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Abitur 2023- Weimarer Republik

25.5.2023

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Zwischen Krise und Modernisierung- Die Gesellschaft der Weimarer
Republik
Konkurrierende politische Ideen in der Gründungsphase:
Novemberrev
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Zwischen Krise und Modernisierung- Die Gesellschaft der Weimarer Republik Konkurrierende politische Ideen in der Gründungsphase: Novemberrevolution 1918: Vorgeschichte: -1918/ September: Drohender militärischer Zusammenbruch Deutschland →General Erich Ludendorff (Oberste Heeresleitung) erklärt den ersten Weltkrieg für verloren und fordert die Regierung zu sofortigen Waffenstillstandsverhandlungen und zum Regimewechsel auf -1918/3. Oktober: Kaiser Wilhelm || ernennt Max von Baden zum Reichskanzler →Dieser bildete die erste parlamentarische Regierung des Kaiserreiches, neue Regierungskoalition besteht aus Abgeordneten der Fortschrittspartei, des Zentrums und der Mehrheitssozialdemokratie (MSPD) -1918/ 28. Oktober: ,,Oktoberreform" → Die Oktoberreform" sicherte den Übergang von der konstitutionellen zur parlamentarischen Monarchie verfassungsrechtlich ab -Parlamentarische Verantwortung des Reichstages -Erweiterung der Kompetenzen des Reichstages -Kontrolle über das Militär durch den Reichstag (durch einen Minister) -Recht der Kriegserklärung durch den Reichstag Verlauf: -1918/ 28. Oktober: Matrosenaufstand -Trotz der bereits eigeleiteten Vorverhandlungen zum Waffenstillstand sollte die deutsche Hochseeflotte zum letzten Gefecht gegen Großbritannien auslaufen →Matrosen verweigerten diesen Befehl, wurden deswegen festgenommen und in Kiel inhaftiert, um Freilassung der Kameraden zu erzwingen bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte, die zu Massendemonstrationen aufriefen -Von Kiel ausgehend erfassten die Aufstände in wenigen Tagen das gesamte Reichsgebiet, die kriegsmüde Bevölkerung verlangte auf Massendemonstrationen den sofortigen Frieden und die Abdankung des Kaisers -1918/ 9. November: Reichskanzler Max von Baden verkündigt die Abdankung des Kaisers und übergab das Amt des Reichskanzlers an den Vorsitzenden der MSPD Friedrich Ebert -14 Uhr/ 9. November: Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann -16 Uhr/ 9....

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November: Ausrufung der freien sozialistischen Republik durch Karl Liebknecht -1918/ 10. November: Bildung einer neuen Regierung durch MSPD (Führung durch Ebert) und USPD: Rat der Volksbeauftragten, wurde am gleichen Tag von 3000 Delegierten der Berliner Arbeiter und Soldaten anerkannt -1918/10. November: Ebert- Groener- Abkommen: Vereinbarung zwischen Ebert und Groener (OHL), Groener bekundete im Namen der OHL seine Loyalität gegenüber der Regierung, versprach militärische Unterstützung bei Unruhen, als Gegenleistung erwartet er von der Regierung „Kampf gegen den Radikalismus und Bolschewismus" -1918/ 11. November: Unterzeichnung des Waffenstillstands -1918/ 16.-20. Dezember: Erster Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin beriet über die Frage „Rätesystem oder Wahl einer Nationalversammlung" →Mit großer Mehrheit lehnte der Kongress ab, das Rätesystem zur „Grundlage der Verfassung der sozialistischen Republik" zu erklären -1918/ 28. Dezember: Austritt der USPD aus dem Rat der Volksbeauftragten, kurz danach Gründung der KPD →1919/ 01. Januar: Zusammenschluss von radikal- sozialistischen Spartakusbund und Bremer Linksradikalen zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) -1919/ 05.- 12. Januar: KPD entfachte den Spartakusaufstand, Straßenschlachten zwischen Anhänger des Spartakusbunds und Regierungstruppen/ Freikorps -1919/ 15. Januar: Ermordung der Spartakusführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg -1919/ 19. Januar: Wahl zur verfassungsgebende Nationalversammlung → Entscheidung für eine parlamentarische Republik, Revolution war somit beendet Verfassungskontroversen: 1919/ 6. Februar: Zusammentreten der Nationalversammlung in Weimar →Wählten am 11. Februar 1919 Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten, dieser ernannte Phillip Scheidemann zum Ministerpräsidenten einer Übergangsregierung -1919/ 13. Februar: Ernennung der Reichsregierung Koalitionsregierung aus der Mehrheitssozialdemokratie (MSPD), der liberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und der katholischen Zentrumspartei -1919/ 31. Juli: Weimarer Verfassung wurde verabschiedet →11. August 1919: Unterzeichnung