Einflussfaktoren und Auswirkungen der Tertiärisierung

Die Tertiärisierung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst und hat weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft.

Einflussfaktoren der Tertiärisierung:

• Steigende Nachfrage nach konsum- und unternehmensorientierten Dienstleistungen
• Demographischer Wandel und gesellschaftliche Veränderungen
• Globalisierung, Liberalisierung und technologischer Fortschritt
• Kohlekrise und Strukturwandel in traditionellen Industrieregionen

Auswirkungen der Tertiärisierung:

• Entstehung neuer Arbeitsformen wie Home-Office und befristete Arbeitsverhältnisse
• Entwicklung virtueller Unternehmen und Fabriken
• Veränderung der Beschäftigungsstruktur und des Arbeitsmarktes

Definition: Der sektorale Strukturwandel beschreibt die Verschiebung der wirtschaftlichen Aktivitäten und Beschäftigung zwischen den Wirtschaftssektoren.

Example: Im 19. Jahrhundert entwickelten sich aus Agrargesellschaften Industriegesellschaften. Im 20. Jahrhundert führten Automatisierung und Roboter zum Wegfall vieler Industriearbeitsplätze, während der Dienstleistungssektor wuchs.

Highlight: Der intrasektorale Strukturwandel bezieht sich auf Veränderungen innerhalb der Wirtschaftssektoren, wie z.B. den verstärkten Einsatz von Robotern in der Industrie oder die Digitalisierung von Dienstleistungen.

Vocabulary: Regionale Strukturwandel bezeichnet die Umorientierung von Regionen, die lange von bestimmten Industrien geprägt waren, wie das Ruhrgebiet mit Kohle und Stahl oder Detroit in den USA mit der Automobilindustrie.

Fachwörter und Grundlagen des Strukturwandels

Der Strukturwandel in der Wirtschaft umfasst verschiedene Prozesse wie Industrialisierung, Deindustrialisierung, Reindustrialisierung und Tertiärisierung. Diese Begriffe beschreiben die Veränderungen in den wirtschaftlichen Sektoren über die Zeit.

Die Wirtschaft wird in drei Sektoren unterteilt:

1. Primärer Sektor (Urproduktion)
2. Sekundärer Sektor (Güterproduktion)
3. Tertiärer Sektor (Dienstleistungen)

Das Modell nach Fourastié veranschaulicht den Übergang von einer Agrargesellschaft über eine Industriegesellschaft hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft.

Definition: Tertiärisierung bezeichnet den Prozess, bei dem der Dienstleistungssektor an Bedeutung gewinnt und zum dominanten Wirtschaftssektor wird.

Highlight: Standortfaktoren spielen eine wichtige Rolle im Strukturwandel. Man unterscheidet zwischen harten und weichen Faktoren, die die Attraktivität eines Standorts für Unternehmen und Arbeitskräfte bestimmen.

Example: Das Ruhrgebiet ist ein klassisches Beispiel für eine Region, die einen tiefgreifenden Strukturwandel durchläuft. Es war lange Zeit von der Montanindustrie geprägt und steht nun vor der Herausforderung, neue wirtschaftliche Strukturen zu entwickeln.

Vocabulary: Altindustrialisierte Räume sind Gebiete, die früher stark von der Industrie geprägt waren und nun einen wirtschaftlichen Umbruch erleben.