicklungen
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Geographie/Erdkunde

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Strukturwandel:
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Fordismus und Postfordismus im Vergleich

Der Übergang vom fordistischen zum postfordistischen Produktionsmodell markiert einen bedeutenden Wandel in der industriellen Fertigung und Arbeitsorganisation. Dieser Wandel spiegelt die Veränderungen wider, die durch den Strukturwandel im Ruhrgebiet und die fortschreitende Globalisierung ausgelöst wurden.

Das fordistische Modell, benannt nach Henry Ford, zeichnete sich durch folgende Merkmale aus:

  • Große Lagerhaltung
  • Einfache, vorgegebene Arbeitsabläufe
  • Produktion durch ungelernte Arbeitskräfte
  • Geringe Produktdifferenzierung
  • Massenproduktion und Massenkonsum

Beispiel: Ein typisches Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet ist der Übergang von der massenhaften Kohleförderung zur diversifizierten Dienstleistungswirtschaft.

Im Gegensatz dazu steht das postfordistische Modell, das folgende Charakteristika aufweist:

  • Geringe Lagerhaltung
  • Einsatz spezialisierter und qualifizierter Arbeitskräfte
  • Lean Production (Verschlankung der Hierarchie)
  • Team- und Gruppenarbeit
  • Just-in-time-Lieferung
  • Höhere Flexibilität
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Highlight: Der Übergang zum postfordistischen Modell ist ein wesentlicher Aspekt des industriellen Strukturwandels im Ruhrgebiet und zeigt die Anpassung an globale Wirtschaftstrends.

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Modelle unterscheiden sich deutlich:

Fordistisches Modell:

  • Wirtschaftlicher Aufschwung
  • Konzentration auf große Unternehmen
  • Wohlstandsgesellschaft durch höhere Löhne
  • Steigender Lebensstandard

Postfordistisches Modell:

  • Globalisierung und E-Commerce
  • Neue Arbeitsfelder
  • Disparität zwischen Arm und Reich
  • Vielfalt an Berufen und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Verlust von Arbeitsplätzen durch Automatisierung

Vocabulary: Lean Production bezeichnet eine Produktionsphilosophie, die auf die Vermeidung von Verschwendung und die Optimierung von Prozessen abzielt.

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> die Wirtschaftsstruktur verändert sich
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Strukturwandel und seine Auswirkungen

Der Strukturwandel bezeichnet die Veränderung der Wirtschaftsstruktur über einen bestimmten Zeitraum. Im Ruhrgebiet manifestierte sich dies besonders durch den sektoralen Wandel, bei dem die Bedeutung der verschiedenen Wirtschaftssektoren sich verschob. Ein zentraler Aspekt dieses Wandels ist die Tertiarisierung, bei der der Dienstleistungssektor an Bedeutung gewinnt.

Definition: Strukturwandel ist die Veränderung der Wirtschaftsstruktur über einen bestimmten Zeitraum, gekennzeichnet durch Verschiebungen zwischen den Wirtschaftssektoren.

Die Krisen der Montanindustrie, insbesondere die Kohle- und Stahlkrise, waren Auslöser für tiefgreifende Veränderungen im Ruhrgebiet. Die Kohlekrise wurde durch die Öffnung internationaler Märkte, billige Importkohle und neue Energiequellen wie Erdöl und Erdgas ausgelöst. Die Stahlkrise hingegen resultierte aus der Verwendung neuer Materialien und weltweiter Überkapazität.

Beispiel: Die Kohlekrise führte zu sinkender Nachfrage und hohen Förderkosten, während die Stahlkrise durch Konkurrenz aus Drittländern und einen Bedarfsrückgang im Inland gekennzeichnet war.

Die Folgen dieser Krisen waren weitreichend und betrafen alle Wirtschaftssektoren:

  1. Primärer Sektor (Urproduktion)
  2. Sekundärer Sektor (Industrie)
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Highlight: Die Freisetzung von Arbeitskräften führte zu hoher Arbeitslosigkeit, Existenzkrisen, Wanderungsverlusten, sinkenden Steuereinnahmen und steigenden Soziallasten im Ruhrgebiet.

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Kondratieff-Zyklen und wirtschaftliche Entwicklung

Die Kondratieff-Zyklen bieten ein Modell zur Erklärung langfristiger wirtschaftlicher Entwicklungen. Jeder Zyklus wird durch eine Basisinnovation eingeleitet und durchläuft verschiedene Phasen der wirtschaftlichen Aktivität.

Definition: Kondratieff-Zyklen sind langfristige Wirtschaftszyklen, die durch technologische Innovationen ausgelöst werden und typischerweise 40-60 Jahre dauern.

Die bisher identifizierten Kondratieff-Zyklen sind:

  1. Kondratieff (ab 1800): Dampfmaschine, Baumwolle
  2. Kondratieff (ab 1850): Eisenbahn, Stahl
  3. Kondratieff (ab 1900): Elektrotechnik, Chemie
  4. Kondratieff (ab 1950): Petrochemie, Automobil
  5. Kondratieff (ab 1990): Informationstechnik

Beispiel: Der vierte Kondratieff-Zyklus, geprägt durch die Automobilindustrie, führte zur Entwicklung des Fließbands und der Massenproduktion.

