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Geschichte Abitur 2023

24.4.2023

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Geschichte
Inhaltsfeld 6: Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20.
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Geschichte Inhaltsfeld 6: Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert -> Befreiungskriege, Nationalismus und Liberalismus (S.15-20) -> Vormärz und 1848 (S.24-27; 45-53) -> Reichsgründung 1871 (S.68-75) -> Kaiserreich (S.75-78) Die "deutsche Frage" im 19. Jahrhundert Verständnis Nation in Deutschland und einem weiteren europäischen Land (im gegenwärtigen und historischen Kontext) > Bewertung der Forderung nationaler Einheit in der 1. Hälfte des 19. Jh. Definition: Zwischen 1806 und 1990 ungelöster Problemkomplex der deutschen Einheit Gilt seit der Wiedervereinigung 1990 als geklärt Beginn der "Deutschen Frage" -> Folgen von Französischer Revolution + Napoleon > Deutschlands feudal ständische Herrschaft zerstört -> 1806: Ende des HRR > Geburtsstunde der modernen deutschen Nation -> 1813-1815: Befreiungskriege sorgen für ein übergreifendes deutsches Nationalbewusstsein > vorher identifizierten sich die Leute nicht so stark mit ihrem Land Revolution 1848 und Reichsgründung -> große Nationalbewegung -> Diskussion über kleindeutsche oder großdeutsche Lösung -> Revolution scheitert unter anderem an Gegensätzen und fehlender Einheit -> Zunächst Deutscher Bund wiederhergestellt -> 1860er: Preußen stellt sich mit Bismarck an die Spitze der Nationalbewegung 1862: Heeres- und Verfassungskonflikt in Preußen 1866: Gründung des Norddeutschen Bundes -> 1871: Reichsgründung 1. Akt: Ein Mitglied des Hauses Hohenzollern erhebt Anspruch auf den spanischen Thron, zieht aber nach massiven französischen Drohungen seine Kandidatur zurück 2. Akt: Frankreich fordert den König von Preußen auf, sich für die Kandidatur seines Verwandten zu entschuldigen 3. Akt: Der preußische König beauftragt Bismarck mit der Veröffentlichung...

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des Vorganges; dieser verschärft in der "Emser Depesche" durch Auslassungen des Wortlauts 4. Akt: Kriegserklärung Frankreichs (Juli 1870) => Bündnis der süddeutschen Staaten mit Preußen Ergebnis: Niederlage Frankreichs; nationale Einigung Deutschlands 18.01.1871 Proklamation des deutschen Kaiserreichs in Versailles Gekrönt wurde Kaiser Wilhelm I. Reichskanzler: Otto von Bismarck = Es gibt endlich eine deutsche Staatseinheit jedoch geführt von oben Legislative wird eingeschränkt und Parlament ist fast unnütz Deutsches Kaiserreich wird unter der Führung Preußens gegründet Exekutive Oberbefehl Heer Deutscher Kaiser Völkerrechtliche Vertretung ernennt Reichskanzler Reichs- regierung weisungs- gebundende Staats- sekretäre Legislative ist zugleich ist zugleich kontrolliert beruft ein, löst auf Reichstag 397 Abgeordnete Etatbewilligung Gesetzesinitiative, Gesetzesbeschlüsse Vorsitzender Bundesrat 58 Vertreter der Regierungen, 17 davon aus Preußen (Veto mit 14 Stimmen) Verwaltungsvorschriften für das Reich, Zustimmung zu Gesetzes- beschlüssen d. Reichstages, Kontrolle d. Exekutive Wahl alle 3 Jahre, allgemeines, gleiches u. geheimes Wahlrecht (Mehrheitswahlrecht) (ab 1888 alle 5 Jahre) Männliche Staatsbürger über 25 Jahre König von Preußen Preußischer Ministerpräsident 25 Bundesstaaten 25 Landes- regierungen entsenden wel- sungsgebundene Vertreter (ab 1911 u. Elsass-Lothringen) Deutschland und Europa in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 1815 Wiener Kongress: territoriale NEuordnung und verfassungspolitische Restauration Europas; Gründung des Deutschen Bundes (39 Einzelstaaten); Heilige Allianz der europäischen Großmächte gegen das Entstehen von Revolutionen; Bekräftigung des Legitimitätsprinzips 1817 "Allgemeine Deutsche Burschenschaft" beschwören die Einheit Deutschlands (Nationalismus) und die Einführung freiheitlicher Verfassungen (Liberalismus) 1819 Deutsche Bund setzt Karlsbader Beschlüsse in Kraft -> die Presse wird zensiert -> Studenten und Professoren werden überwacht -> eingeschränkte Versammlungsfreiheit + eingeschränkte Gründung politischer Vereine 1830 Julirevolution in Frankreich -> Revolutionen in Mittel- und Norddeutschland = Einschränkung der Macht von Fürsten durch Verfassungen 1848 Februarrevolution in Frankreich löst Märzrevolution in Deutschland aus -> Gründung eines "Vorparlaments" in Heidelberg -> Bildung einer Nationalversammlung; Ziel: eine Verfassung für ganz Deutschland zu erarbeiten 1849: deutsche Nationalversammlung beschließt eine Verfassung für ganz Deutschland (konstitutionelle Monarchie unter preußischer Führung); nach der Ablehnung der Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm IV. von Preußen wird die Revolution niedergeschlagen und scheitert (Verfassung: Konstitutionelle Monarchie mit ausgewogenem Verhältnis zwischen Kaiser und Parlament Kleindeutsche Lösung (d.h. ohne Österreich, mit Preußen an der Spitze) Gewaltenteilung: Trennung von Exekutive (Kaiser/Regierung) und Legislative (Reichstag) Grundrechte; Abschaffung von Privilegien, aber Garantie des Privateigentums Erbkaisertum; Kaiser hatte Oberbefehl über das Heer, völkerrechtliche Vertretung nach außen, aufschiebendes Vetorecht gegenüber Beschlüssen des Reichstags Regierung war dem Parlament verantwortlich Reichstag: 2 Kammern (Staatenhaus aus Vertretern der Länder, Volkshaus ausgewählten Abgeordneten) Allgemeines, freies, gleiches Männerwahlrecht ab 25 (in den meisten stellen Kontingente Ländern) Verfassung wurde nie verwirklicht; Grund: Scheitern der Revolution; stattdessen Beginn der Reaktionszeit (Wiederherstellung der Fürstenherrschaft mit stark absolutistischen Komponenten)) EXEKUTIVE My KAISER Oberbefehl ernennt REICHS- HEER LEGISLATIVE LANDES- REGIERUNGEN beruft ein und löst auf aufschiebendes Veto Minister- REICHS- verant- STAATENHAUS REGIERUNG wort- lichkeit REICHSTAG 192 Mitglieder auf 6 Jahre emnennen die Hälfte der Mitglieder VOLKSHAUS je 50 000 Einwohner 1 Mitglied wählen die Hälfte der Mitglieder LANDTAGE wählen wählen alle 3 Jahre JURISDIKTION REICHSGERICHT zuständig für Verfassungsschutz, Ministeranklage u.ä. WAHLBERECHTIGTE BÜRGER (in Ländern unterschiedliche Wahlrechte, zum Volkshaus alle Männer über 25 Jahre) "Volk" und "Nation" im Kaiserreich und im Nationalsozialismus Entstehung und politischen Grundlagen des Kaiserreiches; veränderte Funktion des Nationalismus sprachliche, gesellschaftliche und politische Erscheinungsformen des NS-Nationalismus und der NS-Ideologie > Bewertung der Reichsgründung von 1871 aus unterschiedlichen Perspektiven > Beurteilung der Funktion von Segregation, Integration und Ultranationalismus Segregation -> Rassentrennung Integration -> Deutsche Einwanderung in die USA Ultranationalismus -> Völlige Hingabe- und Opferbereitschaft der Einzelnen Nationsmitglieder für die (Wieder-) Erlangung von nationalem Ruhm und nationaler Größer 1. Liberalismus (1. Hälfte 19. Jh.) Wurzeln: Französische Revolution, Code Civil Forderung nach Menschen- und Bürgerrechten Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz (Aufhebung von Privilegien z.B. des Adels, Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit...) Partizipation (Teilhabe an der Herrschaft, z. B. Wahlen, Parlament als Volksvertretung) Schutz des Eigentums Sonderform: Wirtschaftsliberalismus (Adam Smith); Freiheit der Volkswirtschaft von staatlichen Eingriffen, Orientierung an Gewinnmaximierung und wirtschaftlichen Vorteil, dadurch größtmöglicher Nutzen für die Gemeinschaft 2. Nationalismus (seit Anfang 19. Jh.) Wurzeln in Deutschland: Befreiungskriege gegen Napoleon Gemeinschaftsgefühl eines Volkes oder Staates auf der Basis bestimmter Gemeinsamkeiten, die unterschiedlich definiert werden können; dazu 2 Konzepte: a) Konzept der Staatsnation (z.B Frankreich): gemeinsame staatliche Institutionen und Werte, Verfassungspatriotismus b) Konzept der Kulturnation (z.B. Deutschland): gemeinsame Herkunft, Sprache, Geschichte und Kultur Sonderform: Reichsnationalismus oder integraler Nationalismus: Nationalismus als fester Bestandteil der Reichsideologie (z.B. Deutschland im Zeitalter des Imperialismus) (3. Marxismus / Kommunismus) Wurzel: aufkommende Industrialisierung Mitte 19. Jh. (In England Beginn 19. Jh.) Führende Theoretiker: Marx, Engels, Lenin Gegensatz von Bourgeoisie (herrschende Klasse, im Besitz der Produktionsmittel) und Proletariat (beherrschte Klasse, die nichts als ihre Arbeitskraft anzubieten hat) Geschichte als Ablauf von Klassenkämpfen (Urgesellschaft -> Sklavenhaltergesellschaft -> Feudalgesellschaft -> Industriegesellschaft -> Revolution -> Diktatur des Proletariats) Ziel: Vergesellschaftung der Produktionsmittel durch Enteignung der Bourgeoisie -> Kommunismus (alles gehört dem Volk -> Gleichheit aller -> Schaffung des "neuen Menschen") Einfluss auf: Oktoberrevolution in Russland, Novemberrevolution in Deutschland, Stalinismus, Revolution in China, Entstehung des Kalten Krieges Kaiserreich aka Bismarck und die soziale Frage Reichsgründung bis zum Ersten Weltkrieg: Zeit großen technischen Fortschritts und wirtschaftlichen Aufschwungs Aus kontinentalen, noch stark agrarischen DE -> Industrie- und Handelsstaat, der seine Fäden über die ganze Welt spannte Aber: durch die Industrialisierung wurden die sozialen Zustände immer schlimmer -> Gewerkschaften bildeten sich -> politische Vereinigungen wurden gegründet, um Einfluss auf die Regierung zu gewinnen (die meisten schlossen sich Sozialdemokraten an) - SPD hatten Wurzeln in der Lehre von Karl Marx - Bismarck misstraute den Sozialdemokraten: Reichsfeinde, weil ihr Programm marxistische Ideen enthielt, die den neuen Staat bedrohten - Bismarck wartete auf Gelegenheit die SPD durch scharfe Gesetzesmaßnahmen zu vernichten -> diese Gelegenheit kam, als Attentat auf Kaiser Wilhelm verübt wurde ("Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokraten") -Das Sozialistengesetz verbot aber nicht die Partei, die bei den Reichstagswahlen wachsende Erfolge hatte -Fehlschlag: Viele Arbeiter entfremdeten sich dem Staat und banden sich noch stärker an die Ideen von Marx -> bekämpft Symptome, aber nicht die Gesinnung - Folgen: Verdreifachung des Stimmanteils der Sozialdemokratie im Reichstag bis 1890 1881 extreme MAchtverteilung durch Industrialisierung: entweder arm oder reich wenn Arbeiter seine Arbeitskraft durch eine Erwerbsunfähigkeit (Krankheit, Unfall, Alter) verliert, gibt es kein soziales Netz, was ihn auffangen kann Unterstützungskassen lassen nur die mit sicherem Einkommen zu -> Verlangen nach Sozialpolitik Bismarcks Idee: LAst soll von Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer getragen werden -> Führt Sozialsystem ein Krankenversicherungsgesetz 1883 Unfallversicherungsgesetz 1884 Altersversicherungsgesetz 1889 Bismarcks politischen Grundprinzipien Erhaltung der monarchisch-konservativen Staatsordnung Realpolitik: Eigennutz und Egoismus (Staatsegoismus) sind Grundlagen eines starken Staates; oberste MAxime des politischen Handelns ist der Nutzen des Staates Konvenienz-Prinzip (= "Laissez-faire-Politik): Keine starre ideologisch-politische Festlegung bei der Wahl der Bündnispartner (gilt für die Außen-, nicht für die Innenpolitik) dennoch grundsätzliches Festhalten an den entscheidenden innenpolitisch-ideologischen Grundlagen (monarchisch, antiliberal, antidemokratisch, antisozialistisch) bewusste Konfliktverschärfung durch Schaffung von "Reichsfeinden" die "deutsche Frage", die nationale Einheit, ist Mittel zur Erreichung