Der Westfälische Frieden von 1648 markierte das Ende des Dreißigjährigen Krieges und brachte weitreichende Veränderungen für Europa.
Die wichtigsten Auswirkungen des Friedensschlusses waren die Etablierung grundlegender Prinzipien des modernen Völkerrechts. Erstmals wurden die Souveränität der Einzelstaaten und das Prinzip der religiösen Toleranz zwischen Katholiken und Protestanten festgeschrieben. Der Frieden führte auch zu einer umfassenden Reorganisation des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Reichsstände erhielten weitgehende Autonomie in ihrer Außenpolitik, während die Macht des Kaisers deutlich eingeschränkt wurde. Dies hatte zur Folge, dass das Reich zu einem losen Staatenbund wurde, in dem die einzelnen Territorien große Selbstständigkeit genossen.
Besonders bedeutsam war die neue Ordnung für die konfessionellen Verhältnisse. Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 wurde bestätigt und um die reformierte Konfession erweitert. Das Prinzip "cuius regio, eius religio" (wessen Gebiet, dessen Religion) blieb bestehen, wurde aber durch Toleranzbestimmungen ergänzt. Die territoriale Neuordnung führte zu Gebietsgewinnen für Schweden im Norden und Frankreich im Westen des Reiches. Brandenburg-Preußen konnte seinen Einfluss durch den Erwerb Pommerns ausweiten. Diese neue Machtverteilung prägte die europäische Politik für die nächsten Jahrhunderte. Der Westfälische Frieden gilt als Meilenstein der europäischen Geschichte, da er erstmals ein System gleichberechtigter Staaten schuf und diplomatische Grundsätze etablierte, die teilweise bis heute Gültigkeit haben.