Parallel zu den Kondratieff-Zyklen lässt sich der Produktlebenszyklus betrachten, der die Entwicklung eines Produkts von der Einführung bis zur Schrumpfung beschreibt. Dieser Zyklus umfasst folgende Phasen:

  1. Entwicklung und Einführung: Kein Gewinn, Verluste
  2. Wachstum: Steigende Nachfrage, Gewinnerzielung
  3. Reife: Höhepunkt von Produkt und Gewinn
  4. Schrumpfung: Fallende Nachfrage und Gewinn, Produktionsstopp

Highlight: Der Übergang vom fordistischen zum postfordistischen Modell markiert einen wichtigen Wendepunkt in der industriellen Produktion und spiegelt die Veränderungen in den Kondratieff-Zyklen wider.

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> die Wirtschaftsstruktur verändert sich
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Globalisierung und ihre Dimensionen

Die Globalisierung ist ein zentraler Aspekt des Strukturwandels im Ruhrgebiet und hat weitreichende Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Sie beschreibt die Entstehung eines Weltbinnenmarkts und die zunehmende Vernetzung der globalen Wirtschaft.

Definition: Globalisierung bezeichnet die weltweite Verflechtung von Wirtschaft, Politik, Kultur und Umwelt, die zu einer zunehmenden Interdependenz zwischen Ländern und Regionen führt.

Die Dimensionen der Globalisierung umfassen:

  1. Technik und Kommunikation:

    • Entwicklung der Mikroelektronik und Computertechnologie
    • Beschleunigung des Warenaustauschs
    • "Schrumpfen der Entfernungen" durch verbesserte Kommunikation
    • Neue Möglichkeiten der internationalen Arbeitsteilung
  2. Ökonomie:

    • Entstehung globaler Märkte
    • Zunehmende Bedeutung multinationaler Unternehmen
    • Intensivierung des internationalen Handels

Highlight: Die technologischen Fortschritte, insbesondere in der Informations- und Kommunikationstechnologie, sind Treiber der Globalisierung und haben den Strukturwandel im Ruhrgebiet maßgeblich beeinflusst.

Die Auswirkungen der Globalisierung sind vielfältig und betreffen sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft:

  • Entstehung neuer Arbeitsfelder, insbesondere im Dienstleistungssektor
  • Zunehmende Bedeutung von E-Commerce und digitalen Geschäftsmodellen
  • Verstärkte Konkurrenz auf globalen Märkten
  • Verlagerung von Produktionsstandorten
  • Veränderung der Qualifikationsanforderungen an Arbeitskräfte

Beispiel: Ein Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet im Kontext der Globalisierung ist die Umwandlung ehemaliger Industriestandorte in moderne Technologie- und Dienstleistungszentren.

Die Globalisierung stellt Regionen wie das Ruhrgebiet vor große Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für die Entwicklung neuer Wirtschaftszweige und die Anpassung an globale Trends. Der erfolgreiche Umgang mit diesen Veränderungen ist entscheidend für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand der Region.

Quote: "Die Globalisierung beschleunigt den Strukturwandel und erfordert eine kontinuierliche Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen."

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> die Wirtschaftsstruktur verändert sich
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Standortfaktoren und ihre Bedeutung

Standortfaktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Unternehmensstandorts und beeinflussen maßgeblich den Erfolg eines Unternehmens. Sie können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben und werden in harte und weiche Standortfaktoren unterteilt.

Definition: Standortfaktoren sind Kriterien, die die Wahl des Unternehmensstandorts beeinflussen und sich positiv oder negativ auf ein Unternehmen auswirken können.

Harte Standortfaktoren sind messbare Strukturdaten eines Ortes, wie beispielsweise die Infrastruktur, Steuern und Kosten. Sie sind Teil der Mikrostandortanalyse und umfassen Aspekte wie die Nähe zu Zulieferern, das physische Klima und die Verkehrsanbindungen.

Weiche Standortfaktoren hingegen sind schwerer messbar und beziehen sich auf unternehmens- oder personenbezogene Aspekte. Sie sind Teil der Makrostandortanalyse und beinhalten Faktoren wie die Lebensqualität, das Kulturangebot und das Image des Standorts.

Beispiel: Zu den harten Standortfaktoren gehören Steuern, Abgaben und Subventionen, während weiche Standortfaktoren das Stadtbild, die Mentalität der Bevölkerung und die Unternehmensfreundlichkeit der Verwaltung umfassen.

Die Theorie der langen Wellen nach Kondratieff beschreibt langfristige räumliche und wirtschaftliche Verschiebungen der Wirtschaftsdynamik. Diese Zyklen werden durch Basisinnovationen ausgelöst und durchlaufen vier Stufen:

  1. Aufschwung: Investition in eine Basisinnovation
  2. Abschwung: Erschöpfung der Innovationskraft
  3. Depression: Zurücksetzung der Innovation
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