der preußischen Vorherrschaft in Deutschland Kabinetts- und Geheimdiplomatie, Krieg (bei günstiger Lage) als politisches Mittel Schaukelstuhlpolitik: Bismarck stand Parteien ablehnend gegenüber und wechselte Bündnisse nach Bedarf Bismarcks Außenpolitik 1. Ziele Erhaltung des Status quo Verzicht auf weitere Eroberungen ("Deutschland ist saturiert") Vermeidung eines Zweifrontenkrieges Verhinderung einer Einkreisung Deutschlands durch ein Bündnis feindlicher Mächte Isolation Frankreichs im europäischen Bündnissystem 2. Mittel "Realpolitik": Orientierung an den bestehenden Verhältnissen, nicht an einem Konzept für die Zukunft Defensivbündnisse (Zweibund mit Österreich-Ungarn 1879, Dreibund mit Österreich-Ungarn und Italien 1882) Vermittlerrolle bei der Lösung von Konflikten zwischen anderen Staaten (Mittelmeerabkommen England - Italien 1887) Ausgleich mit Russland (geheimer Rückversicherungsvertrag 1887: Versicherung gegenseitiger Neutralität bei Angriffen von außen) Ausnutzung kolonialer Konflikte zwischen den Großmächten (z.B. zwischen England und Frankreich wegen Ägypten und zwischen Italien und Frankreich wegen Libyen) 3. Beurteilung der Ergebnisse Pro: - Sicherung des Friedens in Europa über 40 Jahre: Kein europäischer Krieg unter deutscher Beteiligung bis 1914 - Vereinigung der Interessen der einzelnen Großmächte mit großem diplomatischem Geschick Contra: - Bündnisse waren nur im Frieden tauglich; großes Risiko für Deutschland im Kriegsfall - Inkrafttreten der Defensivbündnisse hätte Deutschland zwangsläufig in einen europäischen Krieg verwickelt - Bündnisse waren größtenteils geheim (Zweibund; Rückversicherungsvertrag); Bekanntwerden hätte zu diplomatischen Verwicklungen und Misstrauen der anderen Großmächte geführt - Geheime Bündnisverpflichtungen konnten im Kriegsfall zu Loyalitätskonflikten führen (z.B. bei Konflikt zwischen Russland und Österreich-Ungarn) England Frankreich Das europäische Bündnissystem Bismarcks Die Gesellschaft im Kaiserreich KAISERREICH ARBEITER- KLASSE Deutsches Reich Italien Unter- /nehmer Freie Berufe Angestellte Handwerker und Kleinhändler Adel Industriearbeiter Handwerker Heimarbeiter Guts- besitzer Rußland Österreich- Ungarn 1873 Drei-Kaiser-Abkommen 1879 Zweibund *** 1882 Dreibund 1887 Rückversicherungsvertrag 1887 Mittelmeerahkommen (Orientdreibund) ADEL UND GROSSBÜRGERTUM Bauern MITTEL- SCHICHTEN Landarbeiter Inhaltsfeld 4: Die moderne Industriegesellschaft zwischen Fortschritt und Krise -> Industrialisierung (S.99-114) -> Imperialismus (S.141-152) -> Erster Weltkrieg und Versailles (S.189-192; 198-199) Die "Zweite Industrielle Revolution und die Entstehung der modernen Massengesellschaft ! Veränderung der Lebenswirklichkeit für die Industriearbeiterschaft in den Bereichen Arbeit und soziale Sicherheit ! Beschreibung des Modernisierungsprozesses (Bevölkerung, Technik, Arbeit, soziale Sicherheit, Verkehr, Umwelt; im LK: Prozesse der Urbanisierung am Beispiel einer europ. Metropole) Beschreibung der Veränderung der Lebenswirklichkeit unterschiedl. sozialer Schichten (im LK: bis zur Gegenwart) > Problematisierung des Fortschrittbegriffes Industrialisierung - Merkmale Modernisierung -Technischer Fortschritt (Eisenbahn, Elektrizität, Automobil, Chemie, Medizin) -Rationalisierung von Arbeitsprozessen -Maschinenarbeit -Trennung von Arbeitsplatz und Wohnung => Entwicklung vom Agrarstaat zum Industriestaat Urbanisierung -Bau von Großstädten -Entstehung großer Industriezentren mit hoher Bevölkerungsdichte -Wohnen auf engstem Raum -Entstehung von Ballungsgebieten (Ruhrgebiet) -Massenkonsum und Massenmedien -Städte als Kulturzentren (Kunst, Theater, Film) Globalisierung -Verbesserungen im Transportwesen (Eisenbahnbau, Ausbau des Straßennetzes) -Beschleunigung des Informationsaustauschs (Telegrafie) -Ausbau des Welthandels -Zunehmende internationale Verflechtung der Kapitalströme Bedingungen der "Zweiten Industriellen Revolution" in Deutschland Bereiche Innenpolitische Bedingungen Außenpolitische Bedingungen Ökonomische Bedingungen Gesellschaftliche Bedingungen Geistige Bewegung Führungssektoren Bedingungen Reichsgründung: einheitliche Zollverwaltung - Gewerbeordnung - Handelsgericht Sieg über Frankreich: Gewinn Elsass-Lothringens - Hohe Kriegsentschädigung - Konzentration von Unternehmen (Konzerne) Neue Unternehmensformen (Aktiengesellschaft) Konkurrenz auf dem Weltmarkt - Städtebau - Entstehung der Arbeiterschaft; Differenzierung durch Spezialisierung - Naturwissenschaftliche Forschung - Universitäten - Technische Hochschulen - Maschinenbau Elektroindustrie Chemische Industrie Folgen - Vereinheitlichung von Verfahrensweisen - Verbesserung des Binnenmarktes - Schaffung organisatorischer Strukturen - Neue Rohstoffquellen (Kohle- und Stahlproduktion) - Möglichkeit von Investitionen - Höhere Effizienz der Produktion - Erweiterte Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung - "Made in Germany" als Qualitätsmerkmal - Aufschwung im Baugewerbe - Mehr Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt - Technologische Grundlagen - Verbesserte Bildung und Ausbildung von Fachkräften - Technologischer Fortschritt Steigerung der Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt Eine Folge der Industrialisierung? Arbeitsbedingungen: Allgemeine Tendenzen: Arbeit und Lohn von Konjunktur abhängig Auflösung ständischer Traditionen Erhöhte Dynamik mehr Chancen und Risiken Unternehmer: patriarchalische Unternehmenspolitik strenge Fabrikordnungen Gewinnorientierung aber: Träger des unternehmerischen Risikos Arbeiter: wenig Schutz am Arbeitsplatz; hohe Unfallgefahr Kinder- und Frauenarbeit als Zusatzverdienst lange, häufig ungeregelte Arbeitszeiten keine Absicherung bei Invalidität Gegenmaßnahmen: Streiks, Selbstorganisation (Gewerkschaften) Lebensbedingungen: Allgemeine Tendenzen: Urbanisierung steigende berufliche Unsicherheit Änderung der Familienstruktur zunehmendes soziales Gefälle Trennung von Wohnung und Arbeitsplatz Unternehmer: materieller Wohlstand ermöglichte gesellschaftliches Ansehen Herausbildung einer eigenen Identität. gestützt auf persönlichen Fleiß Tendenz zur Abgrenzung nach außen Arbeiter: große Lohnunterschiede; begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten in vielen Fällen Leben am Existenzminimum → beengte Wohnverhältnisse, mangelnde Hygiene, hohe Sterblichkeitsrate Vom Hochimperialismus zum ersten "modernen" Krieg der Industriegesellschaft ! Merkmale, Motive, Ziele, Funktionen und Formen des Imperialismus am Beispiel Afrikas ! Erläuterung von Merkmalen Zielen, Funktionen und Formen des Imperialismus Erläuterung von Ursachen, Anlass und Merkmalen der Kriegsführung im 1. Weltkrieg (im LK: Feindbilder und deren Funktion, Bedeutung der Kriegswirtschaft) > Bewertung des Imperialismus unter Berücksichtigung zeitgenössischer Perspektiven > Problematisierung der Unterscheidbarkeit "herkömmlicher" und "moderner" Kriegsführung > Beurteilung der Kriegsschuldfrage Imperialismus Definition: Bezeichnung eines Herrschaftsverhältnis, welches das Ziel hat, meist vorindustrielle Territorien, Länder oder Staaten und die dort lebende Bevölkerung durch einen Industrialisierten Staat zu beeinflussen, auszubeuten, in die Abhängigkeit zu treiben und zu beherrschen. Dazu bedienten sich die imperialistischen Staaten politischer, ökonomischer, kultureller und ideologischer Mittel Kolonien = "Siedlungen", man zieht in andere Länder und gründet mit eigener Tradition neue Orte 1. Motive a) ideologisch: -Vorstellung von der Überlegenheit der eigenen Kultur und Rasse (Rassismus) -> Notwendigkeit der Ausbreitung der eigenen Kultur -Steigerung des Prestiges gegenüber den anderen Großmächten b) politisch: -Ausschaltung konkurrierender Mächte; Erringung strategisch-geopolitischer Vorteile c) wirtschaftlich: -Gewinnung von Absatzmärkten und Rohstoffquellen -> Auftrieb für Industrie des Mutterlandes 2. Methoden a) informelle (indirekte) Herrschaft: -tastet das bestehende Regime nicht an, sondern macht sich nur "gefügig"; Zusammenarbeit mit einheimischen lokalen Machthabern und Bevölkerungsgruppen; Nutzung vorhandener Strukturen b) formelle (direkte) Herrschaft: -bedient sich einer festen Kolonialadministration; Regierung und Verwaltung vom Mutterland aus; Einrichtung von Verwaltungsinstitutionen in den Kolonialgebieten "Wettlauf um Afrika" Die Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents während der Hochphase des Imperialismus zwischen 1880 und dem Ersten Weltkrieg -> Die europäischen Mächte lieferten sich regelrecht einen Wettkampf, um die koloniale Vorherrschaft der Welt, Afrika war um 1880 die letzte Fläche, die noch nicht besetzt war. -> Die Großmächte Großbritannien, Frankreich und das Deutsche Kaiserreich führten einen "Wettlauf" um möglichst viele Kolonien in Afrika neu zu "ergattern" Gründe für den Wettlauf in Afrika Neben dem weltpolitischen Ansehen und den Möglichkeiten von neuen Absatzmärkten und Handel galt Afrika als "dunkler Kontinent", denn es war relativ wenig über diesen Kontinent bekannt und diese Wahrnehmung trug zur Mystifizierung Afrikas bei. Regionen mit vielfältigen Bodenschätzen und Naturalien waren begehrt denn besonders im Zuge der Industrialisierung um 1808 (und den erneuten Aufschwung) benötigten die Großmächte Rohstoffe, um ihre Versorgung aufrechtzuerhalten Afrika lag auf dem Seeweg zwischen Europa und Asien -> Gebiete mit günstiger Wasserlage von strategischer Bedeutung -> Suezkanal als wichtigster Wasserweg, um die Märkte Indiens und Chinas von Afrika aus zu erschließen (GB hatte großes Bemühen um diesen Kanal) Ideologische Grundlagen: Rassismus, Imperialismus und Anitsemitismus im 19. Jh 1. Artur de Gobineau (1855) Einteilung der Menschen in Rassen Ungleichheit der Rassen in körperlicher und geistiger Hinsicht Zuordnung bestimmter Charaktereigenschaften aufgrund äußerer Einteilung: a) "schwarze Rasse": animalischer Charakter; mittelmäßige geistige Kräfte; Neigung zur Brutalität; große Widerstandskraft b) "gelbe Rasse": anderes Aussehen; praktische Veranlagung; keine Theorien; den "Negern überlegen"; hohe Anpassungsfähigkeit und Unterwürfigkeit, dadurch formbar, aber wenig Kreativität c) "weiße Völker": tatkräftiger Verstand, Sinn für das Nützliche; "mutvoller, höher, kühner"; Sinn für Ordnung; große physische Kräfte als Voraussetzung für Ruhe und Frieden; ausgesprochener Freiheitssinn; der gelben und schwarzen Rasse überlegen 2. Charles Darwin (1859) Ziel der Evolution: Überleben der am besten angepassten Art ("survival of the fittest") -> Grundlage für "(Sozial)darwinismus": der Stärkere überlebt (Missverständnis der Theorie Darwins) 3. Houston Stewart Chamberlain (1899) Judentum wird als Rasse betrachtet Unterschiede zwischen "Deutschen" und "Juden" in rassischer, religiöser und kultureller Hinsicht -> geistige Grundlage für Antisemitismus in Europa Wandel in der Außenpolitik: "Neuer Kurs" Wilhelms II. (sei 1888 Kaiser) Kolonialpolitik Bismarcks: Verzicht auf direkte Inbesitznahme von Kolonien, um das Gleichgewicht der Mächte in Europa nicht zu gefährden; stattdessen Gründung von Handelsstützpunkten auf private Initiative deutscher Kolonialunternehmer, die aber unter dem Schutz des Deutschen Reichs stehen (Schutzbriefe) Fazit "Persönliches Regiment" Wilhelms II.: autokratischer Regierungsstil führt zum Zerwürfnis mit Bismarck (Rücktritt 1890) direkte Unterstützung der Gründung von Kolonien durch Flottenbauprogramm ("Risikoflotte" in Konkurrenz zu England) ungeschicktes Auftreten des Kaisers in Öffentlichkeit ("Hunnenrede"; "Daily-Telegraph-Affäre") führt zu