der Weimarer Verfassung von Reichspräsident Friedrich Ebert Verfassungsprinzipien: Volkssouveränität, Grundrechte, Gewaltenteilung →Deutsche Reich war nun eine parlamentarische Republik Kontroverse 1: Der Reichspräsident: -Parlament unabhängige Position, durch demokratische Legitimation durch Volkswahl (wurde direkt vom Volk gewählt, nicht durch parlamentarisches Gremium berufen) -auf unbegrenzte Zeit wiederwählbar -Artikel 25: Der Reichspräsident kann den Reichstag jederzeit auflösen -Artikel 48: Reichspräsident darf bei einer erheblichen Störung oder Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung bestimmte Grundrechte außer kraft setzen, Notverordnungen mit Gesetzeskraft erlassen oder mit militärische Gewalt einschreiten -Artikel 53: Der Reichspräsident kann den Reichskanzler und den Reichsminister ernennen und erlassen Kontroverse 2: Der Reichstag: -Zentrale Institution bei der Gesetzgebung, besitzt das Recht zur Gesetzesinitiative -Entscheidet über Krieg und Frieden -Gewährt oder entzieht der Regierung das Vertrauen, kann Regierung (Reichskanzler und Reichsminister) durch ein Misstrauensvotum zum Rücktritt zwingen Kontroverse 3: Föderalismus versus Zentralismus -Deutschland blieb ein Bundesstaat, indem die Länder durch den Reichsrat an der Gesetzgebung mitwirkten -Im Vergleich zur Kaiserzeit verlor die Länderkammer an Bedeutung: Reichsrat wirkte nur beratend an Gesetzen mit. Hatte ein aufschiebendes Vetorecht= Grundsatz ,,Rechtsrecht bricht Länderrecht" -Bei Konflikt zwischen Länder und Reich hatte Reichsregierung das Recht, mit Gewalt in Länder einzugreifen, Länder konnten geforderte Neugliederung des Reiches verhindern Kontroverse 4: Grundrechte: -Weimarer Verfassung besitzt umfangreichen Grundrechtekatalog Traditionelle Menschen- und Bürgerrechte; (z.B. Freiheit der Person, Rechtsgleichheit, Recht auf freie Meinungsäußerung, Glaubens- und Gewissensfreiheit) Soziale Grundrechte und Grundpflichten: (z.B. Schutz des Staates für Familie, Ehe und Mutterschaft, Schutz der Jugend vor Ausbeutung, Recht auf Arbeit) → Einfluss der Arbeiter- und Rätebewegung wird deutlich -Freiheitsgarantien wurden unter sozialen Vorbehalt gestellt -Neben die Leitidee des freiheitlichen Rechtsstaats trat das Ideal des Sozialstaats -Grundrechte konnten nicht als unmittelbar geltendes Recht eingeklagt werden Träger der Republik: -Weimarer Republik war ein Parteienstaat →Parteien mobilisierten Wähler, vermittelten zwischen politischen Institutionen und Bürgern und wirkten an politischen Entscheidungsprozessen mit Mehrheitssozialdemokraten (MSPD) Für Weimarer Republik Programm/ Ziel -Für eine parlamentarische Republik und soziale Demokratie Wähler -Klassische Arbeiterpartei, Demokraten Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) → Gegen WR Programm/ Ziel -Verfolgte marxistisch- revolutionäre Politik -Ziel: eine radikale sozialistische Umgestaltung von Staat und Gesellschaft Wähler -klassische Arbeiterpartei, Linksextreminsten Kommunistische Partei (KPD) Programm/ Ziel -geprägt von Abhängigkeit von der Sowjetunion gegen WR -Ziel: Durchsetzung der kommunistisch- diktatorischen Herrschaftsordnung und Planwirtschaft in Deutschland Wähler -sah sich als Arbeiterpartei, Kommunisten Deutsche Demokratische Partei (DDP) →Für WR Programm/ Ziel -wollte liberales Korrektiv zur SPD sein und sozialistische Mehrheit verhindern -strebten nach föderalen Einheitsstaat Wähler -protestantisches Besitz- und Bildungsbürgertum, linksliberale Demokraten Deutsche Volkspartei (DVP) →Akzeptiert WR Programm/ Ziel -betont nationale Politik Wähler -Ehemalige Anhänger der alten Nationalliberalen Partei, Rechtsliberale Zentrum/ Bayerische Volkspartei (BVP) Programm/ Ziel -Repräsentieren katholische Bevölkerung -Einsatz für Schutz der Kirchen, ihrer Rechte und Schulaufsicht Wähler -katholische Bevölkerung Deutschnationale Volkspartei (DNVP) Programm/ Ziel -betont nationalistisch und militärisch gesinnt gegen WR -republikfeindliche Kraft -Politik des protestantischen u. agrarischen Konservativismus Wähler -rechtsstehende Kreise, Mitglieder antisemitistischer und völkischer Vereinigungen Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) Programm/ Ziel -Kampf gegen WR -Aufhebung des Versailler Vertrages -Zusammenschluss aller Deutschen zu einem ,,Groß- Deutschland" -Staatsbürgerschaft nur für Menschen ,deutschen Blutes" -Starke Zentralmacht -Abschaffung der Parlamentwirtschaft Wähler: -Rechtsextremisten, Nationalsozialisten gegen WR 2. Kriegstrauma und wirtschaftliche Krise -In ihren