Michail Gorbatschow prägte mit seiner Reformpolitik Glasnost und Perestroika den Wandel der Sowjetunion in den 1980er Jahren maßgeblich.
Die Politik der Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) zielte darauf ab, das kommunistische System zu modernisieren und zu reformieren. Gorbatschow erkannte, dass die Sowjetunion dringend Reformen benötigte, um wirtschaftlich und gesellschaftlich zu überleben. Mit Glasnost führte er mehr Transparenz und Meinungsfreiheit ein, während Perestroika wirtschaftliche Reformen und Dezentralisierung bedeutete. Diese Reformpolitik Gorbatschow hatte weitreichende Folgen für den gesamten Ostblock und trug wesentlich zum Fall der Berliner Mauer bei.
Das Neue Denken unter Gorbatschow führte zu einer Entspannung im Ost-West-Konflikt und ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung. Seine Reformen lösten jedoch auch unbeabsichtigte Kettenreaktionen aus, die letztlich zum Zusammenbruch der Sowjetunion führten. Die Opposition und Reform im Ostblock wurde durch Gorbatschows Politik ermutigt, was besonders in Polen und der DDR zu Veränderungen führte. Die Folgen von Glasnost und Perestroika waren tiefgreifend: Sie führten zur Demokratisierung Osteuropas, zum Mauerfall und zum Ende des Kalten Krieges. Obwohl Gorbatschow das kommunistische System eigentlich reformieren und nicht abschaffen wollte, setzte er mit seiner Politik Veränderungen in Gang, die nicht mehr aufzuhalten waren. Seine Nachfolger konnten den Zerfall der Sowjetunion nicht mehr verhindern, aber Gorbatschows Erbe prägt die internationale Politik bis heute.