innenpolitischen Diskussionen und außenpolitischen Spannungen zunehmender Übergang zu einer aggressiven, nationalistischen Außen- und Kolonialpolitik beschleunigt eine krisenhafte Entwicklung in Europa, die im Ersten Weltkrieg mündet Kolonien erwiesen sich als wenig rentabel; Aufwand zur Sicherung der deutschen Kolonialherrschaft und zum Ausbau der Infrastruktur war höher als der wirtschaftliche Gewinn (nur ca. 1% des deutschen Außenhandels) Auswandererzahlen waren niedriger als erhofft (1913 nur 23.000 deutsche Auswanderer in den Überseekolonien, davon 3.000 Soldaten) Einheimische in den Kolonialgebieten profitieren zwar vom Ausbau des Schulwesens und der Infrastruktur, verloren aber ihre kulturelle Identität Massensterben afrikanischer Völker durch Völkermord und Krankheiten Koloniale Vergangenheit führt zu schwerer Belastung des Verhältnisses ehemaliger Kolonialgebiete zu Deutschland bis heute (z.B. Genozid an den Herero und Nama: Entschädigungsforderungen Namibias an Deutschland; Prozesse dauern bis heute an) 1.Weltkrieg (1914-1918) Ursachen: imperialistische Bestrebungen der Großmächte -> Wettlauf um überseeische Gebiete -> Wettrüsten Deutschland an die Weltmacht -> Störung des europäischen Gleichgewichts politische Spannungen, drohten 1905/06 und 1911 in Marokkokrisen zu eskalieren Balkankriege in 1912/13 Aggressive Flottenpolitik von Kaiser Wilhelm II. und Erbfeindschaft wegen Elsass-Lothringen führt zur politischen Isolation Deutschlands Änderung der Außenpolitik unter Wilhelm II. = Aggressive Außenpolitik, diplomatische Ungeschicklichkeit Entlassung Bismarck, Führung von Wilhelm II. Triple Entente: Frankreich, Großbritannien, Russland (durch die nicht Weiterführung der Bündnispolitik + gemeinsame Bloßstellung von DE) gegen Zweibund: Deutschland, Österreich-Ungarn = Gefahr Zwei-Frontenkrieg Auf beiden Seiten weitere Unterstützer, die auf gewaltsame Lösung des Konflikt drängten, erweckten Begeisterung für Krieg Anlass: tödliche Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau im bosnischen Sarajewo am 28.06.1914 -> Julikrise Deutschland unterstützt Österreich-Ungarn -> Blankoschecks Ö-U am 23.07 an Serbien unannehmbare, ultimative Forderung, Aktionen gegen Donaumonarchie zu unterbinden Serbien erfüllt Forderungen größtenteils Kriegserklärung: Von Ö-U an Serbien am 18.07 Russland unterstützt Serbien, Frankreich unterstützt Russland Deutschland befürchtet Krieg und stellt Russland Ultimatum, Mobilmachung zu stoppen, Frankreich soll Neutral sein -> gehen nicht auf Forderungen ein Kriegserklärung: Deutschland an Russland: 1.8 und Deutschland an Frankreich: 3.8 Deutsche Truppen nach Belgien, Großbritannien auf Seite der Entente Kriegserklärung: Großbritannien an Deutschland: 4.8 Besondere Merkmale der Kriegsführung: Heere in strengen Formationen, straffe Schlachtordnungen und Kriegsführung vorausgeplant Dynamischer Bewegungskrieg wird zu Stellungskrieg -> kein schneller Sieg möglich Dadurch vermehrter Einsatz von Artillerie, Brandbomben und Giftgas -> viel Tod und Verwüstung Schlacht bei Verdun -> Inbegriff einer Materialschlacht (Feb.-Dez. 1916) Krieg beschleunigte Erfindung und Weiterentwicklung von modernen Waffen Hohe Opferzahlen (insgesamt: 9 Mio. Soldaten und 6 Mio. Zivilisten) führen zu Friedenssehnsucht; "Totaler" Krieg, der alle Bevölkerungsschichten miteinbezog Nutzung der neuen Massenmedien für Kriegspropaganda → anfängliche Kriegsbegeisterung, die erst später in Entsetzen umschlug "herkömmliche" Kriegsführung: verzicht auf Giftgas und ähnliches "moderne" Kriegsführung: moderne Waffen Präventivkrieg: Angriffskrieg, der einem (vermuteten) Angriff des Gegners zuvorkommt Schlieffenplan: von Alfred Graf von Schlieffen (1905) entwickelter Plan, der für den Fall eines Zweifrontenkriegs vorsah, die französischen Streitkräfte durch einen raschen Schlag zu vernichten, um sich dann gegen Russland wenden zu können Septemberprogramm: Zusammenfassung vieler Programme und Konzepte über das zukünftige Europa (Hollweg) -> Sicherung Deutschlands; Frankreich muss geschwächt werden; Russland von deutschen Grenzen abgrenzen Organisation der Kriegswirtschaft: Fordert ununterbrochene Versorgung mit Rohstoffen und Material Britische Seeblockade, die alle deutschen Handelswege versperrt Zahlreiche Eingriffe in die Produktion und Verteilung der Güter Alle organisatorische Maßnahmen genügten nicht Das Ende des Krieges: Alliierten konnten Krieg aufgrund ihrer Überlegenheit für sich entscheiden Ende 1918 14-Punkte-Programm von US-Präsident vorgeschlagen, von Deutschland und Ö-U abgelehnt Herbst 1917: Oktoberrevolution (Russische Revolution) führt zu Kriegsende im Osten Deutschland soll Kriegswende an Westfront erzwingen -> gescheitert Deutschlands Waffenstillstandsangebot an Alliierte -> abgelehnt Erzwungene Abdankung von Kaiser Wilhelm II. am 09.11.1918 (Beginn der Novemberrevolution) führt zu Waffenstillstand, Abkommen am 11.11.1918 unterschieben -> glich einer Kapitulation Pariser Friedensverträge (1919-1922) beenden 1. Weltkrieg offiziell Novemberrevolution in Deutschland 1918 Ausgangslage: aussichtslose Lage am Ende des ersten Weltkriegs: keinerlei Chance für Deutschland, zu gewinnen 30. Oktober 1918: Matrosen verweigern ihren Kriegseinsatz -> allgemeine Streick- und Protestbewegung bei Arbeitern und Soldaten in ganz Deutschland 09. November 1918: Doppelte Ausrufung der Republik (Räterepublik und parlamentarische Demokratie) und Abdankung des Kaisers Januar 1919: Spartakusaufstand, Ermodung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, Wahl der Nationalversammlung bis Sommer 1919: zahlreiche gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Revolutionären und Regierungstruppen Sommer 1919: Ende der Gewalt und der Revolution 1918/19 Regierung Kontrolle Wahl Parlament Wahl Gerichte Alle Männer und Frauen sind wahlberechtigt Parlamentarische Demokratie Reichskongreß der Rate Arbeiter- und Soldatenräte der Bezirke Arbeiter- und Soldatenräte der Kreise Arbeiter- und Soldatenrate U T ▬▬▬ U ↑ ↑ 1 1 1 ^ Betriebe und Militäreinheiten Räterepublik Wilsons 14 Punkte a) wirtschaftliche Grundsätze freier Welthandel Freiheit der Meere b) Territoriale Grundsätze Räumung Russlands, Belgiens und Frankreichs, Rückgabe Elsass-Lothringens, Neuordnung Italiens, Schwarzem Meer und Mittelmeer, Souveränität Polens, Interessenausgleich in den Kolonialgebieten → Anerkennung des Status Quo auf der Basis des Selbstbestimmungsrecht der Völker c) Internationale Regelungen zur Friedenssicherung keine Geheimdiplomatie Beschränkung der Rüstung auf Erhaltung der inneren Sicherheit Gründung einer übergeordneten Institution zur Konfliktlösung (-> Gründung des Völkerbundes) (Fazit: positiver Versuch zur Regelung globaler Konflikte auf friedliche Weise, aber Problem mit Umsetzung; scheinbar selbstloses Angebot der USA, jedoch primär Vertretung amerikanischer Interessen (wirtschaftlich/politisch)) Vertrag von Versailler Gebietsabtretung Reparation (!), wegen "alleiniger Kriegsschuld §231" Abrüstung (nur noch 100.000) Entmilitarisierung Compiegne 1. territoriale Bestimmungen Abtretung Elsass-Lothringen und großer Teil des linken Rheinufers Bildung einer neutralen Zone zwischen Deutschland und Frankreich am Rhein 2. militärische Bestimmungen Rückgabe der Kriegsgefangenen Abrüstung von Luftwaffen, Heer und Flotte Verlust sämtlicher Kolonien an die Entente Mächte Rückzug des deutschen Heeres an der Ostfront Aufrechterhaltung der englischen Seeblockade 3. politische Bestimmungen Annullierung der Verträge von Brest-Litowsk und Bukarest -> deutsche Gebietsgewinne gingen verloren Historische Diskussion: Kriegsschuldfrage 1. Fritz Fischer - Deutschland zum Großteil verantwortlich Krieg als Folge deutschen Weltmachtstrebens Septemberprogramm Konflikte mit RU und FR provoziert zum erreichen von Kriegszielen 2. Karl D. Erdmann - gemeinsame Verantwortung aller Großmächte Fehlender Friedenswille bei allen Deutschland hätte Österreich-Ungarn zurückhalten müssen Keine Unterstützung von irgendwem (RU, ENG, FR, DE, Ö-U) 3. Herfried Münkler - Deutschland zum Großteil verantwortlich Schlieffenplan = Zeitdruck Bruch der Neutralität Belgiens, Eingreifen Englands Verschmelzung regionaler Konflikte zum Weltkrieg 4. Lutz Raphael - keine Alleinschuld Deutschlands hohe Kriegsbereitschaft (DE, RU, Ö-U) Bündnissysteme Scheitern diplomatischer Bemühungen 5. Christopher Clark - keine Alleinschuld einer einzelnen Großmacht Zusammenwirken von Zufällen Regierungen als "Schlafwandler", die nicht wussten, was sie taten Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929 Ursachen und Wirkungszusammenhänge der Weltwirtschaftskrise > Beurteilung der Bedeutung internationaler Verflechtungen für die Entstehung von Krisen (im LK: Handlungsspielräume in Deutschland und den USA) Wirtschaftskrise in Deutschland 1. ng: Deflationspolitik harter Sparkurs drastische Kürzung öffentlicher Ausgaben Kürzung von Sozialleistungen Weitgehender Verzicht auf staatliche Investitionen Absenkung der Löhne und Preise um 20% 2. Keynes: "deficit pending" die Wirtschaft reguliert sich nicht selbst Staat muss aktive Konjunkturpolitik betreiben und Investitionen tätigen um die Wirtschaft zu stützen Notfalls muss dafür eine Neuverschuldung des Staates in Kauf genommen werden Ursachen der Weltwirtschaftskrise 1929 1. Weltkrieg beendet konjunkturellen Aufschwung der 1890er -> globaler Handel war gestört 1920er: in den USA kommt es zu erhöhten Wirtschaftswachstum Herbst 1929 Güterangebot über Nachfrage => Überangebot -> 25.10.1929 Kurssturz an der Wall Street -> "Schwarzer Freitag" -> Anleger hatten massenweise Aktien mithilfe von Krediten gekauft (hohe Kursgewinne) -> daraus entwickelte sich eine Spekulationsblase, die dann platzte -> Panikverkäufe -> Rückruf der kurzfristig gewährten Kredite (auch in DE) Deutsches Reich war hart betroffen -> Reparationskosten vom 1. Weltkrieg war sehr hoch => ließen sich nicht erwirtschaften -> 1923/24 hat DE sich in den USA viel Geld geliehen -> diese Kredite wurden nun zurückgefordert -> existenzielle Krise für dt. Schuldner -> anfällige Agrarwirtschaft => Versteigerung von Bauernhöfen Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929 a) innenpolitische Folgen b) Folgen KPD wurde zur Partei der Arbeitslosen => auf Kosten der SPD NSDAP wurde auf Kosten der Bürgerlichen und Konservativen zur Partei -> des vom Abstieg bedrohten Bürgertums (u.a. Selbstständige, Beamte, Rentner, Pensionäre) -> der ländliche Bevölkerung in den protestantischen Gebieten -> der jungen Neuwähler (besonders empfänglich für Parolen der Nationalsozialisten) NSDAP als "letzte Hoffnung" (NS-Propaganda) hohe Arbeitslosenzahlen Hunger in allen Gesellschaftsschichten und Ländern 1930er: Kinder leiden unter Unterernährung -> Kinder & Jugendliche verüben Obst-/ Gemüsediebstähle (noch nicht strafmündig) Inhaltsfeld 5: Die Zeit des Nationalsozialismus - Voraussetzungen, Herrschaftsstrukturen, Nachwirkungen und Bedeutung -> Weimarer Republik (S.237-244) -> Inflation und Weltwirtschaftskrise (S.200-204, 217-225) -> NS-Ideologie (S.245-248) -> Voraussetzungen und Herrschaftssystem des Nationalsozialismus (S.244-245, 264-281) -> Wirtschaft, Außenpolitik, Zweiter Weltkrieg und Ermordung der europäischen Juden (S.309-319, 324-325) -> Widerstand (S.319-324) -> Nachwirkungen und Umgang mit dem Nationalsozialismus (S.359-363) Politische und ideologische Voraussetzungen des Nationalsozialismus lang- und kurzfristige Gründe für das Scheitern Weimars; Zusammenhang mit Aufstieg der NSDAP > Beurteilung der NS-Herrschaft Die Weimarer Verfassung 