Anfangsjahren musste sich die Weimarer Republik mit vielen Krisen und Belastungen auseinandersetzen -1924-1929 hatte sie dennoch eine Phase der ,,prekären Stabilisierung" -Faktoren für Krisen und Belastungen waren: Der Versailler Vertrag, die Kontinuität der alten Eliten im Staat, die politische Gewalt und das Krisenjahr 1923 Kontinuität alter Eliten -Die Kontinuität der alten Eliten im neuen Staat war eine zusätzliche Belastung für die demokratische Ordnung der Weimarer Republik -Sie lehnte die Weimarer Republik überwiegend ab oder standen ihr skeptisch gegenüber -Sie propagierten nach wie vor ihre demokratiefeindlichen Vorstellungen und versuchten diese durchzusetzen -In vielen führenden Schichten der Gesellschaft überwog die Distanz zur neuen politischen Ordnung Adel: stemmte sich gegen demokratische Veränderungen weil er die Begrenzung ihrer Privilegien als ungerecht empfand Bildungsbürgertum: Verlor Teile ihres Vermögens durch Inflation und Kriegsanleihen, entweder Staatsloyalität oder gegen die politische Machtverschiebung Wirtschaftsbürgertum: Große und mittlere Unternehmer konnten zwar ihre wirtschaftliche Stellung halten und wurden während der Weimarer Republik kontinuierlich aufgewertet, blieben allerdings den alten Normen des Kaiserreichs verpflichtet und lehnten den Aufstieg der Sozialdemokratie ab Kleinbürgertum: schwer angeschlagener „alter" Mittelstand lehnten demokratische Veränderung ab, „neuer" Mittelstand zeigte sich für die politischen Veränderungen offener Groß- und Mittelbauern: hatten hohen gesellschaftlichen Rang, protestierten mit Gewalt gegen die demokratische Ordnung Belastungen durch den Versailler Vertrag: -Von Anfang an belastete der in Versailles geschlossener Friedensvertrag die Republik schwer -Die Siegermächte Großbritannien, Frankreich, Italien und die USA entschieden auf der Friedenskonferenz, wie die Nachkriegsordnung Europas festgelegt werden sollte -Dabei wurden die besiegten Staaten (Deutschland) wurden von den Friedensverhandlungen ausgeschlossen -Der US-amerikanische Präsident Woodrow Wilson sah sich als Vermittler zwischen Siegern und Besiegten, Hauptanliegen war Gründung des Völkerbundes als Garant für eine dauerhafte Friedensordnung -1920/ Januar: Versailler Vertrag mit 440 Artikeln trat in Kraft: -Durch territoriale Bestimmungen des Vertrages verlor Deutschland 13 Prozent seines Staatsgebietes und 6,6 Millionen Menschen durch Abtretung von Grenzgebieten -Hauptteil war Gebietsabtretungen an Polen: Abtretungen verursachten erhebliche Schwächung der deutschen Wirtschaftskraft (Montan- und Eisenindustrie/ Landwirtschaft) -Verzicht auf alle Kolonien in Übersee -Verpflichtung zur militärischen Abrüstung: Verbot der allgemeine Wehrpflicht und Besitz von schwerer Waffen, Zerstörung oder Auslieferung des gesamten Kriegsmaterials, Armee wurde auf ein Freiwilligenheer von 100.000 Mann reduziert, Verbot von moderner Waffengattung (Panzer, U-Boot, Luftwaffe) -Kriegsschuldartikel 231: Deutschland wurde als Urheber für alle Kriegsverluste und Schäden der Alliierten verantwortlich gemacht, Artikel 231 bildete Grundlage für die wirtschaftlichen Entschädigungen, Reparationszahlungen -Bestimmungen lösten in Deutschland Proteststürme aus, alle Hoffnungen richteten sich auf den amerikanischen Präsidenten Wilson, dessen 14- Punkte- Programm einen milden Frieden versprach -Die Umstände der Vertragsverhandlungen (ohne Beteiligung Deutschlands) und der Druck zur Unterzeichnung (Drohung einer Kriegsfortsetzung) führten zur Ablehnung des Vertrages als ,,Diktatfrieden" und ,,Schanddiktat" -Bei der Unterzeichnung des Waffenstillstands wie auch des Versailler Vertrages, übernahmen die Politiker der Weimarer Republik die Verantwortung für das Versagen der politischen und militärischen Führung während des Ersten Weltkrieges →Nationalisten beschimpften sie deshalb als ,,Erfüllungspolitiker", die sich kampflos den Siegermächten gebeugt hätten -Wesentliche Faktor für die innenpolitische Destabilisierung der Weimarer Republik war die Schädigung des Ansehens der Regierungsmitglieder durch die ,,Dolchstoßlegende" →Große Propagandalüge und wirkmächtiger Mythos, Nationalisten sind der Meinung: Erster Weltkrieg sei nicht militärisch verloren, deutsche Heer sei von ,,hinten erdolcht" worden, Friedensinitiativen, Streiks, politische Unruhen hätten deutsche Armee zur Kapitulation gezwungen -Nationalsozialisten griffen Enttäuschung der Bevölkerung auf und nutze sie für ihre Zwecke, versprachen eine ,,glanzvollen nationalen Wiederaufstieg" Politische Gewalt: -Freiheitliche Verfassung garantierte noch keine breite Zustimmung zur Demokratie in Deutschland; viele Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten standen der jungen Republik abweisend bis feindlich gegenüber -Republikfeindliche Haltung spiegelt sich in einen hohen Ausmaß an Gewalt im Inneren wider -Durch Kriegserfahrung und Gewalt im Weltkrieg geprägt, bekämpften radikale Gegner die demokratische Ordnung -Viele politische Attentate und Morde verunsicherten die Gesellschaft -Reichswehr stellte sich gegen Putschversuche der radikalen Linken, hielt bei Angriffen von rechts weitgehend zurück -Machterhalt der alten Eliten im Staat stellte von 1918 bis 1933 ein dauerhaftes Problem dar Das Krisenjahr 1923 Innerhalb des Jahres 1923 traten drei gefährliche Entwicklungen zusammen, die den jungen Staat in seiner Existenz bedrohten Krisenherd 1: Ruhrbesetzung und Ruhrkampf -Seit Ausrufung der Weimarer Republik große wirtschaftliche Probleme und soziale Nöte, verschärft durch Reparationszahlungen -Französische und belgische Truppen besetzen Ruhrgebiet als „produktives Pfand" als Deutschland durch Zahlungen an die Alliierten in Rückstand geriet -Reichsregierung rief Bevölkerung zum passiven Widerstand und zum Generalstreik (,,Ruhrkampf“) auf →Massenhafte Arbeitsverweigerung, Lahmlegung der Industrie, Verkehr, Verwaltung -Millionenbevölkerung des Ruhrgebiets musste durch den Staat weithin ihre Löhne bezahlt bekommen, um sich zu versorgen →Enorme Belastung für den Staatshaushalt, gleichzeitig fielen Einnahmen aus seinen wirtschaftlich bedeutsamsten Zentrum weg Krisenherd 2: Hyperinflation: -Durch Kriegskrediten und Kriegsanleihen kam es in Deutschland zunächst zu einer langsamen, dann immer rascheren Geldentwertung, diese wurde durch die staatliche Finanzierung des passiven Widerstands im Ruhrgebiet verstärkt -Große Teile der Bevölkerung und vor allem der Mittelstand verlor durch die Hyperinflation ihr gesamtes Sparvermögen -Schulden schrumpften auf kleine Beträge -Währungsversagen brachte Wirtschaft, Staat und Gesellschaft fast zum Zusammenbruch Krisenherd 3: Putschversuche: -1920: Versuch der rechtsgesinnten Freikorpseinheiten im Kapp-Lüttwitz-Putsch Republik zu beseitigen, scheiterte am Widerstand der Ministerialbürokratie und Arbeiterschaft -Infolge des Putsches: Bildung einer rechtsgerichteten Landesregierung in Bayern -1923/ 8. November: Kriegsfreiwillige Adolf Hitler und der Weltkriegsgeneral Erich Ludendorff riefen ,,nationale Revolution" in München aus -Sie erklärten bayerische und Reichsregierung für abgesetzt und riefen eine Gegenregierung mit Adolf Hitler als neuen Reichskanzler aus -Wurden durch Einheit der Landespolizei aufgehalten, Putsch brach zusammen und Adolf Hitler wurde zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt -Linke Seite versuchte in Deutschland revolutionären Umsturz nach russischem Vorbild einzuleiten -Abwehr rechter Putschversuche durch Aufstellung bewaffneter Einheiten, ,,Proletarische Hundertschaften", eigentlicher Zweck: Vorbereitung proletarischen Revolution nach sowjetischen Vorbild Bewältigung: Relative Stabilisierung: -1924-1929 relative Stabilisierung -Reichswehr beendete Aufstandspläne von links und rechts -Radikale Parteien auf politisch Linken und Rechten verloren an Gewicht -Preußen bis 1932: Weimarer Koalition aus Sozialdemokraten, Liberalen und Zentrum -1925: Tod Reichspräsident Friedrich Ebert, Wahl von Paul von Hindenburg (Monarchist) Rückschlag, stärkt nationale und konservative Kräfte in Deutschland Bewältigung der wirtschaftlichen Probleme: -Regierung stabilisierte Wirtschaft, Ruhrkampf wurde abgebrochen und eine Währungsreform durchgeführt: -1923/ 16. November: Einführung der Rentenmark, wichtiger Schritt zur Beendigung der Inflation -Phase der wirtschaftlichen Erholung -1920er Jahre: Wirtschaftlicher Wachstum beschleunigte sich, seit 1924 stieg die Industrieproduktion an (erreicht in den Jahren von 1927-1929 Vorkriegsniveau) -Deutschland wandelte vom Agrar- zum Industriestaat, An der Spitze der industriellen Produktion stand moderne Industrien der „zweiten" Industriellen Revolution, erreichten führende Stellung auf dem Weltmarkt, Deutschland verlor allerdings insgesamt im internationalen Wettbewerb an Bedeutung -Staat griff in der Weimarer Republik stärker in den Wirtschaftsprozess ein als im Kaiserreich -Schwerpunkt staatlicher Intervention war die Sozialpolitik: wichtigste sozialpolitische Neuerungen waren die Umwandlung der Armenpflege in eine moderne Sozialfürsorge, Ausbau der