Die Märzrevolution 1848 und die Frankfurter Nationalversammlung
Der März 1848 markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der deutschen Geschichte. In Berlin reagierte König Wilhelm IV. auf die Straßenproteste mit weitreichenden Zugeständnissen. Er hob die Zensur auf, berief ein Parlament ein und bekannte sich öffentlich zur nationalen Einheit Deutschlands. Diese Märzforderungen waren der erste Schritt in Richtung einer konstitutionellen Monarchie.
Definition: Die Märzforderungen waren revolutionäre Forderungen des Volkes nach mehr demokratischer Mitbestimmung, Pressefreiheit und nationaler Einheit.
Die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche stellte einen Meilenstein der deutschen Demokratiegeschichte dar. Das Parlament setzte sich hauptsächlich aus Vertretern des Bildungsbürgertums zusammen und entwickelte eine moderne Fraktionsbildung. Die politischen Gruppierungen teilten sich in drei Hauptströmungen: Die radikalen Demokraten auf der Linken strebten eine Republik an, die liberale Mitte als stärkste Fraktion favorisierte eine konstitutionelle Monarchie, während die konservative Rechte eine parlamentslose Monarchie befürwortete.
Die Versammlung stand vor fundamentalen Herausforderungen bei der Gestaltung eines deutschen Nationalstaates. Die Frage der Staatsgrenzen mündete in die Debatte zwischen großdeutscher und kleindeutscher Lösung. Aufgrund des Widerstands der Habsburger, die nicht bereit waren, große Teile ihres Reiches aufzugeben, setzte sich die kleindeutsche Lösung durch. Bei der Staatsform entschied man sich für eine Monarchie mit demokratischen Elementen und einem Erbkaisertum als Staatsoberhaupt.
Highlight: Die Grundrechte in der Verfassung von 1848 etablierten erstmals die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz und ein allgemeines Männerwahlrecht - revolutionäre Konzepte für ihre Zeit.