1919 Gewaltenteilung (Gewaltenkontrolle) Wahlrecht Staatsoberhaupt Kontrolle des Militärs Ländervertretung Volksvertretung Regierung Plebiszitäre Elemente Alle 3 Gewalten vorhanden (E,L,J) -> starke Kontrolle durch den Reichspräsidenten (Artikel 25, 48 & 53) Männer und Frauen über 20 -> Reichstag, Länderparlamente & Reichspräsident -reines Verhältniswahlrecht, ohne Sperrklausel Reichspräsident -Notverordnungsrecht (Artikel 48) -kann den Reichstag auflösen (Artikel 25) -> 7 Jahre Amtszeit, vom volk gewählt Reichspräsident Reichsrat -> gebildet aus Vertretern der vom Volk gewählten Länderregierungen Reichstag - Gesetzgebung - Abberufung der Regierung - Möglichkeit der Kontrolle durch den Reichspräsidenten (Artikel 25) Vom Reichspräsidenten ernannt und dem Parlament verantwortlich Volksbegehren und Volksentscheid Belastungsfaktoren der Weimarer Demokratie 1. Folgen des Versailler Vertrags Gebietsabtretung Reparationen, wegen "alleiniger Kriegsschuld Artikel 231" Abrüstung (übrig blieb 100.000 Mann) Entmilitarisierung 2. Reparationen siehe oben 3. Dolchstoßlegende Paul von Hindenburg beruft sich auf englischen Offizier, sagt aber nicht welchen Schuld an Niederlage im 1. Weltkrieg -> Sozialisten & Demokraten Von den beiden ("von hinten erdolcht"); DE im Felde unbesiegt -> Folge: Politische Morde an Erzberger & Rathenau Erzberger: Unterschrieb Waffenstillstandsvertrag, Befürworter Kriegsschuld und Versailler Vertrag Rathenau: Jude und Außenminister (Hindenburg und Ludendorf (Obersten von OHL) unterzeichneten Vertrag über Waffenstillstand) 4. Krisenjahr 1923 (5 Krisen) a) Hitler-Putsch Marsch zur Feldherrnhalle Hitler wird verhaftet, kriegt aber 9 Monate statt 5 Jahre Haft öffentliche Rede Hitlers -> nur weil Justiz und Reichswehr rechts sind b) Separatismus Separatisten rufen die "unabhängige Rheinische Republik" aus in Rheinland Bevölkerungsmehrheit lehnte den Separatismus ab im November bricht diese zusammen c) Aufstände von Links "Deutscher Oktober" Kommunisten wollen an die Macht Aufstellung paramilitärischer Kampfverbände Verhinderung durch Reichswehr abgebrochen d) Inflation 1914-18 Aufnahme Kriegsanleihen -> Reichsmark ist weniger wert 1918 Friedenswirtschaft; Kredite -> Geldvermehrung 1923 Kursverlust Reichsmark; (Ruhrkampf); Notenpresse -> Hyperinflation e) Ruhrkampf Generalstreik Widerstand gegen Besetzung des Ruhrgebiet Einstellung der gesamten Arbeit Lohnausfälle zahlt Reichsregierung mehr Schulden wurde abgebrochen, weil kein Geld 5. Aufstände von rechts und links 1919 Spartakusaufstand 1920 Kapp-Putsch 1920 Ruhraufstand 1921 Märzkämpfe 1923 "Deutscher Oktober" 1923 Hitler-Putsch 6. politische Morde Karl Liebknecht (1919; Links) Rosa Luxemburg (1919; Links) Kurt Eisner (1919; USDP-Politiker) Matthias Erzberger (1921; Unterzeichnet Waffenstillstand) Walther Rathenau (1922; Unterzeichnet Vertrag Rapallo) 7. Verfassungsprobleme Kastengesellschaft; Orientierungslosigkeit da kein Kaiser -> Hindenburg als "Ersatzkaiser" - Reichspräsident Reichspräsidentenwahl Hindenburg -> Wahlverlauf hat noch Lücken -> Links hat eine eher kleine Chance Lücke in Verfassung -> Gesetzerlassen ohne Reichstag durch Notverordnung (60 Tage) -> Artikel 45 & 25 - Kombi => Reichspräsident darf alles was vorher Kaiser darf Kein Verfassungsgericht -> mehr Kontrolle an Reichspräsident Je mehr Parteien im Reichstag, umso schwieriger ist es die Mehrheit zu bekommen "Demokratie ohne Demokraten" -> Bürger und Politiker nicht von Demokratie überzeugt 8. Parteiensystem Präsidialkabinett, ernannt durch Hindenburg -> Brüning (Sparpolitik) -> Franz von Papen (Integrand; hat Hitler vorgeschoben) -> Kurt von Schleicher "Kamarilla um Hindenburg Zwischen 1930-1932, Volk wählt radikaler 9. Weltwirtschaftskrise siehe oben Die Zerstörung der Weimarer Demokratie 1930-1933 1. Weltwirtschaftskrise / Bruch der "Großen Koalition" (1929/30) 2. Übergang vom parlamentarischen System zum Präsidialregime Drei Präsidialkabinette: Heinrich Brüning (Zentrum) Franz von Papen Kurt von Schleicher 3. 14.09.1930: großer Stimmenzuwachs der NSDAP bei den Reichstagswahlen 4. Politische Radikalisierung; Zunahme von Straßenkämpfen zwischen NSDAP und KPD-Anhängern; DVP und DNVP rücken weiter nach rechts 5. Reichspräsidentenwahl 1932: Wiederwahl Hindenburgs im 2. Wahlgang; Hitler mit über 36% an 2. Stelle 6. 30. Januar 1933: Hitler wird vom Reichspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt 01.02.1933: Auflösung des Reichstages und Ausschreibung von Neuwahlen in der Hoffnung, die eigenen Machtbasis im Reichstag ausweiten zu können 04.02.: "Verordnung zum Schutze des deutschen Volkes" mit faktischer Aufhebung der Pressefreiheit 27.02.: Reichstagsbrand lieferte Vorwand für Verfolgung Oppositioneller 28.02.: Reichstagsbrandverordnung, Notverordnung, die die Beseitigung von Grundrechten bedeutete und Verfolgung und Verhaftung von Kommunisten und Sozialdemokraten 21.03.: "Tag von Potsdam", symbolisches Bündnis von Nationalsozialisten und Konservativen 23.03 Ermächtigungsgesetz, faktische Aufhebung der Gewaltenteilung, da die Regierung die Gesetze ohne Zustimmung des Parlaments erlassen konnte 31.03.,07.04, Gesetze zur Gleichschaltung der Länder, um deren Unabhängigkeit zu beenden und einen Zentralstaat zu errichten 22.06.: Verbot der SPD, um Einparteiendiktatur zu errichten bis 05.07.: Selbstauflösung der übrigen Parteien Die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa ! NS-Wirtschaftspolitik; Motive und Formen der Unterstützung, der Anpassung und des Widerstandes am Beispiel der Verschwörer des 20. Juli und an einem Beispiel der Jugendopposition ! Schritte zur Machtergreifung und Gleichschaltung Theorie und Funktion des NS-Herrschaftssystems Motive und Formen der Unterstützung, Anpassung und des Widerstands der Bevölkerung Holocaust > Beurteilung von Schuld, Verantwortlichung und Handlungsspielräumen > Beurteilung unterschiedlicher Formen des Widerstandes im LK: Beurteilung unterschiedlicher Erklärungsansätze des NS Hauptelemente 1.Rassismus Existenz verschiedener "Rassen" Überzeugung vom unterschiedlichen "Wert" der "Rassen" Recht der stärkeren Rasse auf Unterdrückung der schwächeren Recht des Stärkeren entspricht Gesetzen der Natur Weiterentwicklung der Kultur abhängig vom Bestand der "arischen Rasse" als höchster Kulturstufe 2.Antisemitismus Juden als "niedrigste Rasse" keine Religion; keine Ideale, keine Spiritualität nur wirtschaftliche Interessen "Parasiten", die ihr "Wirtsvolk" schädigen 3.Lebensraumpolitik Notwendigkeit von "Boden" für die deutsche Bevölkerung -> Deutsche als "Volk ohne Raum" "Lösung": Eroberung von "Lebensraum im Osten" keine Kolonial- und Handelspolitik, sondern direkte Herrschaft über eroberte Gebiete in Russland und Osteuropa ("Bodenpolitik der Zukunft" wirtschaftliches Ziel: Herstellung von Autarkie Wurzeln Rassentheorien des 19. Jahrhunderts: Artur de Gobineau (1853) Einteilung der Menschheit in "Rassen" Zuschreibung von Charaktereigenschaften aufgrund äußerer Merkmale Existenz höherer und niederer "Rassen" Charles Darwin (1859) Evolution als Ergebnis natürlicher Auslese im Tierreich: Nur die am besten angepasste Art überlebt ("survival of the fittest") Houston Stewart Chamberlain (1899) "Sozial-/Vulgärdarwinismus" Übertragung der Theorien Darwins auf den Menschen "Recht des Stärkeren" in der Außenpolitik: Recht der "höheren" Kultur zur Kolonialisierung und Beherrschung der "niederen" Kulturen Antisemitische Strömungen seit Beginn des Christentums: religiös motivierte Konkurrenz zum Judentum; Juden als "Christusmörder" bezichtigt Mittelalter: Juden häufig in Handels- und Geldgeschäften tätig, da sie kein Handwerk betreiben und keinen Grundbesitz erwerben durften, Christen aber keine Zinsen nehmen durften wachsende wirtschaftliche Bedeutung durch Industrialisierung "Radau-Antisemiten" im Kaiserreich forderten Sondergesetzgebung für Juden ("Reichsgäste"), Entfernung aus öffentlichen Ämtern, DEportation Houston Stewart Chamberlain 1899: Juden als Träger von Erbkrankheiten und Urheber einer Weltverschwörung Imperialismus im Kaiserreich: Rechtfertigung der Kolonialpolitik durch Überlegenheit der europäischen Zivilisation 4.Führerprinzip antidemokratische Ausrichtung Ablehnung des Mehrheitsprinzips Grundsatz der "unbedingten Führerautorität" hierarchische Struktur; Befehle und Anordnungen laufen nur von oben nach unten bestimmendes Prinzip in Partei und Staat 5.Volksgemeinschaft Schaffung eines Gemeinschaftsgefühls auf Basis sozialer Gleichheit ("Hinaufhebung der unteren Klassen") Mittel: a) Gleichschaltung b) Beseitigung politischer Gegner, v.a. Kommunisten Beschränkung auf Wohl der eigenen NAtion; Ablehnung der internationalen Ausrichtung des Kommunismus 2. Propaganda 3. Erziehung 4. Der Umgang mit politischen Gegnern Methoden der nationalsozialistischen Herrschaft 1. Aufbau des NS-Staates NS-Wirtschaftspolitik 1. Arbeitsbeschaffung 2. Geschönte Statistiken Militarismus im Kaiserreich: 3. Aufrüstung für den Krieg 4. "Arisierung jüdischen Eigentums" 5. Zwangsarbeit 5. Der Terror als Herrschaftssystem: Die SS 6. Bespitzelung und Denunziation 7. Aufbau des nationalsozialistischen "Führerstaates" Hitlers Außenpolitik bis 1938 Öffentliche Friedensbekundungen Prinzip von Befehl und Gehorsam; hierarchische Befehlsstrukturen Preußische Tradition: Verherrlichung des Offiziersstandes, Elitedenken Nationalismus im Kaiserreich: Überlegenheitsgefühl der eigenen Nation gegenüber anderen Nationen Aggressive Zurschaustellung des Nationalbewusstseins nach außen Sprach immer von Frieden und guten Absichten -> vor Frankreich und GB gab er immer wieder Zugeständnisse => Ziel: Großmächte beruhigen Schloss mit dem Vatikan ein Reichskonkordat 1933 -> Nichteinmischung der Kirche in Staat und umgekehrt Deutsch-polnischer Nichtangriffspakt 1934 Wirkliche Ziele (unter Bezug auf die NS-Ideologie) Arbeitsbeschaffung Politische Maßnahmen/ 2 Phasen der Außenpolitik A) Schritte zur Revision des Versailler Vertrags Aufrüstung der Reichswehr Aufrüstung für den Krieg "Arisierung jüdischen Eigentums" Zwangsarbeit B) Übergang zu offenen Expansion 1938 Anschluss Österreichs Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht -> 1935 Reichswehr wird auf rund eine halbe Mio. Soldaten aufgestockt Eingliederung des Saarlands -> 1935 stimmt Saarland ab, um wieder zu DE zu gehören Besetzung des Ruhrgebietes -> 1936 Remilitarisierung des Rheinlandes = Franzosen und Briten greifen wieder nicht ein 03.09 06.10 Reaktionen des Auslands Appeasement-Politik 1940 09.04 10.05 27.09 Eingliederung des Sudetenlandes Und der "Resttschechei" (1939) Überblick 1939 21.03 23.08 25.08 01.09 -> politisch zurückhaltende Einstellung, die aggressives Verhalten und den direkten Konflikt vermeiden will (Bsp: Chamberlains Haltung gegenüber Hitler) Münchener Abkommen -> Einigung zwischen englischen Chamberlain und dem französischen Daladier mit Hitler über die Abtretung des Sudetenland an Deutschland durch die Tschechoslowakei (Vertreter der tschechischen Regierung sind nicht anwesend) I. Der Angriff auf Polen Deutsche Revisionsforderung an Polen Hitler-Stalin-Pakt: Aufteilung Polens und des Baltikums Englisch-polnischer Beistandspakt Überfall auf Polen ("Fall Weiß") Ultimatum Großbritanniens und Frankreich an Deutschland: sofortiger Rückzug der deutschen Truppen Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreich an Deutschland Besetzung Ostpolens durch die Sowjetunion II. Der Krieg im Westen Deutsche Besetzung Dänemarks und Norwegens Deutscher Angriff auf Frankreich über die Benelux-Länder Dreimächtepakt