Unfallversicherung, Schaffung einer einheitlichen Rentenversicherung, Leistungsverbesserung der Krankenversicherung und die Einführung der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung 1927 Zwischen Aufbruch und Unsicherheit: Die ,,Goldenen Zwanziger" ,,Goldene Zwanziger" und kulturelle Modernisierung -Jahre der wirtschaftlichen Stabilisierung nach 1924 -Darstellung der deutschen Kultu und Kunstgeschichte charakterisieren diese Jahre mit dem Begriff ,,Goldene Zwanziger" -Diese Epochenbezeichnung verdeutlicht, dass es eine der Moderne zugewandte „Weimarer Kultur" gab, die sich durch Schaffenskraft und Experimentierlust auszeichnete -Der Begriff bezieht sich ebenfalls auf das Phänomen des Wirtschaftsaufschwungs und der kulturellen Modernisierung -Künstler bekamen zunehmend an Aufmerksamkeit -USA ,,Roaring Twenties"/ Frankreich ,,Années Folles" Massenkultur -Schriftsteller Umberto Eco hat zwei Möglichkeiten der Massenkultur unterschieden: ,,Apokalyptiker" beklagen den Untergang der Werte und zeigen öffentlich, dass sie sich nicht anpassen wollen → „Integrierten" begrüßen die Verbreitung der modernen Medien -Erst in der demokratischen Gesellschaft der Weimarer Republik verstärkte sich der Trend zur Massenkultur, die für immer breitere Bevölkerungsschichten die Möglichkeit des Konsums und der Teilhabe an Wohlstand und Kultur schuf -Viele Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten konnten nun an Freizeitvergnügungen teilnehmen -Dies lag an den technischen Innovationen und sozialpolitischen Fortschritten, sie verkürzten die tägliche und wöchentliche Arbeitszeit -Die Menschen hatten mehr Freizeit für: Sportereignisse, Vereinssport, Tanzsäle, Jahrmärkte, Ausflüge -Der Großteil Provinz- und Landbewohner waren allerdings vom Rundfunkempfang ausgeschlossen -Die Landbevölkerung verfügte weiterhin über wenig Freizeit und war von vielen Freizeitangeboten abgeschnitten, somit vergrößerte die Entfaltung der modernen Freizeitkultur das Gefälle zwischen Land und Stadt Medien -Wichtiges Element der Massenkultur sind die Medien -Mit ihren modernen Nachrichten-, Druck-, Produktions- und Darstellungstechniken erlebten die Medien in der Weimarer Republik einen großen Aufschwung und erleichterten die Massenkommunikation -1926 entstand die „Deutsche Welle", die ein überregionales Volksbildungsinstitut sein sollte -In den 1920er-Jahren gelang es nicht, allen Bevölkerungsschichten über den Rundfunk Kultur, Bildung, Unterhaltung und Information zu übermitteln -Die Anschaffung eines Radios war hauptsächlich für den mittleren Bevölkerungsstand möglich -Bei der Verbreitung von Nachrichten blieb die Presse das wichtigste Massenkommunikationsmittel, Zeitungen und Wochenblätter erreichten täglich Millionen Leser -Zwei Haupttypen von Zeitungen: die Parteipresse und die politisch unabhängige Zeitung Technisierung -Technische Fortschritt ermöglichte vielen Menschen neue Möglichkeiten: Autos, moderne Haushaltsgeräte, Gas-, Wasser- und Stromanschlüsse in neuen Häusern -Auch Konservative zeigte sich für Modernisierung des Lebens durch technische Neuerungen aufgeschlossen -Leitfiguren der moderneren Welt waren dynamische, effiziente Männer wie Sportler, Ingenieure oder Flieger und sportliche, schlanke und selbstbewusste Frauen -Nicht jeder Mensch in der Weimarer Zeit profitierten vom wissenschaftlich- technischen Fortschritt: viele Angebote wie Autos oder moderne Haushaltsgeräte blieben für zahlreiche Menschen aus Gustav Stresemann als Repräsentant der Zeit -Außenpolitiker der Weimarer Republik 1923-1929 -Verfolgte eine nationale Politik geprägt vom Wunsch des Wiederaufstiegs Deutschlands zur gleichberechtigten politischen Großmacht in Europa -Hauptziel: Revision des Versailler Vertrages -Stresemann unterschied sich durch seine Methoden von anderen Politikern seiner Zeit: Durch eine Politik der Versöhnung und Verständigung schien es ihm möglich, die Vertragsbestimmungen langfristig und schrittweise rückgängig zu machen und die Großmachtstellung Deutschlands zurückzuerlangen -Dafür war er bereit das französische Sicherheitsbedürfnis anzuerkennen und zu befriedigen -Gemeinsam mit dem französischen Außenminister arbeitete er an einer Entspannung des deutsch-französischen Verhältnisses Überwindung der außenpolitischen Isolation Vertrag von Rapallo (1922) Vertrag zwischen DL und Sowjetunion Diplomatische und wirtschaftliche Beziehung wurde wieder aufgenommen Verzicht auf Reparationsforderungen auf beiden Seiten Verträge von Locarno (1925) Vertrag zwischen FR, GR, DL Aufrechterhaltung der