Die Deutsche Einigungskriege waren eine Serie von militärischen Konflikten, die zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 führten.
Der erste bedeutende Konflikt war der Einigungskrieg 1864 zwischen Preußen-Österreich und Dänemark um die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Der 2. Einigungskrieg 1866, auch Deutscher Krieg genannt, führte zum Kampf zwischen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft im Deutschen Bund. Der entscheidende 3. Einigungskrieg 1870, bekannt als Deutsch-Französischer Krieg, endete mit dem Sieg Preußens über Frankreich und der Gründung des Deutschen Reiches.
Otto von Bismarck spielte als preußischer Ministerpräsident eine zentrale Rolle bei der deutschen Einigung. Durch geschickte Diplomatie und militärische Stärke gelang es ihm, die deutschen Staaten unter preußischer Führung zu vereinen. Ein wichtiges Ergebnis des Deutsch-Französischen Krieges war die Annexion von Elsass-Lothringen, das bis 1918 zum Deutschen Reich gehörte. Die Region war wirtschaftlich bedeutend und wurde zum Symbol deutsch-französischer Spannungen. Das Deutsche Kaiserreich wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles ausgerufen, mit Wilhelm I. als erstem deutschen Kaiser. Vor 1871 bestand Deutschland aus einem losen Verbund souveräner Staaten im Deutschen Bund. Die neue Nation entwickelte sich schnell zu einer führenden europäischen Macht mit starker Industrialisierung und kolonialen Ambitionen. Diese Entwicklung prägte die Kriege im 19. Jahrhundert in Deutschland maßgeblich und legte den Grundstein für die weitere europäische Geschichte bis zum Ersten Weltkrieg.