Deutschland, Italien, Japan 1941 14.02 06.04 11.04 22.06 06.12 07.12 11.12 1942 20.01 1943 14-24.01 31.01 18.02 13.05 10.07 28.11 1944 06.06 20.07 1945 12.01 4-11.02 30.04 8/9.05 26.06 15.08 III. Der Angriff auf die Sowjetunion Entsendung des deutschen Afrikakorps zur Unterstützung Italiens Deutscher Balkanfeldzug Amerikanisches Leih- und Pachtgesetz Deutscher Angriff auf die Sowjetunion Sowjetische Gegenoffensive vor Moskau Japanischer Überfall auf US-Flotte in Pearl Harbor Hitlers Kriegserklärung an die USA IV. Vernichtungspolitik Wannsee-Konferenz: Beschluss zur "Endlösung der Judenfrage" V. Kriegswende Alliierte Konferenz in Casablanca: Forderung nach bedingungsloser Kapitulation Deutschlands Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad (bis 2.2) Goebbels verkündet den totalen Krieg; Mitglieder der "Weißen Rose" verhaftet Kapitulation des Deutschen Afrikakorps in Tunis Landung der Alliierten auf Sizilien Alliierte Konferenz in Teheran: Aufteilung Deutschlands VI. Zusammenbruch Deutschlands Invasion der Alliierten in der Normandie Attentat auf Hitler gescheitert VII. Kriegsende Großoffensive der Sowjets auf Ostpreußen / Schlesien Alliierte Konferenz von Jalta: Teilung Europas Selbstmord Hitlers im eingeschlossenen Berlin Deutsche Gesamtkapitulation Gründung der UNO Waffenstillstand mit Japan Potsdamer Abkommen (Truman, Attlee, Stalin) 1. Demokratisierung Leben auf demokratischer und friedlicher Grundlage Gleiche Behandlung deut deutschen Bevölkerung in den Besatzungszonen Förderung und Zulassung aller demokratischen Parteien 2. Denazifizierung Verbot der NSDAP und ihrer Organisationen (SA, SS, Gestapo...) Verhaftung und Bestrafung der Kriegsverbrecher Verbot der NS-Propaganda und -Ideologie Verantwortung der Bevölkerung von den negativen Aspekten der NS-Ideologie 3. Demilitarisierung Völlige Abrüstung und Entmilitarisierung Deutschlands Einstellung der gesamten Kriegsproduktion Vorbeugung gegen Kriegspropaganda 4. Demontage Stilllegung der Waffenindustrie Beschränkung der gesamten Wirtschaft und Industrie auf zivile Produktion Kontrolle und Überwachung der Produktion durch die Besatzungsmächte Verhinderung von Monopolen und wirtschaftliche Vereinigungen 5. Dezentralisierung Zulassung regionaler Selbstverwaltung Abschaffung einer deutschen Zentralgewalt -> keine deutsche Zentralregierung mehr Dezentralisierung des Wirtschaftslebens; Zerschlagung von Monopole und Gesellschaften Übernahme der Aufsicht über ganz Deutschland durch die Besatzungsmächte -> Alliierter Kontrollrat Weitere Bestimmungen: Zahlung von Reparationen (keine Einigung über Höhe) Deutschland soll als wirtschaftliche Einheit betrachtet werden Grenzziehung galten als vorläufig (bis zur endgültigen Festlegung durch einen Friedensvertrag) Erster und Zweiter Weltkrieg im Vergleich Kriterien Ursachen Verlauf Ergebnisse Erster Weltkrieg - Unfähigkeit und fehlender Wille der europäischen Großmächte die Katastrophe zu verhindern - Kriegsschuldfrage umstritten (Hauptschuld Deutschlands oder gemeinsame Verantwortung der europäischen Staaten?) - Kriegsgegner: Mittelmächte (D-Ö-I); Achsenmächte (GB, F, RU, später auch USA) und jeweilige Kolonialgebiete - Schlieffenplan zur Vermeidung eines Zweifrontenkrieges - ergebnisloser Stellungskrieg im Westen - Ausscheiden Russlands durch Oktoberrevolution 1917 - Eingreifen der USA bringt Wende - erstmaliger Einsatz moderner Massenvernichtungswaffen (Giftgas, Maschinengewehre) - Schwerpunkte: v. a. Frankreich, europäische Kolonien, Balkan → Beschränkung im Wesentlichen auf Europa und seine kolonialgebiete ca. 10 - 20 Mio. Tote - hohe Verluste insbesondere für Deutschland und Frankreich durch Stellungskrieg im Westen (Verdun) - insgesamt stärkere Konzentration der Verluste auf einige wenige Großmächte - Entwurf einer neuen globalen Friedensordnung; Gründung des Völkerbundes - Niederlage Deutschlands; Ende der Monarchie - Gebietsabtretungen Reparationen v. a. an Frankreich - Kriegsschuldartikel (--> 2. Weltkrieg) Zweiter Weltkrieg - Expansionswille Hitlers; Scheitern des Appeasementpolitik Großbritanniens und Frankreichs - Kriegsschuldfrage eindeutig (gezielter Plan Hitlers zur Durchführung seiner Lebensraumideologie) - Kriegsgegner: Dreimächtepakt (D-I-J) und Verbündete auf dem Balkan; Alliierte (F, GB, USA, UdSSR) - Hitler-Stalin-Pakt zur Vermeidung eines Zweifrontenkrieges - rascher Sieg Deutschlands über Frankreich - Russland ist Siegermacht, sitzt bei Verhandlungen mit am Tisch - deutsche Niederlage in Russland (Stalingrad) bringt Wende - Einsatz von Waffen mit noch größerem Vernichtungspotential (Atombombe) - Schwerpunkte: fast ganz Europa, Nordafrika, Asien, Pazifikraum →→ globale Ausweitung der Kampfhandlungen - ca. 50 - 80 Mio. Tote - hohe Verluste insbesondere für Polen und Sowjetunion durch deutschen Vernichtungskrieg im Osten - Insgesamt gleichmäßigere Verteilung der Verluste auf die beteiligten Nächte - Entwurf einer neuen globalen Friedensordnung; Gründung der UNO - Niederlage Deutschlands; Ende der NS-Diktatur - Gebietsabtretungen - Reparationen, v. a. an UdSSR - Besetzung Deutschlands Der Völkermord an den europäischen Juden 1. Begriff der Vorgang der systematischen Vernichtung von 6 Millionen europäischen Juden ist schwer in Begriffe zu fassen. In der Geschichtswissenschaft und der Öffentlichkeit wird er allgemein als "Holocaust" bezeichnet, während die meisten Juden den Begriff ablehnen und stattdessen "Shoah" bevorzugen. 2. Ursachen NS-Rassenideologie Ausgrenzung Terror und Propaganda Kompetenzstreitigkeit antisemitische Traditionen des Kaiserreiches Neue Forschungsansätze nach 1945 3. Vorgeschichte Reichstagsrede Hitlers kurz vor Kriegsbeginn 1939: Ziel eines künftigen Krieges: Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa" während der Eroberung Polens: mündlicher Befehl Reinhard Heydrichs zur "möglichst restlosen Beseitigung des Judentums" zunächst unkoordinierte Maßnahmen gegen die Juden in den eroberten Gebieten: Deportationen, Umsiedlungen, Arbeitslager, Ghettoisierung, Massenerschießungen bis 1940: verschiedene Pläne, z.B. Zwangsumsiedlung der Juden nach Polen und Unterbringung in Ghettos 4. Wannsee-Konferenz (Januar 1942) Auftrag Hermann Görings an Heydrich zu einer "Gesamtlösung der Judenfrage" auf Befehl Hitlers Beschluss zur "Endlösung der Judenfrage": Systematische Verfolgung, Ausbeutung als Arbeitskräfte und Vernichtung aller Juden in Europa bürokratischer, kalter, geschäftsmäßiger Ton des Protokolls Folge: Einsatz von Vergasungsanlagen aus dem "Euthanasieprogramm" zuerst in Auschwitz-Birkenau (1. Vernichtungslager), später auch in Belzec, Sobibor, Treblinka, Majdanek, Chelmno 5. Bewertung des Holocaust der überwiegende Teil der heutigen Geschichtswissenschaft betont die Einzigartigkeit des Völkermords an den Juden, da dieser systematisch, koordiniert und gezielt von staatlicher Seite ablief mit dem Ziel, eine gesamte Bevölkerungsgruppe zu töten Umstritten ist die Frage nach den Ursachen, insbesondere der Verantwortung des Einzelnen im Rahmen des nationalsozialistischen Massenmords Widerstand Reaktion eines Menschen oder einer Gruppe auf: Machtmissbrauch Verfassungsbruch Menschenrechtsverletzungen Stufen des Widerstands: passiver Widerstand Verweigerung innere Emigration ideologischer Gegensatz bewusste Nonkonformität Protest offene Ablehnung Konspiration Vorbereitung der Neuordnung des Staates Umsturz des Regimes Voraussetzungen: Vorbehalte gegen die Regierung (Resistenz) innere KRaft zur bewussten Distanzierung bewahrung von Wertvorstellungen => in Bezug auf das NS-System: "...jedes aktive und passive Verhalten, dass sich gegen das NS-Regime oder einen erheblichen Teilbereich der NS-Ideologie richtet und mit hohen persönlichen Risiken verbunden war." (Definition nach Detlev Peukert) Staufenberg: 1. Begründung des Widerstands 2. Ziele 3. Mittel NS-Ideologie -> Machtmissbrauch infolge von Rassentheorie, Führerprinzip und Lebensraumpolitik Wirtschaftlicher Zusammenbruch des deutschen Reichs Missbrauch der Armee Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung Gotteslästerung Moralische und soziale Erneuerung Deutschlands Wahrung des Rechtsstaates und der Menschenwürde Wiederherstellung des Rufs Deutschland in der Welt Schaffung von Vertrauen Beendigung des Krieges Bestrafung der NS-Verbrecher (Hitlers engster Kreis) Wahrscheinlich eine Militärdiktatur auf Zeit Weiße Rose 1. Begründung des Widerstands 2. Ziele 3. Mittel Krieg kann nicht gewonnen werden; bevorstehende Niederlage Hass der Weltgemeinschaft auf den NS und seine Ideologie Kriegsverbrechen und weitere Verbrechen gegen die Menschlichkeit Überlegenheit der Kriegsgegner (besonders USA) Aufgabe des bedingungslosen Gehorsams Wiederherstellung des Rechtsstaats Beendigung der Gewaltherrschaft Befreiung von der NS-Ideologie und der Regierung Hitlers Aufgabe der NS-Wirtschaftspolitik Aufgabe des preußischen Militarismus Bildung eines föderalistischen und sozialistischen Staates Verteilung von Flugblättern / Aufklärung der Bevölkerung -> kein Zentralismus, keine Alleinherrschaft => Wiederherstellung der Demokratie Jugendopposition Edelweißpiraten Swing-Jugend Weiße Rose Erklärungsansätze zum Nationalsozialismus 1. Eichholtz/Schumann (1969): marxistischer Erklärungsansatz Kernthese: Kontinuität Imperialismus - Expansionismus - Antikommunismus bis hin zur NS-Diktatur ("Herrschaft des Hitlerfaschismus") Unterstützung des Nationalsozialismus durch Großbürgertum Argumente: schriftliche Dokumente beweisen Einflussnahme des Großbürgertums auf Hindenburg bei der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler und Willen eine faschistische Diktatur zu unterstützen Weltwirtschaftskrise → Schwächung des kapitalistischen Bürgertums → Orientierung auf "neue Massenbasis" Streben des Großbürgertums nach Expansion => Schuldfrage wird (im Sinne der marxistischen Geschichtstheorie) auf das Großbürgertum fokussiert 2. Nolte (1986): "relativierender", vergleichender Erklärungsansatz Kernthese: Entstehung des Nationalsozialismus als Reaktion auf den bolschewistischen Terror und Massenmord im Sinne einer logischen Verbindung ("kausaler Nexus") Argumente: - Hitler und die Nationalsozialisten betrachteten sich womöglich als Opfer des kommunistischen Terrors - der Gulag (System von Straflagern Stalins für politische Gegner in der UdSSR) diente als Vorbild für Auschwitz - Taten der Bolschewisten wurden in "faktisch-logischer Weise" von Hitler kopiert => "Historisierung" des Holocaust / der NS-Verbrechen; Verlagerung der Schuldfrage und der Ursachen der deutschen Katastrophe aus Deutschland heraus; Relativierung der NS-Verbrechen durch "Einordnung" in den europäischen Gesamtzusammenhang 3. Kershaw (1992): personalisierender Erklärungsansatz Kernthese: "charismatische Herrschaft": Persönlichkeit Hitlers als Grund für die Gewinnung und Ausweitung seiner Macht Argumente: relativ kurze Zeit zurückliegender Zusammenbruch der Monarchie -> Autoritätsgläubigkeit, Sehnsucht nach autoritärer Führung, einer "Führerpersönlichkeit" traumatische Auswirkungen des 1. Weltkriegs (Versailler Vertrag) -> übersteigerte "militärisch-chauvinistische Wertvorstellungen" spezifische Eigenarten der politischen Kultur in Deutschland (verspätete Nation, Kriege, Diskontinuitäten, Minderwertigkeitsgefühle bei Rechten und Konservativen) Krise Anfang der 30er Jahre Vorhandensein eines ersehnten "Führers" und einer ihn stützenden Struktur Vorhandensein und Einsatz propagandistischer Mittel 4. Goldhagen (1996): soziokultureller Erklärungsansatz Kernthese: Hohe Tötungsbereitschaft der Täter, weil