Westgrenzen Entmilitarisierung des Rheinlands →Französisches Sicherheitsbedürfnis wurde befriedigt ● Berliner Vertrag (1926) Vertrag zwischen DL und Sowjetunion Fortsetzung des Vertrages von Rapallo -Durch Vertrag von Locarno wurde Deutschland am 10. September 1926 in den Völkerbund aufgenommen -Moralische und politische Isolierung Deutschlands war somit überwunden Politische Radikalisierung und Scheitern der Demokratie 1929-1933 Die Weltwirtschaftskrise und ihre Folgen für Europa -Entstehung einer Weltwirtschaftskrise im Oktober 1929 durch den New Yorker Börsencrash an der Wall Street -Deutschland war neben den USA mit am stärksten von Deflation und Niedergang betroffen Ursache für deutsche Krisenanfälligkeit waren mit Entwicklungen der 1920er- Jahren verbunden: →Industrie war exportorientiert und eng mit der Weltwirtschaft verbunden →fortschreitende technische Entwicklung verschärfte Konkurrenzsituation auf den Weltmärkten →Etwa ein Drittel der Beschäftigten arbeiten noch in der Landwirtschaft -Versailler Vertrag hatte ein ,,Schuldenkarussell" erschaffen, in dem die europäischen Alliierten (Großbritannien, Frankreich) ihre Kriegsschulden bei den USA mit den Reparationszahlungen aus Deutschland tilgten, Deutschland erhielt wiederum umfangreiche Kredite und Investitionen aus den USA -Weltwirtschaftskrise hatte Anfang in den USA: Wachstum der 1920er-Jahre (Roaring Twenties) hatte zur Bildung einer Spekulationsblase an den Aktienmärkten geführt -Wertpapiere wurden zu überhöhten Preisen gehandelt und häufig mit Krediten finanziert -Im Oktober 1929 kam es zu Vorahnungen über Kursverluste, die Kurse fielen, Aktien wurden im Handel wertlos, Banken und Privatanleger waren zahlungsunfähig Finanzkrise entwickelte sich zu einer Wirtschaftskrise: →Ein Drittel der amerikanischen Banken brach zusammen, Kredite und Investitionen fielen aus, Auslandsinvestitionen aus Deutschland wurden zurückgezogen →Fehlendes Kapital führte zur deutlichen Abschwächung des Handels und der Produktion →Millionen Menschen verloren ihren Arbeitsplatz und damit ihre wirtschaftliche Grundlage oder mussten gravierende Lohnkürzungen hinnehmen →Sinkende Wirtschaftsleistung und steigende Sozialausgaben belasteten die Staatshaushalte Von der Wirtschaftskrise zur Staatskrise in Deutschland -Folgen der Wirtschaftskrise übten stetig wachsenden Druck auf die seit 1928 regierende ,,Große Koalition" (SPD, DDP, Zentrum, DVP, BVP) -1929 gewann die NSDAP größere öffentliche Aufmerksamkeit, indem sie im Rahmen des Volksbegehrens gegen den Young-Plan mit der DNVP kooperierte -Das Anliegen scheiterte, aber antidemokratische, rechtsnationale und antisemitische Propaganda bekam zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit -Es kam zu immer gewaltsameren politischen Auseinandersetzungen -Die Fraktion des Reichstages war zu parlamentarischer Mehrheitsbildung nicht mehr in der Lage, weil sie keine Kompromisse mehr eingingen und sich gegenseitig hemmte -Vor allem in dieser Zeit, begünstigt durch diese Konstellation und seiner eigenen Überzeugung von Staat und Gesellschaft, entwickelte Reichspräsident Hindenburg maßgeblichen Einfluss auf das politische System -Die ,,Große Koalition" zerbrach und damit die letzte Regierung der Republik, die demokratisch legitimiert war -Heinrich Brüning (Zentrumspartei) wurde am 29. März 1930 zum Reichskanzler ernannt und führte eine Regierung ohne festgelegte parlamentarische Mehrheit und Ausschluss der SPD -Die Durchsetzung der Gesetzesvorschläge sollte mit der präsidialen Vollmacht erfolgen -Hindenburg sicherte zu, Artikel 48 der Reichsverfassung in Anwendung zu bringen, wenn keine Mehrheit im Reichstag zu beschaffen war -Artikel 48 trat im Juli 1930 in Kraft, als Brünings Gesetzesvorschlag zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise im Reichstag abgelehnt wurde -Mit der Auflösung des Reichstags und der Durchsetzung des Maßnahmenpakets durch eine illegitime präsidiale Notverordnung war das erste „Präsidialkabinett" installiert und eine neue Verfassungswirklichkeit geschaffen Maßnahmen der Regierung Brüning zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise: -Kürzung der Staatsausgaben -Erhöhung der direkten und indirekten Steuer -Abbau von Sozialleistungen -Kürzung der Gehälter im öffentlichen Dienstag -Austeritätspolitik (strenge Sparsamkeitspolitik) Der Aufstieg der Nationalsozialisten -Auf die Auflösung des Reichstags im Juli 1930 durch Reichspräsident Hindenburg folgte die Neuwahl im September 1930: Wahlerfolg erzielten vor allem die KPD und NSDAP (+15,5%) 1930 ermöglichten zwei Faktoren den Wandel der NSDAP von der Randerscheinung zur Sammelbewegung: →Zweite Jahreshälfte 1930 wurde als existenzielle wirtschaftliche und politische Krise wahrgenommen: Gesellschaft traute den etablierten Parteien keine wirksamen Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise mehr zu, NSDAP und Adolf Hitler konnten sich somit zunehmend als Hoffnungsträger profilieren →Seit 1925 (nach dem missglückten Putschversuch und Hitlers Gefängnisaufenthalt) verfügte die NSDAP über eine neue Parteistruktur: Diese war auf Massenmobilisierung ausgerichtet, →Legalitätsprinzip: NSDAP sollen auf legale Weise, durch Wahlen an die Macht kommen -NSDAP wurde ab 1930 zum wichtigsten Auffangbecken für alle, die in der krisenhaften Gegenwart enttäuscht, verbittert und wütend waren -Bis 1932 betrieb die NSDAP eine radikale Oppositionspolitik: sie stimmte gegen sämtliche Notverordnungen der Regierung Brüning, verweigerte jede Kooperation im Parlament, vergrößerte ihre paramilitärischen Verbände SS und SA und betrieb den Sturz der Regierung -Der NSDAP gelang es zunächst nicht, die Regierungsverantwortung aus eigener Kraft an sich zu reißen und damit die Umgestaltung der Republik einzuleiten Die Zerstörung der Demokratie 1932 -Brünings Regierung konnte ab 1930 ihre Notverordnung durchsetzen, obwohl die parlamentarischen Opposition im Reichstag über eine Mehrheit verfügte -Dies gelang nur, weil die SPD das Regierungshandeln aus Furcht vor Stimmenverlusten bei der nächsten Wahl tolerierte -Auf dieser Grundlage mit dem Vertrauen des Reichspräsidenten regierte Brüning bis Anfang 1932 -Hindenburg verfolgte das Ziel: Die Zersplitterung Deutschlands durch eine nationalkonservative Mehrheitsregierung zu überwinden -Bei seiner Wiederwahl zum Reichspräsidenten im April 1932 war Adolf Hitler sein größter Widersacher, Hindenburg legte Brüning zur Last, dass sich die rechtsnationalen Kräfte hinter Hitler und nicht hinter ihm versammelt hatten -Als Brüning Garantien für weitere Notverordnungen vom Reichspräsidenten einforderte, verweigerte sich Hindenburg und entließ ihn kurz nach der Wahl → Neuer Reichskanzler wurde Franz von Papen (Zentrum) -Der Reichstag wurde aufgelöst mit dem Ziel, die NSDAP nach der Neuwahl einzubinden, ihre Stärke für die Zwecke der Reichsregierung zu nutzen und sie damit zu zähmen" (Auch Hindenburg schloss sich dem Vorhaben an) -Die Reichstagswahl im Juli 1932 endete mit einem Triumph für die NSDAP (dennoch mit 37,3% keine Mehrheit) eine Diktatur war auf dieser Grundlage nicht zu verwirklichen und auch Hindenburg stellte sich gegen ihren alleinigen Machtanspruch -Gleichzeitig erkannte Hindenburg einen ,,Wert" in der Hitlerbewegung als dynamische Kraft für die Realisierung einer Volksgemeinschaft → so zeigte sich in dieser Konstellation das widersprüchliche Verhältnis von Hindenburg zur NSDAP -Hitler und seine Partei wiedersetzten sich der Einbindung in die bestehende Regierung Papen und beharrte auf ihren diktatorischen Vorstellungen -Der Regierung wurde mit den Stimmen von NSDAP und Zentrum das Misstrauen ausgesprochen, woraufhin Paul von Hindenburg den Reichstag am 12. September wieder auflöste -Am 6. November 1932 folgte eine erneute Reichstagswahl, dessen NSDAP- Ergebnis (33,1%) für große Enttäuschung in der Partei sorgte -Hindenburg bot Hitler nach der Wahl die Bildung einer parlamentarischen Mehrheitsregierung an, Hitler forderte jedoch die Führung eines Präsidialkabinetts -Hindenburg verweigerte diese und ernannte Kurt von Schleicher zum Reichskanzler, der erneut versuchte die NSDAP in eine politische Querfront einzubinden -Im Januar 1933 stand nach wochenlanger Verhandlungen, die Hindenburg förderte eine Verständigung zwischen NSDAP und DNVP, die unter Adolf Hitler als Reichskanzler den Kern der Regierung bildeten -Hindenburg sah in diesem Kabinett sein politischen Grundanliegen verwirklicht: Die Zusammenarbeit der Rechten mit dem Ziel, das deutsche Volk als Nation zusammenzuführen -Am 30. Januar 1933 folgte die Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler Kernmodul: Die Frage nach der deutschen Identität A: Nation- Begriff und Mythos Nation: -Bezeichnung einer größeren Gruppe oder eines Kollektives, denen gemeinsame Merkmale wie Sprache, Tradition, Sitte, Bräuche oder Abstammung zugeschrieben werden Wie kommt es zur Nationsbildung? -Gemeinschaft/ Gemeinsamkeit -Abgrenzung -Wille zur Bildung -Kleine Gruppen als Startpunkt -Revolution -Eroberung (kriegerische Auseinandersetzungen) -Unabhängiger Nationalstaat