Die Siegermächte und ihre Nachkriegspläne
Die Nachkriegszeit Deutschland war maßgeblich von den Plänen der Siegermächte geprägt. Die USA und die UdSSR, als Hauptakteure, verfolgten dabei unterschiedliche Ziele für die Zukunft Europas und Deutschlands.
Die USA, ökonomisch gestärkt aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen, strebten eine Weltordnung basierend auf der Atlantik-Charta von 1941 an. Diese beinhaltete Prinzipien wie das Selbstbestimmungsrecht der Völker, wirtschaftliche Gleichberechtigung und den Verzicht auf territoriale Expansion. Das "Open-door"-Prinzip sollte allen Staaten ungehinderten Zugang zur Weltwirtschaft ermöglichen.
Highlight: Die USA verfolgten das "One-world"-Prinzip, das keine machtpolitischen Interessensphären vorsah.
Im Gegensatz dazu stand die UdSSR vor der Herausforderung eines völlig verwüsteten Territoriums mit zerstörter Infrastruktur und hohen Opferzahlen. Ihr Nachkriegsplan basierte auf einem machtpolitischen Sicherheitsbedürfnis und ideologischem Führungsanspruch.
Vocabulary: "Sicherheitsgürtel" - Ein von der UdSSR angestrebter Bereich von Satellitenstaaten zum Schutz vor westlichen Einflüssen.
Die Ziele der UdSSR umfassten die "Vernichtung des Faschismus" wasauchdieBeka¨mpfungdesKapitalismuseinschloss und die Umstrukturierung besetzter Länder nach dem kommunistischen System.
Definition: Das Potsdamer Abkommen war das Ergebnis der Potsdamer Konferenz 17.7.−2.8.1945, bei der die Siegermächte die Neuordnung der Welt in Angriff nahmen.
Wichtige Beschlüsse des Potsdamer Abkommens waren:
- Die Westverschiebung Polens und Festsetzung der Oder-Neiße-Grenze
- Die Umsiedlung der deutschen Bevölkerung aus den ehemaligen Ostgebieten
- Die Denazifizierung, Demilitarisierung und Demokratisierung Deutschlands
- Die Einteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen
Example: Die Deutschland nach 1945 Karte zeigte die Aufteilung in amerikanische, britische, französische und sowjetische Besatzungszonen.