Basiswissen Strukturwandel
Strukturwandel bezeichnet die Veränderung der Wirtschaftsstruktur über die Zeit. Diese lässt sich in drei Sektoren unterteilen: Der primäre Sektor umfasst die Urproduktion (Land-/Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau). Der sekundäre Sektor steht für die Sachgüterproduktion (Industrie, Baugewerbe). Der tertiäre Sektor beinhaltet Dienstleistungen wie Handel, Banken, Verkehr, aber auch Bildung, Kultur und Gesundheit.
Bei der Tertiärisierung nimmt die Bedeutung des Dienstleistungssektors zu. Man unterscheidet zwischen intrasektoralem Strukturwandel (innerhalb eines Sektors) und intersektoralem Strukturwandel (zwischen den Sektoren). Weitere wichtige Begriffe sind Intensivierung (Steigerung der Flächenproduktivität), Mechanisierung (Einsatz von Maschinen) und Spezialisierung (Fokus auf ein Produkt).
Besonders interessant ist der funktionale Strukturwandel: Früher bestand der sekundäre Sektor hauptsächlich aus der Gewinnung und Herstellung von Gütern. Heute dominieren nicht-produzierende Bereiche wie Forschung, Management und Vertrieb. Mehr als 50% der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe sind inzwischen in Dienstleistungsberufen tätig, wobei wissensorientierte Berufe den stärksten Zuwachs verzeichnen.
📊 Wichtig zu verstehen: Der moderne Strukturwandel führt zu einer vernetzten Dienstleistungsindustrie, bei der Dienstleistungen die Güterproduktion begleiten und ergänzen!