als Ziel Funktionen nationaler Mythen (Herfried Münkler) -Reduktion historischer Komplexität Geschichte wird vereinfacht -Verknüpfung der Vergangenheit mit der Zukunft -Gefühl von Zusammengehörigkeit und Hoffnung wird gestärkt B: Deutung des deutschen Selbstverständnis im 19. u. 20. Jahrhundert -Mit dem Scheitern der Revolution von 1848/49 und der Reichsgründung 1870/71 erhielt das bürgerliche Geschichtsbewusstsein eine antirevolutionäre Stoßrichtung →Abgrenzung von Liberalen und demokratischen Ideen der Amerikanischen Revolution -Hinzu kam Entstehung des modernen Nationalismus, entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu mächtigen und einflussreichen Ideologie in Europa -geprägt durch Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit →Akzeptanz der repräsentativen Demokratie als Staatsform aufgrund der jüngeren Geschichte (absolute Kriegsniederlage/ NS-Zeit) -Deutsches Selbstverständnis erhebliche Wandlung in den letzten 200 Jahren: Mitte 19. Jhd.- Gründung des Dt. Kaiserreich 1871 -Liberaler Nationalismus -fehlen eines Nationalstaates -Einfluss der französisches Revolution→ Freiheit/ Gleichheit für alle Bürger 19./20. Jhd. (Wilhelm ||. 1890- Ende 1. WK) -nationale Vorstellung wurde aggressiver, eng mit Imperialismus verbunden und Entwicklung zum radikalen Reichsnationalismus/ preußischer Militarismus Weimarer Zeit 1918-1933 -geprägt aus mehreren Strömungen: -Liberalismus/ demokratisch -Gründung erste Demokratie -Anti-republikanisch/ anti-demokratisch -Drang nach Modernität -geprägt durch viele Krisen/ wenig Vertrauen in Regierung NS-Zeit 1933-1945 -hypernationalistische Vorstellungen -radikaler Antisemitismus -Anti-demokratisch -Volksgemeinschaft und gemeinsames Feindbild DDR: -Antifaschismus und Anti-Imperialismus -Sozialismus (Abgrenzung vom Westen) -kommunistische Ideologie BRD: -Anti-Nationalismus -Kapitalismus (Wirtschaftswachstum) -demokratische Ideologie -Orientierung am Westen C: Deutscher Sonderweg Sonderwegsthese: -These besagt, dass Deutschland einen eigenständigen Weg in die Moderne beschritten habe, der sich grundlegend von dem der westeuropäischen Staaten unterschied Positiver Sonderweg: -Nationalismus führte zu einem positive Sonderweg -deutsche Reich von 1871-1945 wurde im Vergleich zu den westlichen Demokratien als weit überlegen dargestellt: Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Effizienz der Bürokratie, besondere deutsche Kultur -Mittpunkt war der Staat (nicht die Gesellschaft) und das Volk (nicht das Individuum) →somit könne alle Kräfte im Krieg gebündelt und auf ein gemeinsames Ziel gerichtet werden Negativer Sonderweg: -betont Defizite und Rückständigkeit Deutschlands im Vergleich zum erfolgreichen westliche Modernisierungsweg -späte Nationalstaatgründung Deutschlands, blockierte Parlamentarisierung des kaiserlichen Deutschlands als wesentliche Ursache für das Scheitern der ersten deutschen Demokratie -antiliberale, antipluralistischen bzw. obrigkeits- und machtstaatlichen Orientierungen der politischen Kultur→→ führte zur Schwächung der liberal-demokratischen Kräfte in Deutschland und begünstige den Aufstieg der Nationalsozialisten Helmuth Plessner: -Deutschland als verspätete Nation -Aufspaltung in Einzelstaaten -In Preußen kein bürgerliches Freiheitsideal -Rückständigkeit in Bezug auf Menschenrechte und Freiheit Karl Dietrich Bracher: -Deutschland besitzt ein deutsches Sonderbewusstsein -gescheiterte Revolution -Ablehnung der Weimarer Republik -Nationale Einheit wichtiger als demokratische Freiheit -Antiwestliches Denken -Durchsetzung des Nationalismus/ Autoritarismus/ Militarismus Kritik am Sonderweg: -Geschichte Deutschlands ist viel farbiger und vielfältiger als dargestellt -Ebenfalls keine lineare Entwicklung zur parlamentarischen Demokratie in anderen westeuropäischen Länder (Entstehung Diktaturen in Spanien im 20. Jhd.) -Deutsche Vergangenheit dürfte seit Reichsgründung 1870/71 nicht als Vorgeschichte des Nationalsozialismus aufgefasst werden -These „Sonderweg" unterstellt die Vorstellung von einem ,,Normalweg" (wer bestimmt die ,,Norm"?) -Scheitern der ersten Demokratie führte nicht zwangsläufig in den Nationalsozialismus Transnationale Geschichtsschreibung: -Erweiterung der historischen Perspektive -Betrachtung der Geschichte über die Grenzen einzelner Staaten/ Nationen hinaus -Nicht nur ein Land oder Kontinent z.B. Europa sondern globale Betrachtung der ganzen Welt -ermöglicht präzise vergleichende Analyse unterschiedlicher politischer, gesellschaftlicher und kultureller Verhältnisse