Die komplexe Beziehung zwischen Kirche und Nationalsozialismus prägte eine der dunkelsten Epochen der deutschen Geschichte.
Die Kirche im Nationalsozialismus war von einem tiefen Zwiespalt gekennzeichnet. Während die Deutsche Christen als kirchliche Bewegung versuchten, christliche Lehre mit nationalsozialistischer Ideologie zu verbinden, formierte sich mit der Bekennenden Kirche ein bedeutender kirchlicher Widerstand. Die Deutsche Christen verfolgten das Ziel, antisemitisches Gedankengut in die kirchliche Lehre zu integrieren und die Kirche dem NS-Staat unterzuordnen. Ihr Symbol war ein Kreuz mit Hakenkreuz. Die Bekennende Kirche hingegen setzte sich für die Bewahrung christlicher Werte ein und lehnte die Gleichschaltungsversuche der Nationalsozialisten ab.
Der kirchliche Widerstand im 2. Weltkrieg zeigte sich in verschiedenen Formen. Die katholische Kirche übte durch päpstliche Enzykliken wie "Mit brennender Sorge" Kritik am NS-Regime. Einzelne Geistliche wie Dietrich Bonhoeffer oder Martin Niemöller leisteten aktiven Widerstand. In der katholischen Kirche NS-Zeit gab es sowohl Anpassung als auch Opposition. Während einige Kirchenvertreter mit dem Regime kooperierten, versteckten andere verfolgte Menschen oder unterstützten den Widerstand. Die Zeit des Nationalsozialismus stellte eine extreme Herausforderung für beide großen Kirchen dar, deren Aufarbeitung bis heute andauert. Für den Religionsunterricht und die historische Bildung sind diese Ereignisse von besonderer Bedeutung, da sie grundlegende Fragen nach Moral, Verantwortung und Zivilcourage aufwerfen.