sie durch Antisemitismus besonderer Art motiviert waren -> Vorstellung, die Juden hätten den Tod verdient und ihre Massenvernichtung sei gerechtfertigt Argumente: Bereitwilligkeit und Selbstverständlichkeit, mit der die Vernichtung der Juden in Kauf genommen wurde verständnisvolle Reaktionen auf Maßnahmen gegen die Juden; Vorgehen wurde überwiegend als notwendig angesehen Judenvernichtung wurde als "nationales Projekt" zur Sicherung der Existenz des eigenen Volkes betrachtet Vorherrschen eines "dämonisierenden deutschen Rassenantisemitismus" Wille zur Tötung der Juden aller Länder "absurde" Konstruktion des Judentums 5. Aly (2005): wirtschaftspolitischer Ansatz Kernthese: Nationalsozialismus als "Gefälligkeitsdiktatur”; Holocaust als konsequenter "Massenraubmord" Argumente: Nationalsozialisten hielten "Masse der Bevölkerung bei Laune" sozialpolitische Wohltaten für den "kleinen Mann" kräftige soziale Aufwärtsmobilität; Aufbrechen sozialer Hierarchien, "völkisches Gleichheitsversprechen" Ausgrenzung aller "volksfremden" Elemente Verstärkung der sozialen Fürsorge im 2. Weltkrieg (Reaktion auf "Trauma 1918"); Streben nach gerechterer Verteilung der Lasten des Krieges höhere Belastung der Vermögenden rücksichtslose Plünderung der besetzten Länder ("privater Beutezug durch Europa") Enteignung der Juden durch Privatleute und den Staat ("Prinzip Staatsraub") => Sicherung der Loyalität der Massen und des innenpolitischen Zusammenhalts bis Kriegsende Vergangenheitspolitik und Vergangenheitsbewältigung ! Umgang mit dem Nationalsozialismus in den Besatzungszonen ! unterschiedliche Entnazifizierungspraxis der Besatzungsmächte in Ost und West > exemplarische Beurteilung der Vergangenheitspolitik in den beiden deutschen Staaten; im LK: Beurteilung verschiedener Formen kollektiver Erinnerung Voraussetzungen und Rahmenbedingungen 1. Konferenz von Jalta Februar 1945 Beschluss zur Entnazifizierung und zur juristischen Aufarbeitung 2. Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit Beteiligte: USA, FR, GB, SU 3. geringe Verbreitung demokratischer Denkweise (Bevölkerungsmehrheit mit nationalsozialistischem Gedankengut) 4. Verweigerungshaltung (Weigerung sich mit persönlicher Schuld und Verantwortung auseinanderzusetzen) administrative Ebene $ Spruchkammerverfahren und Entfernung von ehemaligen Nationalsozialisten aus Ämtern Entnazifizierung politische Ebene Auflösung von NS-Organisation gesellschaftliche Ebene 6 Re-education Umerziehung der Bevölkerung durch demokratische Bildungsangebote Potsdamer Konferenz: Juli/August 1945 politische "Säuberung" der deutschen Gesellschaft ideologische Gegensätze in den Besatzungszonen uneinheitliche Umsetzung in Besatzungszonen juristische Ebene þ Nürnberger Prozesse (1945-1949) zur Untersuchung von Kriegsverbrechen Die Auslegung der "5 D's" in den Besatzungszonen Demokratisierung Dezentralisierung Denazifizierung Demilitarisierung Demontage Westl. Besatzungszonen (GB, USA, FR) - Parlamentarische Demokratie (Volkssouveränität, freie Wahlen, Mehrparteiensystem, Gewaltenteilung) - vorerst keine deutsche Zentralregierung, jedoch schrittweise Zulassung von Parteien in den einzelnen Bundesländern USA: These von der Kollektivschuld aller Deutschen am Nationalsozialismus → Bildung von Spruchkammern zur Gesinnungsprüfung aller Deutschen, Prinzip der "re-education" (Umerziehung) der gesamten Bevölkerung GB, F: Beschränkung auf Verhaftung führender NS-Funktionäre - zunächst Demobilisierung der gesamten deutschen Wehrmacht, Einstellung der Waffenproduktion - im Zuge des Kalten Krieges Unterstützung des Aufbaus eigener deutscher Streitkräfte (Bundeswehr), Mitgliedschaft in der NATO - zunächst Abbau von Industrieanlagen geplant (Morgenthau-Plan 1944: Umwandlung Deutschlands in einen Agrarstaat; Entnahme von Reparationen und Kontrolle der Rohstoffproduktion besonders in der französischen Besatzungszone) - im Zuge des Kalten Krieges Übergang zum wirtschaftlichen Aufbau Deutschlands als "Bollwerk gegen den Kommunismus" (Marshallplan 1947) Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Kommunistische Diktatur nach Vorbild der Sowjet-Union (Einparteienherrschaft, Vernetzung von Parteie und Staat, Weisung von oben nach unten) - nicht durchgeführt; Zentralisierung der Verwaltung, Abhängigkeit von Weisungen der sowjetischen Besatzungsbehörden - UdSSR: These von der Hauptschuld des Großbürgertums am Nationalsozialismus → Verhaftung führender Industrieller und Großgrundbesitzer, Enteignungen, Überführung des Privatbesitzes in Staatseigentum - siehe Westzonen - im Zuge des Kalten Krieges Aufbau eigener Streitkräfte in der DDR (Nationale Volksarmee), Mitgliedschaft im Warschauer Pakt - umfangreiche Entnahme von Reparationen, Kontrolle der gesamten Schwerindustrie und der Rohstoffproduktion durch die sowjet. Besatzungsmacht → Grundlage für sozialistische Planwirtschaft Inhaltsfeld 6: Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert Kalter Krieg (S.381-386; 447-451) Deutschland nach 1945 (S.396-403) Entnazifizierung (S. 419-425) Geschichte der BRD (S. 459-463; 468-475) Geschichte der DDR (S.463-468; 475-480) Revolutionen in Osteuropa (S.502-505) "Friedliche Revolution" in der DDR und Vereinigung Deutschlands (S.506-517) Ideengeschichte des Krieges und Dreißigjähriger Krieg (S.543-547) Friedenssicherung im 19. und 20. Jahrhundert (S.558-565) Friedenssicherung durch die EU (S:583-588) Nationale Identität unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland ! Neue Ostpolitik, Stalinnote ! Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konflikts Hintergründe und Formen der Vertreibung und Integration von Flüchtlingen Selbstverständnis der BRD und DDR, Grundlagen und Entwicklung > Handlungsoptionen der politischen Akteure in Ost und West 1945-1989 > multiperspektivische Beurteilung des Vertreibungs- und Integrationsprozesses DDR und BRD im Vergleich Gründung Politisches System wichtige Bündnisse Wirtschaftliches System Wahlen Bundesrepublik Deutschland (BRD) 23.05.1949 Demokratie Nato (Westmächte) soziale Marktwirtschaft mit freiem Markt: reguliert durch Angebot und Nachfrage regelmäßige geheime und freie Wahlen mehrere Parteien zur Auswahl Deutsche Demokratische Republik (DDR) 07.10.1949 Sozialistische Diktatur Warschauer Pakt (Osten) Sozialismus Planwirtschaft: reguliert vom Staat keine geheimen und freien Wahlen immer Sieg der SED: vorbestimmtes Ergebnis keine Wahl von SED-Gegnern Wirtschaft in BRD / DDR Westen (BRD) Maßnahmen: der USA Marshallplan (Aufbau der Wirtschaft) Einführung D-Mark Ziel: Länder an die USA und Kapitalismus binden Folge: Arbeitsplätze entstehen durch neue Wirtschaft, Läden sind voll Führungs- anspruch der SED Erich Schmidt Verlag Ministerrat Staatsorgane der DDR Vorsitzender 2 Erste Stellvertr. 9 Stellvertreter 2 weitere Mitgl. Präsidium 33 Mitglieder Wahl Osten (DDR) Maßnahmen: der Sowjetunion Verbieten Teilnahme am Marshallplan Ostmark wird eingeführt Staatsrat Ziel: Abhängigkeit zur USA unterbinden und an den Kommunismus binden Folge: Arbeitslosigkeit, leere Läden Wahl Einheitsliste der Nationalen Front 8 Stellvertreter 20 Mitglieder 1 Sekretär www. Vorsitzender Volkskammer 500 Mitglieder Berufung Aufsicht Wahl auf 5 Jahre Wahlberechtigte Bevölkerung Wahl Nationaler Verteidigungsrat Oberstes Gericht ↑ General- staats- anwalt ZAHLENBILDER 555 125 Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland Bundes- präsident Entwicklung Bundes- kanzler Bundesregierung Parteienbildung Staatsaufbau Wirtschaft Gesellschaftspolitische Wahl Bundestag 598* Abgeordnete Wahl auf 4 Jahre * ohne Überhangmandate Erich Schmidt Verlag Die doppelte Staatsgründung Verfassung und politische Ordnung Vorschlag alle Abge- ordneten Wahl auf 5 Jahre Bundes- versammlung C 598 598 Mitglieder Landes- parlamente Wahlen Wahlberechtigte Bevölkerung Fragebogen an alle öffentlich Bediensteten; Demokratisierung durch Umerziehung Wahl je zur Hälfte durch Bundestag und Bundesrat Gründung der Bundesrepublik westliche Demokratie, Sozialstaat, Schutz der Bürger- und Menschenrechte; Integration der Flüchtlinge und Vertriebene föderalistische Strukturen, Aufteilung der staatlichen Aufgaben zwischen Bund und Ländern soziale Marktwirtschaft, Marshallplan, Währungsreform zur wirtschaftlichen Stabilisierung Bundes- verfassungs- gericht Grundgesetz, repräsentative Demokratie, Gewaltenteilung, streitbare und wehrhafte Demokratie, Rechtsverbindlichkeit der Menschen- und Grundrecht, institutionelle Sicherungen, welche die Zerstörung der Demokratie verhindern, Kontinuität von Regierungsarbeit Bundesrat 69 Mitglieder Landes- regierungen ZAHLENBILDER 62 110 Gründung der DDR Aufbau einer sozialistischen Diktatur Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED, Partei "neuen Typs", "demokratischer Zentralismus", Einheitsliste bei Wahlen Zentralistische Verwaltungsstrukturen Entwicklung einer sozialistischen Volkswirtschaft, staatliche Lenkung der Wirtschaft, Enteignung der Großgrundbesitzer, Bodenreform zur Umverteilung von Landbesitz zentralistischer Staat, Einheitspartei, keine Gewaltenteilung, keine unabhängige Justiz, Massenorganisationen unter Leitung der SED Beispiel für gesellschaftliche Unterschiede zwischen der Bundesrepublik und der DDR Gesellschaftstyp und -struktur Geschlechterverhältnis Gleichberechtigung Frauenerwerbstätigkeit Interessenorganisation der Frauen Bundesrepublik Marktgesellschaft mit weiterhin bestehender sozialer Ungleichheit nach Rückkehr der Männer aus dem Krieg Modell eines männlichen Hauptverdieners, die Frau versorgt Haus und Familie Art. 3 GG: volle Gleichberechtigung von Mann und Frau, trotzdem Patriarchat, 1977 Aufgabe des Hausfrauenehe-Leitbildes erst seit den 1970er-Jahren selbstverständlich Unabhängige Frauenbewegung seit 1960er-Jahren DDR kommunistische Parteiendiktatur, soziale Ungleichheit trotz propagierter klassenloser Gesellschaft egalitäres Rollenverhältnis, Selbstverständlichkeit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen Art. 7 Verfassung der DDR: volle Gleichberechtigung von Mann und Frau; wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frau Frauen im Produktionsprozess auch in "Männerberufen" Deutscher Frauenbund, abhängig von SED-Führung Petersberger Abkommen (Teppich-Szene) - Kernpunkte die Einstellung der Demontagen in einigen Teilen von Deutschland wie Berlin die Eingliederung der Bundesrepublik Deutschland in die Europäische Gemeinschaft, z. B. durch späteren Beitritt in den Europarat konsularische Beziehungen und Handelsbeziehungen zu anderen Ländern schrittweise wieder aufzunehmen die ausdrückliche Förderung der Beziehungen zu allen westlichen Staaten Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in internationale Organisationen der Entschluss der Bundesregierung, nach den Grundsätzen Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit zu handeln und jegliches Wiederaufleben totalitärer Bestrebungen zu verhindern ferner bekundet die Bundesregierung "ihre ernste Entschlossenheit, die Entmilitarisierung des Bundesgebietes aufrechtzuerhalten und sich mit allen Mitteln, die in ihrer Macht stehen, zu bestreben, dass die die Wiederaufstellung bewaffneter Streitkräfte jeder Art verhütet wird." die Akzeptanz der internationalen Kontrolle des Ruhrgebietes (Beitritt zum Ruhrstatut) die Genehmigung des bilateralen Abkommens über den Marshallplan die Gesetzgebung zur Kartellentflechtung die teilweise Beendigung von Beschränkungen für den Schiffbau Es wird als erster Schritt der Bundesrepublik Deutschland zu einem eigenständigen Staat gewertet. 