Die Einigungskriege im Detail
Der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 entstand aus dem Konflikt um die Zugehörigkeit von Schleswig und Holstein. Diese Herzogtümer waren formal nur in Personalunion mit Dänemark verbunden, faktisch aber eng mit dem dänischen Königreich verknüpft. Die neue dänische Verfassung von 1863 sollte Schleswig enger an Dänemark binden, was gegen internationale Abkommen verstieß.
Definition: Personalunion - Verbindung zweier sonst unabhängiger Staaten durch ein gemeinsames Staatsoberhaupt
Preußen und Österreich intervenierten militärisch und besiegten Dänemark. Im Wiener Frieden wurden Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich übergeben. Dies führte zu Spannungen zwischen den beiden Großmächten.
Der Deutsche Krieg von 1866 war ein Machtkampf zwischen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft in Deutschland. Beide Seiten schlossen rechtswidrige Geheimbündnisse. Preußen provozierte den Konflikt durch einen Reformvorschlag für den Deutschen Bund und die Besetzung Holsteins.
Example: Preußen verbündete sich mit Italien, während Österreich ein Geheimabkommen mit Frankreich schloss.
In der entscheidenden Schlacht bei Königgrätz siegte Preußen. Der Prager Frieden beendete den Krieg und führte zur Auflösung des Deutschen Bundes. Preußen gründete den Norddeutschen Bund und setzte die kleindeutsche Lösung durch.
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 wurde durch einen Konflikt um die spanische Thronfolge ausgelöst. Bismarck nutzte die Situation geschickt aus, indem er die "Emser Depesche" manipulierte und so Frankreich zur Kriegserklärung provozierte.
Highlight: Die Einigungskriege waren entscheidend für die Gründung des Deutschen Kaiserreichs und die Durchsetzung der preußischen Vormachtstellung in Deutschland.
Diese Kriege zeigen Bismarcks Strategie der "Blut und Eisen"-Politik, die militärische Macht und Diplomatie kombinierte, um die deutsche Einigung unter preußischer Führung zu erreichen.