Das Tributsystem und Chinas Weltbild
Das Tributsystem war ein zentrales Element in Chinas Beziehungen zu anderen Völkern und Staaten während der Qing-Dynastie. Dieses System sah vor, dass umliegende Völker dem chinesischen Kaiser regelmäßig Tribut zollten, um ihre Unterwerfung zum Ausdruck zu bringen.
Definition: Das Tributsystem war ein diplomatisches und wirtschaftliches Arrangement, das Chinas Vorherrschaft in der Region symbolisierte und zugleich den Handel förderte.
Länder wie Korea, Vietnam und Burma gehörten zu diesem System. Der Austausch von Geschenken zwischen dem Kaiser und den Tributbringern diente nicht nur der Anerkennung der Zugehörigkeit, sondern förderte auch den Handel in Ostasien.
Highlight: Japan nahm in diesem System eine Sonderstellung ein, da es sich selbst nicht als Teil der sinozentrischen Welt betrachtete.
Das chinesische Weltbild, bekannt als "Reich der Mitte" (Zhong Guo), spiegelte das Selbstverständnis Chinas als Zentrum der Zivilisation wider. Die Chinesen sahen sich als höchste Kultur- und Gesellschaftsform, umgeben von Meeren und "Barbaren".
Quote: "Das Zentrum des Reiches bildete der Kaiser, der mit dem 'Mandat des Himmels' ausgestattet war."
Dieses Weltbild ermöglichte es, alle Völker der Region unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu integrieren, solange sie Loyalität gegenüber dem Kaiser zeigten. Die chinesische Zivilisation wurde als so überzeugend angesehen, dass militärische Expansion oft als unnötig erachtet wurde.
Vocabulary: Der Konfuzianismus spielte als zentrales Ordnungselement der multiethnischen Gesellschaft eine wichtige Rolle in der Staatsideologie der Qing-Dynastie.