1970: Moskauer Vertrag zwischen der BRD und der Sowjetunion: Unverletzlichkeit der bestehenden Grenzen in Europa, besonders der Oder-Neiße-Linie Besuch Brandts in Polen; Kniefall vor dem Denkmal für die Opfer der Aufstands im Warschauer Getto Unterzeichnung des Warschauer Vertrags: endgültige Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze als Westgrenze Polens 1971: Viermächteabkommen der Siegermächte: Anerkennung der Präsenz der Westmächte in Berlin und Garantie der Verbindungswege nach Berlin durch die Sowjetunion Transitabkommen der BRD und DDR zur Erleichterung des Verkehrs zwischen West-Berlin und der BRD 1972: Grundlagenvertrag zwischen der BRD und der DDR: Anerkennung der DDR als gleichberechtigter und souveräner Staat ohne Anerkennung als Ausland SALT-Abkommen zwischen den USA und der Sowjetunion: Festlegung von Obergrenzen für Raketensysteme 1975: Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa = KSZE (fast alle europäischen Staaten, USA, Kanada); Schlussakte von Helsinki: Beachtung der Grundrechte, stärkere Durchlässigkeit der Grenzen in Europa Neue Ostpolitik A) Regierungserklärung Willy Brandt (1969) Recht der Deutschen auf Selbstbestimmung Erlangen der deutschen Einheit Verhandlungen mit der DDR Verhinderung eines weiteren Auseinanderlebens von BRD und DDR Sicherung des Friedens in Europa unter Beteiligung der Sowjetunion Gespräche mit Polen Sicherung des Viermächtestatus in Berlin -> Abkommen der Siegermächte Keine völkerrechtliche Anerkennung der DDR Sicherung der Transitwege nach West-Berlin B) Gegenposition der CDU/CSU zur Ostpolitik (Guttenberg 1970) Gefährdung des Friedens; Vorwurf die SPD betreibe Appeasement-Politik Zerbröckeln des Schutz der NATO -> Vorherrschaft der SU über Europa Gefahr für FReiheit der BRD und DDR Anerkennung unrechtmäßig entstandener Grenzen Stalin-Note 1952 Einführung demokratischer Rechte, Wiedervereinigung an den Grenzen -> basierend auf Friedensvertrag Angebot Stalins für ein neutrales vereintes Deutschland wurde ausgeschlagen, obwohl es vielleicht die einzige Chance der Wiedervereinigung gewesen wäre Grund: unglaubwürdig, Risiko, dass Sowjetunion die BRD an sich reißt,da Stalin seinen Machteinfluss in Europa festigen wollte und DE als Stützpunkt sieht DDR: Ausbau des Sozialismus -> Aufbau zentraler Planwirtschaft, Kollektivierung der Landwirtschaft Anzahl der Republikflucht wuchs stetig, vor allem nach dem Volksaufstand Volksaufstand 17. Juni 1953 Hintergrund: Umstellung der Wirtschaft der DDR auf die Planwirtschaft. Eine Förderung der Schwerindustrie führte zur Unterversorgung der Bevölkerung mit Lebensmittel und Alltagsgütern und die Missernten sowie Flucht vieler Bauern verstärkte die schlechte Versorgungslage. Dadurch kam es zu zusätzlichen Preiserhöhungen und die Arbeitsnormen wurden zusätzlich erhöht, d.h. die für einen Geldbetrag zu leistende Arbeit -> die Menschen mussten mehr arbeiten und haben nicht mehr Lohn bekommen Unzufriedenheit der DDR-Bevölkerung wegen des niedrigen Lebensstandards weitgehend friedliche Proteste gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in der DDR SED-Regierung ist mit der Situation überfordert und der Widerstand der DDR-Bevölkerung wird von der Roten Armee mithilfe sowjetischer Panzer brutal niedergeschlagen Folgen: viele Tote, Festnahmen und zum Tode Verurteilte, Ausbau eines Überwachungssystems und Ministeriums für Staatssicherheit durch die SED, um einen weiteren Aufstand zu verhindern, große Flüchtlingsquote Ära Adenauer Konrad Adenauer: erster Bundeskanzler und Außenminister (1949-1963) -> Politik des Antikommunismus und Abgrenzung zum Ostblock, aber auch Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion, Westintegration vor Wiedervereinigung für Frieden und Freiheit Ziele: außenpolitisch: Integration Westdeutschlands (BRD) in das demokratische westeuropäische Bündnissystem, Wiederherstellung außenpolitischer Souveränität, gemeinsame westliche Verteidigungspolitik (Wiederbewaffnung durch Aufbau der Bundeswehr, NATO-Beitritt), Aussöhnung mit Frankreich innenpolitisch: Stabilisierung der Demokratie, Neudefinierung der CDU (von katholischer Partei zu einer Volkspartei, die für alle wählbar ist, Durchsetzung der sozialen Marktwirtschaft -> geprägt von wirtschaftlicher und politischer Stabilisierung Wirtschaftswunder 50er soziale Marktwirtschaft wird durch den Bundeswirtschaftsminister und späteren Bundeskanzler Ludwig Erhard in der BRD praktisch umgesetzt Ziel: Vorteile einer freien Marktwirtschaft (wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, hohe Güterversorgung) voll auszuschöpfen und gleichzeitig die negativen Folgeerscheinungen (soziale Not) abzumildern Folgen: Steigerung des Wohlstands, sichere Arbeitsplätze, Konsumanstieg, Reiseindustire -> Produkte: VW-Käfer Flucht und Vertreibung a) Bevölkerungsbewegung in Europa 16 Millionen, überwiegend Deutsche, betroffen Konsequenzen von Flucht: Viele Tote; Vergewaltigungen und Misshandlungen; Lange Strecken Bevölkerungsverschiebungen waren eine Kontinuität und nicht nur direkt im / nach dem Krieg b) Ursachen und Formen 2 Gruppen von Migrationsströmen: -> "displaced persons" (Alliierte Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Überlebende aus KZs) -> "Flucht und Vertreibung": - Flüchtlinge, die vor der Roten Armee / polnischen und tschechoslowakischen Verbänden westwärts geflohen sind - Vertriebene, die gegen Kriegsende Opfer von "wilden Vertreibungen" oder Potsdamer Abkommen waren c) Integration 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene, weshalb die Integration eine Herausforderung war wurden als Konkurrenten um Wohnraum und Nahrung wahrgenommen Integration verlief unterschiedlich in Ost- und Westdeutschland Integration in DDR DDR sah die Umsiedlung als gerechtfertigt an (wegen "antifaschistischer" Grundhaltung") SED betrieb Politik für Umsiedler, erklärte Integration aber ab 1950 für erfolgreich abgeschlossen Integration der BRD Westzone sah Umsiedlung al Unrecht, was wiedergutzumachen sei -> große Rolle in der Öffentlichkeit Bei Gründung BRD Integration großes Problem -> Flüchtlinge trafen auf ansässige Bevölkerung, die sich selber in Notlage befand -> Bevölkerung irritiert von Dialekten, Essgewohnheiten, Religionszugehörigkeit In vielen Orten Widerstand gegen weitere Vertriebene Um gefährliche Situationen zu lösen Bündel von Maßnahmen: Flüchtlinge profitieren vom Wirtschaftswunder, da Arbeitskräfte gebraucht wurden 1960er: Integration war weitgehend gelungen ("Flüchtlingswunder") Integrationsproblem konnte durch Hervorhebung der bisherigen Erfolge entschärft werden Dennoch hoch umstrittenes Thema - 2 Seiten: -> Umsiedlung war Ungerecht - Vorwurf, NS-Verbrechen zu verharmlosen -> Nachkriegsordnung muss so akzeptiert werden - Vorwurf, Leugner der Vertreibung zu sein Kalter Krieg (50er und 60er) 1947-1989 Konkurrenzkampf zwischen den Supermächten USA und ihren verbündeten Westmächten sowie der Sowjetunion und ihren verbündeten Ostblockstaaten (Ost-West-Konflikt) Auseinandersetzung findet auf militärischer (Aufrüstung, Stellvertreterkriege), politischer, wirtschaftlicher, wissenschaftlicher, technischer und ideologischer Ebene statt. Es kam jedoch nie zu einer direkten militärischen Konfrontation zwischen beiden Blöcke ("Heißer Krieg") Mauerbau 1961 -> Mauerfall: 1989 Ursachen: Berlin-Blockade: 20.06.1948-12.05.1949 Volksaufstand 1953 Flucht in den Westen Berlin Ultimatum 1958 und Versuch Ulbrichts bei Chruschtschow, eine Mauer zu bauen für Frieden -> Mauer in der DDR = "Antifaschistischer Schutzwall" (DDR-Regierung wollte die Menschen an der Ausreise hindern -> Symbol der Deutschen Teilung) 13.08.1961: unerwartete Errichtung von Grenzbefestigungen aus Stacheldraht und Betonklötzen -> Entwicklung einer Mauer, die immer stärker bewacht wurde Reaktionen: A) Konrad Adenauer: Mitleid für Familien, die auseinandergerissen wurden (Wiedervereinigung keine Priorität, "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten", hat aber auch nichts dagegen gemacht) B) Willy Brandt: reagiert dagegen und ruft zur Protestdemonstration am 16.08.1961 vor dem Berliner Rathaus auf -> ist letztendlich aber machtlos C) John F. Kennedy (US-Präsident): regiert zurückhaltend, denn er befürchtet eine Eskalation der Lage und bevorzugt eine Mauer statt einen Krieg D) Macmillan: bezeichnet die Mauer als "dichter Eiserner Vorhang" Flucht: man konnte die Grenze nur unter Lebensgefahr überwinden -> "Republikflucht": wer erwischt wurde, musste für 8 Jahre ins Gefängnis Montagsdemonstrationen: 1989: Polen und Ungarn haben sich von ihrem sozialisitischen Staatssystem gelöst DDR-Bürger machten sich politisch aktiv -> sie verlangten Reformen (Montagsdemonstrationen) -> Bürgerrechtsgruppen wurden gegründet Fluchtbewegung über Polens und Ungarns offene Grenzen stieg an Mauerfall am 09. November 1989: Erich Honecker bestand auf eine Fortsetzung des sozialistischen Staatssystems SED-Führung sah sich schließlich doch zu Reformen gezwungen Abend des 09. Novembers: Reisegesetz öffnete die deutsch-deutsche Grenze es kam zum Massendrag am Brandenburger Tor -> Ereignis ging als Berliner Mauerfall in die Geschichte ein -> Anfang vom Ende der SED-Einparteienherrschaft Wiedervereinigung nach Zusammenbruch des SED-Regimes forderten einige Bürger zunächst eine Reform des politischen Systems Volkskammerwahlen - 13.03.1990: die zur "Allianz für Deutschland" verbündeten Parteien kamen durch und gewannen ein wenig politische Macht Einigungsvertrag regelte Beitritt der DDR zur BRD Zwei-Plus-Vier-Vertrag stimmten ehemalige Besatzungsmächte der deutschen Wiedervereinigung zu -> sie wurde am 03.10.1990 verwirklicht Die Überwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989 Entwicklung von der friedlichen Revolution 1989 bis zur deutschen Einheit im internationalen Kontext (im LK: Rolle nationaler und internationaler Akteure) > Bedeutung der Veränderungen 1989/90 für die Gegenwart > Beurteilung der Zweistaatlichkeit und der Einheit für das nationale Selbstverständnis Faktoren zur deutschen Einheit 1989/90 Revolutionen in Osteuropa Bürgerrechtsbewegungen in der DDR - Auftrieb durch Montagsdemonstrationen - Forderungen nach tiefgreifenden demokratischen Reformen in Staat und Gesellschaft (Abschaffung des Einparteiensystems, der Planwirtschaft und des Stasi-Staates; freie Wahlen, Reisefreiheit, Beachtung der Grund- und Menschenrechte) - Nicht: Reformen Gorbatschows (Glasnost, Perestroika) -> Druck auf DDR-Führung - Verzicht Gorbatschows auf gewaltsamen Zusammenhalt des Ostblocks -> fehlender Rückhalt der Sowjetunion für Stabilisierung der DDR-Regierung Öffnung der ungarischen und tschechischen Grenze für Fluchtbewegungen aus der DDR in den Westen - Offenlegung der Diskrepanz zwischen kommunistischer Ideologie und Wirklichkeit - Starre Reformunfähigkeit der Führungsriege in der DDR Wiedervereinigung! - Beteiligung an DDR-Regierung ("Runder Tisch") Folgen der Wiedervereinigung 1. Politische Folgen 10-Punkte-Plan Helmut Kohls - Plan zur schrittweisen Vereinigung der beiden deutschen Staaten: a)Freie Wahlen und demokratische REformen in der DDR b)Annäherung der beiden frei gewählten Regierungen c)Wirtschafts- und Währungsunion d)Politische Föderation zwischen BRD und DDR e)Einheit Deutschlands im Rahmen eines gesamteuropäischen Prozesses "Zwei-Plus-Vier-Vertrag" - Zustimmung aller vier alliierten Besatzungsmächte zur Einheit Deutschlands - Deutschland erhält die volle Souveränität - Endgültige Anerkennung der bestehenden Grenzen - Verpflichtung Deutschlands zum Frieden: Verzicht auf atomare, chemische und biologische Waffen und auf einen Angriffskrieg; Abrüstung Deutschland erhält seine volle Souveränität (Zwei-Plus-Vier-Verträge) Vereinigung findet in Form eines Anschlusses der DDR an die BRD statt -> Übernahme des Grundgesetzes, der Flagge und der Nationalhymne der BRD -> Beitritt der DDR zur NATO -> Territoriale Erweiterung der BRD um das Staatsgebiet der DDR, aber: -> endgültiger Verzicht Deutschland auf die Gebiete östlich der Oder-Neiße-Grenze Übernahme der föderalistischen Staatsordnung für ganz Deutschland 2. Wirtschaftliche Folgen Gründung einer Treuhandgesellschaft zur Verwaltung des Staatsvermögens der DDR Verbesserung der Konsumsituation in der DDR (wenn auch nicht so schnell wie erwartet) zahlreiche Firmenpleiten in der DDR aufgrund mangelnder Rentabilität Verlagerung wettbewerbsorientierter Betriebe aus Westdeutschland in den Osten; Überforderung vieler DDR-Betriebe mit Wettbewerbssituation DDR wurde "Billiglohnland"; bis heute keine einheitlichen Löhne in Ost und West gestiegene Lebenshaltungskosten in der DDR (Mieten; Gebrauchsgüter) Währungsumtausch im Verhältnis 1:1 verschafft DDR-Sparern ein rentables Vermögen Übernahme der Sozialversicherungskosten der DDR-Bürger durch die BRD verursacht für die Arbeitslosen- und Rentenversicherung Kosten in Milliardenhöhe Belastung der Steuerzahler in der BRD durch Zahlung eines Solidaritätszuschlags an die ostdeutschen Bundesländer und Kommunen durch Fördermittel aus Bund und Ländern deutliche Verbesserungen der Infrastruktur in ostdeutschen Großstädten, gleichzeitig aber auch Verfall und Entvölkerung ländlicher Gebiete durch Abwanderung von Arbeitskräften in den Westen 3. Soziale Folgen Arbeitslosigkeit (ungewohnte Erfahrung für DDR-Bürger) infolge von Firmenpleiten und gestiegener Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt trotz Verbesserung der Konsumsituation in Ostdeutschland ungleiche Lebensverhältnisse in Ost und West nur langsame Verbesserung des Lebensstandards in der DDR führte zu steigende Ungeduld und Unzufriedenheit Wanderungsbewegungen aus den ostdeutschen Bundesländern, besonders aus ländlichen Gebieten zahlreiche Zusammenführungen bisher getrennter Familien Übernahme nur weniger "DDR-Errungenschaften" (z.B. staatlicher Bau von Kindertagesstätten) 4. Psychologische Folgen Gefühl zahlreicher DDR-Bürger, von der BRD "geschluckt" worden zu sein (keine Abstimmung über neue Verfassung, Beitritt der DDR zur BRD) Überforderung mit wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen führte zu einer Identitätskrise; viele Ostdeutsche fühlten sich als Bürger zweiter Klasse Entsetzen und Verunsicherung durch Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit Gefühl der Benachteiligung führte zu Realitätsflucht besonders älterer DDR-Bürger ("Ostalgie": Sehnsucht nach alten DDR-Zeiten) Zunahme von Rechtsradikalismus in Ostdeutschland als Sammelbecken für Unzufriedene Inhaltsfeld 7: Friedensschlüsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne Multilateraler Interessenausgleich nach den Dreißigjährigen Krieg (nur LK) > Stellenwert konfessioneller Fragen im Friedensvertrag 1648 (nur LK) Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede (1618-1648) Ursachen: Machtkampf zwischen katholischen und protestantischen Fürstes des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Anlass: Prager Fenstersturz; Aufstand in Böhmen gegen die Abschaffung der Religionsfreiheit durch den katholische Kaiser; Wahl des protestantischen Kurfürsten Friedrich von der Pfalz zum böhmischen König; Niederschlagung des Aufstandes durch Kaiser Ferdinand II. Verlauf: Ausweitung des Krieges durch Eingreifen der Könige von Dänemark, Schweden (beide prot.) und Frankreich (kath.); große Verwüstung durch Plünderung und Selbstverpflegung der Söldnerheere Folgen: Deutschland verlor % der Bevölkerung; große religiöse Verunsicherung, da die Einwohner je nach Frontverlauf mehrfach zum Glaubenswechsel gezwungen wurden Westfälischer Frieden: Beilegung der Religionskonflikte auf Basis des Status quo; erstmalige Anwendung des Prinzips der Souveränität und Gleichrangigkeit aller Staaten → Grundlage des modernen Völkerrechts; Stärkung der Position der einzelnen Fürstenstaaten im Heiligen Römischen Reich gegenüber dem Kaiser →"Flickenteppich" Deutschland Europäische Friedensordnung nach den Napoleonischen Kriegen europäische Dimension der Napoleonischen Kriege > Beurteilung der Stabilität der Friedensordnungen von 1815 und 1919 Napoleonische Kriege und Wiener Kongress (1799-1815) Ursachen: Versuch Napoleons die Französische Revolution durch Expansion nach ganz Europa zu tragen Anlass: "Zwei Koalition" gegen Napoleon aus GB, Östr, RU, Osmanischen Reich, Portugal, Neapel und dem Kirchenstaat Verlauf: Siege Napoleons, Übertragung der Ideen der Französischen Revolution in die eroberten Gebiete (Code Civil; Befreiungskriege, Völkerschlacht bei Leipzig). Niederlage Napoleons, erneute Rückkehr und endgültige Niederlage. Folgen: Aufkommen des Liberalismus und Nationalismus in Europa (Napoleon als Vorbild und Feindbild zugleich); Wiederherstellung der alten Ordnung (Restauration) Wiener Kongressakte: Territoriale Wiederherstellung der alten Grenzen, wiedereinsetzung der Fürsten, Absicherung ihrer Herrschaft durch Legitimationsprinzip (Festhalten am Gottesgnadentum) und monarchie Solidarität ("heilige Allianz" zur Bekämpfung revolutionärer Bewegungen); Zementierung des "Flickenteppichs" Deutschland durch Gründung des Deutschen Bundes Internationale Friedensordnungen nach dem Ersten Weltkrieg globale Dimension den 1. und 2. Weltkrieges Grundsätze, Ziele, Beschlüsse und Folgen der jeweiligen Friedensschlüsse > Bedeutung des Kriegsschuldartikels im Versailler Vertrag für die Friedensordnung in Europa Erster Weltkrieg und Versailler Vertrag (1914-1919) Ursachen: Wettrüsten der Großmächte, Konfliktherde in den Kolonialgebieten und in Europa (Balkan), aggressive Bündnispolitik Anlass: Attentat von Sarajevo auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand Verlauf: Gemäß Schlieffenplan Verstoß deutscher Truppen nach Frankreich (unter Verletzung der belgischen Neutralität), Stellungskrieg und hohe Verluste an der Westfront (Verdun); Wendepunkt 1917: Eintritt der USA und Ausscheiden Russlands nach der Oktoberrevolution; Niederlage Deutschlands und Waffenstillstand 1918 Folgen: Erster "moderner" Krieg mit weltweiter Ausdehnung, Einsatz von Massenvernichtungswaffen und Millionen Todesopfern; Novemberrevolution und Sturz der Monarchie in Deutschland Versailler Vertrag: territoriale, wirtschaftliche und politische Schwächung Deutschlands (Artikel 231, Reparationen, Begrenzung der deutschen Streitkräfte, Verlust Elsass-Lothringens und des östlichen Teils Deutschlands) Völkerbund 1919 gegründet; erste überstaatliche Organisation zur Vermeidung bzw. Schlichtung von Konflikten zwischen Staaten; Satzung war Bestandteil des Versailler Vertrags (1919) Vorbild: Wilsons 14 Punkte Institutionen: a) Bundesversammlung: jedes Mitglied hatte eine Stimme b) Völkerbundsrat: 5 ständige und 12 nichtständige Mitglieder; Deutschland wurde erst 1926 aufgenommen und hatte seitdem einen ständigen Sitz im Völkerbundsrat c) Internationaler Gerichtshof in Den Haag zur Ahndung von Völkerrechtsverletzungen Kriegsverbrechen d) Ständiges Sekretariat in Genf - Probleme: - USA traten dem Völkerbund nicht bei Deutschland und Russland waren zunächst nicht zugelassen - Beschlüsse mussten einstimmig gefasst werden - Geringe Durchschlagskraft bei der Abwehr von Aggressoren und der Ahndung von Verstößen; militärisches Eingreifen wurde von den meisten Mitgliedern als zu riskant empfunden - Sanktionen konnten durch Nichtmitglieder unterlaufen werden - Positive Ansätze: Briand-Kellogg-Pakt von 1928 - Erster Versuch der weltweiten Etablierung eines Systems kollektiver Sicherheit - Vorläuferorganisation der Vereinten Nationen Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg Entwicklung der internationalen Beziehungen und der Konfliktlage im Kalten Krieg Prozess der europäischen Einigung bis zur Gründung der EU > Beurteilung internationaler Friedenspolitik nach dem Kalten Krieg > Bedeutung des Völkerbundes und der UNO für die internationale Friedenssicherung > Bedeutung der europäischen Einigung für den Frieden in Europa und der Welt (im LK: Friedenssicherung als Zukunftsproblem) Zweiter Weltkrieg und Potsdamer Abkommen (1939-1945) Ursache: "Lebensraum"-Ideologie und expansive Politik Hitlers Anlass: Überfall Hitlers auf Polen Verlauf: Besetzung Westpolens, Frankreichs und von Teilen Nordeuropas durch Hitler, große Teile Osteuropas und der baltischen Staaten durch Stalin, Wendepunkt des Krieges: Eintritt der USA und Niederlage der deutschen Armee bei Stalingrad; deutsche Niederlage nach alliierter Invasion in der Normandie und Einmarsch sowjetischer Truppen in Berlin; Kapitulation am 08. Mai 1945 Folgen: Ende der NS-Herrschaft; Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen; Kalter Krieg; Entstehung der BRd und der DDR Potsdamer Abkommen: 5 D's (Demokratisierung, Denazifizierung, Dezentralisierung, Demilitarisierung, Demontage); Gebietsabtretungen (Ostpreußen, Oder-Neiße-Linie als vorläufige Grenze zu Polen) Kalter Krieg und Zwei-Plus-Vier-Vertrag (1945-1990) Ursachen: Systemgegensatz der Supermächte USA und UdSSR und ihrer Verbündeten; Bildung zweier Machtblöcke Anlass: unterschiedliche Auslegung des Potsdamer Abkommens Verlauf: sowjetische Expansion und Errichtung kommunistischer Systeme in Osteuropa; Eindämmungspolitik der Westmächte; Stellvertreterkriege (z.B. Korea) und atomares Wettrüsten; seit 70er Jahren Übergang zur Entspannungspolitik Folgen: Zusammenbruch der Sowjetunion, demokratische Reformen in osteuropa, Zerfall der DDR und Vereinigung Deutschlands Zwei-Plus-Vier-Vertrag: Volle Souveränität Deutschlands, Anerkennung des Status quo und der Oder-Neiße-Linie, Verpflichtung Deutschlands zum Frieden, zur Abrüstung und zum Verzicht auf Massenvernichtungswaffen Vereinte Nationen (UN) 1945 als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes gegründet; UN-Charta von 50 Staaten unterzeichnet Basis waren Roosevelts ,,Vier Freiheiten" aus der Atlantik-Charta von 1941: Selbstbestimmungsrecht der Völker, Garantie der Unabhängigkeit aller Staaten, wirtschaftliche Gleichberechtigung, Verzicht auf Expansion Institutionen: a) Vollversammlung (in New York); heute 192 Mitglieder; jedes Mitglied hat eine Stimme b) Sicherheitsrat: 5 ständige und 10 nichtständige Mitglieder im Sicherheitsrat c) Internationaler Gerichtshof in Den Haag d) UN-Generalsekretär (Sitz in New York) Krieg ist nur zur Selbstverteidigung oder aufgrund eines UN-Mandats erlaubt (z.B. aus humanitären Gründen oder als Reaktion auf die Aggression einer fremden Macht) - Probleme: - Vetorecht der 5 ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat blockiert Entscheidungen (Kalter Krieg) -UN-Mandat lässt Spielräume zu (besonders bei humanitären Einsätzen) → Gefahr des Nichteingreifens bei unklarer Rechtslage, der politischen Instrumentalisierung oder von Alleingängen einzelner Staaten - Sicherheitsrat besitzt selbst keine militärischen Mittel → UN-Mandat kann höchstens eine oder mehrere bestimmte Mächte zur Führung von Kriegen ermächtigen Europäische Union (EU) 1991 gegründet; Vorläufer: Montanunion (1952), EWG (Römische Verträge, 1958) Ursprüngliches Ziel: Verhinderung von Kriegen innerhalb Europas; heute: wirtschaftliche und politische Vereinigung der europäischen Staaten Kontrovers betrachtet wird die Frage nach einer gemeinsamen europäischen Verteidigungsarmee